16.000 Menschen bei Großdemo: Weidel vergleicht sie mit „Schergen im Dritten Reich“
Schon oft haben die Veranstaltungen der AfD-Fraktion im Hamburger Rathaus für Proteste vor der Tür gesorgt. Der Besuch von Alice Weidel am Donnerstagabend war besonders. Zahlreiche Gruppen hatten zu Demonstrationen und Protesten aufgerufen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Zwar verlief die Demo größtenteils friedlich, dennoch kam es kurzzeitig zu Zusammenstößen. Währenddessen sorgte Weidel im Rathaus für eine skurrile Show. Was sie sagte und wie der Einsatz verlief, können Sie hier nachlesen:
Von der Demo und aus dem Rathaus berichten Ivan De Vincenzi, Zoe Clausen, Florian Quandt, Alexander Josefowicz, Laura Stief, Stephanie Lamprecht und Ann-Christin Busch
++ Wir beenden an dieser Stelle unseren Liveblog und bedanken uns recht herzlich für Ihr Interesse. Wir wünschen Ihnen einen schönen Abend ++
16.000 Demonstranten – 1500 Polizisten im Einsatz
22 Uhr: Am späten Abend gab die Polizei neue Zahlen bekannt: Bei der Abschlusskundgebung an der Bergstraße zählten die Beamten in der Spitze mehr als 16.000 Demonstranten. Insgesamt waren rund 1500 Beamte im Einsatz, davon 581 auswärtige Kräfte aus Berlin, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und der Bundespolizei.
21 Uhr: Die Großdemo ist seit etwa 20.15 Uhr vorbei. Zwar dauert der Polizei-Einsatz in der City noch an, aber mit weniger Kräften. Es seien noch einige Demonstranten vor Ort, aber die Lage sei ruhig, sagte ein Polizeisprecher. Auch Alice Weidel hat ihre Rede im Rathaus beendet.
Mann ruft „Widerstand ist überall“ – und wird von Security rausgebracht
20.55 Uhr: Plötzlich steht ein Mann im Rathaus auf und ruft „Widerstand ist überall“. Er wird von der Security rausgebracht.
Weidel kündigt an: „Ich komme wieder“
20.40 Uhr: „An die Chaoten und die Schlägerbanden, die anscheinend vom Bürgermeister von Hamburg protegiert werden: Ich komme wieder“, sagt Weidel. Erneut gibt es Standing Ovations und „Alice, Alice“-Rufe für die sichtlich gerührte Weidel, die mit den Händen ein Herz zeigt.
Aus dem Publikum will jemand wissen, wie sie sich fit hält. Weidel antwortet, dass sie jeden Morgen kalt duscht: „Das hält topfit und für ganz viele Stunden an. Und es macht gute Laune.“ AfD-Mann Alexander Wolf dazu: „Das unterscheidet dich von sozialdemokratischen Warmduschern.“ Zur Ampel sagte Weidel abschließend: „Diese Politik und diese Parteien sind eine Ansammlung von Schwachköpfen.“
Seitenhieb an die CDU: „Fallen Sie nicht darauf herein“
20.15 Uhr: Das Wahlprogramm der CDU sei eine Kopie des AfD-Wahlprogramms, erklärt Weidel. Sie warnt: „Fallen Sie nicht darauf herein“. Deshalb liest sie anschließend einen Teil des Zukunftsprogramms vor. Kurz zusammengefasst: Abschieben, keine Geld-, sondern Sachleistungen für Leistungsempfänger, Grenzen dicht machen („Hier kommt keiner mehr illegal in unser Land“). Wenn man nur das Wort „Remigration“ nutze, gebe es Aufregung, dabei heiße das nichts anderes als eine Durchsetzung des geltenden Rechts. Schon 2021 habe die AfD sich in ihrem Wahlprogramm für Remigration eingesetzt.
