• Vor der Haspa-Filliale in der Ottenser Hauptstraße 29 stehen nun massive Blumenkübel aus Stein. Diese sollen zukünftig Obdachlose fern halten. 
  • Foto: Patrick Sun

Ärger an Ottenser Bankfiliale: Mit Blumenkübeln gegen Obdachlose

Ottensen –

Anwohner in Ottensen sind sauer auf die Haspa. Die Hamburger Sparkasse hat nämlich in der Ottenser Hauptstraße/Ecke Spritzenplatz vor einer ihrer Filialen drei große Stein-Blumenkübel platziert. Genau an der Stelle, an der seit geraumer Zeit Obdachlose ihr Lager aufgeschlagen hatten. Unbekannte hatten daraufhin die drei Betonklötze mit einem Schriftzug versehen. „Vertreibung ist keine Lösung“ war darauf zu lesen. 

Die Haspa möchte das nicht auf sich sitzen lassen – ihr gehe es primär um die Sicherheit ihrer Kunden. „Leider kam es bei unserer Filiale an der Ottensener Hauptstraße immer häufiger dazu, dass sich unsere Kundinnen und Kunden durch die oft fordernde Ansprache von Obdachlosen massiv belästigt oder gar bedroht gefühlt haben“, so Stefanie von Carlsburg, Leiterin der Haspa-Unternehmenskommunikation auf Nachfrage der MOPO.

Hamburg: Haspa-Filiale versperrt Platz für Obdachlose

Auch der zunehmende Konsum von harten Drogen und Alkohol habe die Situation verschärft. Gespräche mit den Obdachlosen seien nicht erfolgreich gewesen. „Bei dieser Entwicklung konnten wir – bei allem Verständnis für die Menschen – nicht tatenlos zusehen“, sagt von Carlsburg. Bei Gesprächen mit dem Bezirksamt Altona habe man verschiedene Optionen beleuchtet und sei zu der Lösung mit den Blumenkübeln gekommen. „Insbesondere der Drogenkonsum vor den Augen kleiner Kinder fällt dabei schwer ins Gewicht“, so von Carlsburg.

Bezirksamt Altona stellt sich auf Seite der Haspa

Das Bezirksamt Altona bestätigt die Schilderungen der Haspa und sagt: „Die Lösung mit den Blumenkübeln ist nun das Ergebnis eines Dialogprozesses, auch weil das mildeste Mittel, der Platzverweis, in der Vergangenheit keine Wirkung erzielt hat.“ Welche weiteren Optionen bei dem Ortstermin diskutiert wurden, dazu nimmt das Bezirksamt Altona keine Stellung. An anderen Orten wurde vergleichbaren Situationen mit Dauerbeschallung oder greller Beleuchtung begegnet. 

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Stefanie von Carlsburg ist es wichtig zu betonen: „Die Haspa setzt sich seit vielen Jahren für das Wohlergehen von Obdachlosen in unserer Stadt ein. So unterstützen wir aktuell den Verein ‘StrassenBLUES’, der Obdachlose von den Straßen holt und in Hotels unterbringt.“

Dennoch: Das Problem wurde eher verschleppt, denn gelöst: Die Vertriebenen campieren mittlerweile nur ein paar Meter weiter auf der Straßenseite gegenüber – zwischen Telekom und Edeloptics.

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