Ärzte-Streik in Hamburg: Gewerkschaft rechnet mit Tausenden Teilnehmern
Der Marburger Bund hat mehrere Tausend Hamburger Klinikärzte aufgerufen, sich am kommenden Dienstag an einem bundesweiten Warnstreik zu beteiligen. Zu einer Kundgebung am Dammtorbahnhof würden bis zu 2000 Mediziner aus Hamburg und Schleswig-Holstein erwartet, sagte die Ärztegewerkschaft am Mittwoch. Den Krankenhäusern sei eine Notdienstvereinbarung angeboten worden, hieß es.
Für die bundesweit rund 55.000 Klinikärzte fordert der Marburger Bund einen Inflationsausgleich für die Zeit seit der jüngsten Entgelterhöhung im Herbst 2021 sowie zusätzlich eine Gehaltsanhebung um 2,5 Prozent.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat nach eigenen Angaben eine Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3000 Euro im Jahr 2023 und eine signifikante Entgelterhöhung im Jahr 2024 in Aussicht gestellt. Der Vorsitzende des Marburger Bundes Hamburg, Pedram Emami, sagte dazu: „Die VKA macht sich nicht einmal die Mühe, uns überhaupt ein Angebot zu unterbreiten.“
Die Klinikärzte hätten in den vergangenen Jahren trotz der Corona-Pandemie und im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen zurückstecken müssen. „Warum also sollen meine Kolleginnen und Kollegen jetzt wieder einen massiven Reallohnverzicht einfach so hinnehmen?“
Marburger Bund ruft Hamburger Ärzte zum Streik auf
Die Gewerkschaft geht davon aus, dass in Hamburg weit mehr als 3000 Ärzte im Geltungsbereich des VKA-Tarifvertrags tätig sind. Die größten Arbeitgeber sind die Asklepios Kliniken und das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Zur Zahl seiner Mitglieder macht der Landesverband des Marburger Bundes keine Angaben.
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Die Tarifparteien wollen am 22. Mai zu einer fünften Verhandlungsrunde zusammenkommen. Bereits am 21. März hatten sich Tausende Klinikärzte in Hamburg an einem Warnstreik beteiligt. (dpa/mp)