Weidel zum Attentat in Magdeburg: „AfD wird dieses Land wieder ordnen“
20.10 Uhr: „Wir haben genug von den Zuständen in unseren Großstädten“, sagt Weidel. „Wir sollen uns zu Silvester an bürgerkriegsähnliche Zustände gewöhnen. Daran wollen und werden wir uns nicht gewöhnen.“ Die AfD wolle „dafür sorgen, dass solche Menschen, die andere Wohnungen anzünden, des Landes verwiesen werden.“ Als nächstes geht Weidel auf das Attentat in Magdeburg ein und sagt in diesem Zusammenhang: „Die Alternative für Deutschland wird dieses Land wieder ordnen, es vom Kopf auf die Füße stellen und dafür sorgen, dass Deutschland wieder großartig wird, reich und sicher.“
Demonstranten verlassen die City
20.05 Uhr: Die Demo nähert sich ihrem Ende: Immer mehr Demonstranten verlassen die Innenstadt. Mittlerweile stehen nur noch vereinzelte Gruppen vor den einzelnen Zufahrten. Der Block von Vermummten wurde ohne weitere Eskalation aufgelöst. Auch die Polizei zieht ihre Kräfte langsam ab. Rund ein Dutzend Mannschaftsbusse haben den Rathausmarkt soeben verlassen. Ein Teil der Demo wird kurzerhand in die Europapassage verlegt.
Weidel vergleicht Demonstranten mit „Schergen im Dritten Reich“
20 Uhr: „Es ist so wunderschön für mich und eine große Ehre in diesem wundervollen Gebäude mit Ihnen zu sein“, sagt Weidel. „Ich habe im Lichte der Gewaltausschreitungen hier in Hamburg mir extra für die Linksextremen, für die Antifa, diesen Herzpulli angezogen.“ Sie wolle eine klare Nachricht aussenden: „Gewalt darf niemals die Form der Auseinandersetzung in einer Demokratie sein.“ Sie vergleicht die Demonstranten mit den „Schergen im Dritten Reich“, die auch auf Andersdenkende eingeschlagen hätten.
Nockemann droht: „Die werden nichts mehr zu sagen haben“
19.54 Uhr: „Links-grüne, woke Interessengruppen, die werden unter uns nichts mehr zu sagen haben“, droht Nockemann. „Wir wollen alles tun für die Bildung unserer Kinder, für die Sicherheit unserer Bürger und die Senioren in den Pflegeheimen. Erst dann, wenn bei uns alles in Ordnung ist, können wir gucken, wie viel Geld wir noch für die anderen Länder. haben“
Standing Ovations für Weidel – Nockemann bezeichnet Demonstranten als „Deutschlandhasser“
19.35 Uhr: AfD Kanzlerkandidatin Alice Weidel (45) ist unterdessen unter Standing Ovations im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses eingetroffen. Tatsächlich trägt sie ihren Herzchenpullover unter dem Blazer … „Bitte begrüßen Sie mit mir die zukünftige Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland“, stellt Krzysztof Walczak sie vor. Hamburgs AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann hält eine Eingangsrede. „Vielen Dank, dass Sie sich nicht haben einschüchtern lassen“, sagt er. Es brauche wieder mehr von diesem Mut in Deutschland. Die Demonstranten vor den Türen des Rathauses bezeichnet er als „Feinde der Demokratie“ und „Deutschlandhasser“.
„Wir lassen uns das Rathaus nicht vom Bürgermeister verbieten“, sagt Nockemann. Eine Replik auf Tschentschers Beitrag in den Sozialen Medien, in dem er von „ungebetenen Gästen“ im Rathaus sprach und die Präambel der Hamburger Verfassung aufzeigte.
Vermummte versammeln sich – Lage angespannt
19.25 Uhr: Auf der Reesendammbrücke hat sich eine Gruppe von etwa 50 Vermummten versammelt. Die Polizei riegelt den Ausgang in Richtung Gänsemarkt ab und bittet darum, die Menge über die Bergstraße zu verlassen. Das scheint zu wirken: Vor der Haspa am Jungfernstieg laufen die meisten Demonstranten ab.
19.15 Uhr: „Die haben alle eingekesselt und lassen niemanden raus“, sagt ein junger Mann am Telefon. „Wir waren nur eben bei Jim Block essen und kommen hier nicht raus.“ Andere Demonstranten werden vor der Europapassage auch nicht durchgelassen. Die Lage ist angespannt, auch Teilnehmer aus der Pro-Palästina-Szene machen nun Stimmung gegen die Polizei, skandieren „Deutsche Polizisten schützen die Faschisten“ und „Oury Jalloh, das war Mord“.
