Ärger über eisglatte Wege – doch ist daran wirklich der Senat schuld?
Schnee, Eis, klirrende Kälte: Seit dem Wochenende ist der Winter in die Stadt zurückgekehrt. Obwohl Hamburgs Straßen überwiegend sorgsam geräumt wurden, gibt es auf zahllosen Bürgersteigen eine dicke Eisschicht. Wer dort ausrutscht, hat schlechte Karten. Beinahe wirkt es, als wären die Rad-und Gehwege schlicht vergessen worden. Aus der Opposition kommt prompt Kritik am Glatteis-Management des Senats.
Beispielhaft für die aktuelle Glätte-Misere ist der Gehweg an der Max-Brauer-Allee, in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Altona. Direkt neben der dortigen Commerzbank-Filiale ist der Bürgersteig einige Meter breit – und völlig vereist. Wer hier entlang will, setzt am besten Fuß vor Fuß – und zwar langsam. Von Streumitteln ist weit und breit keine Spur zu sehen.
Hamburg: vereiste Gehwege an jeder Ecke
Doch das betrifft nicht nur die Max-Brauer-Allee: Überall in der Stadt sind Rad- und Gehwege nicht oder nur mangelhaft geräumt. Besonders für ältere Menschen stellt die Glätte eine ernsthafte Gefahr da. Doch wer ist schuld an den aktuellen Zuständen?
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Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hat jemanden im Auge: „Anscheinend hat beim rot-grünen Senat niemand mehr an Schneefall im Winter gedacht, denn anders lassen sich die wiederholt schlecht vom Schnee befreiten Straßen und Radwege nicht erklären“, sagt der Fraktionsvorsitzende Dennis Thering.
Die Fraktion hat einen Antrag zum derzeitigen „Schnee- und Eis-Chaos“ eingebracht, in dem sie eine personelle Aufstockung des Winterdienstes fordert. Derzeit mache sich nämlich die Reduzierung der Winterdienst-Kräfte von 900 in den Jahren 2018/2019 auf nur noch 725 bemerkbar. Mindestens 900 Einsatzkräfte soll es nach dem Willen der CDU wieder in dem Bereich geben.
Thering: Stadt muss für ordnungsgemäße Zustände sorgen
Neben den Gehwegen seien sogar Schulhöfe nur unzureichend geräumt worden. „Auch hier muss die Stadt für ordnungsgemäße Zustände sorgen. Und außerdem säumige Anlieger an die Räumpflicht erinnern und bei fortlaufender Missachtung behelfsweise die Räumung selbst übernehmen“, so Thering.
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Damit weist der CDU-Politiker auf den Kern des Problems hin: Die Räumung der Bürgersteige ist überall dort, wo es Anlieger gibt, nicht Sache der Stadt. Vielmehr sind laut Hamburgischem Wegegesetz die Anlieger gefragt, die Gehwege eisfrei zu halten. Und die sind ihrer Pflicht zuletzt nicht ausreichend nachgekommen, wie jeder feststellen kann, der sich zurzeit vor die Tür wagt.