Verwirrung um die Demo-Zahlen
19.07 Uhr: Verwirrung um die Demo-Zahlen: Der NDR meldet unter Berufung auf einen Polizeisprecher 17.500 Teilnehmer, offiziell will die Polizei aber nur von „mehr als 10.000“ sprechen.
19 Uhr: Rund 50 bis 60 AfD-Fans haben sich inzwischen vor dem Rathaus versammelt und warten weiter auf Alice Weidel – sie ist nämlich noch nicht eingetroffen.
18.55 Uhr: Immer mehr Demonstranten sammeln sich vor der Rathauszufahrt auf der Reesendammbrücke. „Alle wollen dasselbe: Alice in die Elbe!”, rufen sie im Chor.
Polizei droht Demonstranten – eine Festnahme
18.35 Uhr: Der Veranstalter erklärt gegenüber der MOPO, es seien „deutlich mehr als 10.000 Menschen vor Ort.“ Die Polizei fordert wiederholt dazu auf, den „Bereich der Polizei” zu räumen. Ansonsten werden sie Pfefferspray gegen die Demonstranten einsetzen. Zu einer vorläufigen Festnahme kam es bereits in der Straße Plan – direkt gegenüber dem Rathaus. „Bullenschweine raus“ wird aus der Demo skandiert.
„Im Bereich der Absperrungen zum Bannkreis am Rathaus versuchten Personen mehrfach, diese zu durchbrechen“, sagt Polizeisprecher Patrick Schlüse. Die Beamten hätten daraufhin „mit dem Einsatz von unmittelbarem Zwang, unter anderem in Form von körperlicher Gewalt und Pfefferspray“ reagiert.
18.15 Uhr: Die Demonstranten reichen von der Mönckebergstraße bis zum Jungfernstieg – hie und da werden auch Palästina-Fahnen geschwenkt. Die Polizei will bisher nur eine „hohe fünfstellige Zahl“ bestätigen, sie dürften aber inzwischen deutlich mehr sein. Auch dort ist die Zufahrt zum Rathaus abgeriegelt.
18.11 Uhr: Durchsage der Bahn an der Haltestelle Rathaus: Die Züge der Linie U3 werden in beiden Richtungen durchfahren – „Rechnen mit Störungsdauer von ein bis zwei Stunden“.
18.10 Uhr: Die Lage hat sich wieder etwas beruhigt. Die Abschlusskundgebung soll bald starten. Der Veranstalter bittet die Teilnehmer, weiter die Bergstraße entlang zu laufen und dort zu warten: „Da steht ihr auch gut, denn da verhindert ihr auch die Zufahrt zu der AfD-Veranstaltung.“
18 Uhr: Endstation: Der Demonstrationszug ist an der Blockade vor dem Rathausmarkt angekommen. Einige wollen die Polizeiabsperrung durchbrechen, es kommt in der ersten Reihe zu Gerangel zwischen Polizisten und Demonstranten. Sirenen ertönen: Erste Wasserwerfer fahren auf.
17.50 Uhr: Die Polizei hat die Blockade inzwischen aufgelöst. Die Demonstranten ziehen nun weiter in Richtung Rathaus. Vor der St. Petrikirche hat sich eine Trommelgruppe von Greenpeace aufgebaut.
17.45 Uhr: Wegen eines Verstoßes gegen das Vermummungsgebot wurde der Demozug gestoppt. Einige Teilnehmer sollen rote und schwarze Staubschals getragen haben, die Polizei hat den Demoleiter informiert: Erst wenn diese abgelegt werden, kann es weitergehen.
Alice Weidel provoziert auf X: Pulli mit roten Herzen „extra für die Antifa“ angezogen
17.40 Uhr: AfD-Humor: Auf ihrem X-Kanal postet eine bestens gelaunte Alice Weidel, dass sie auf dem Weg nach Hamburg sei, „wo die Linke angekündigt hat, die halbe Stadt in Schutt und Asche zu legen, weil ich dort auftrete.“ Dabei habe sie „extra für die Antifa“ einen Pullover mit roten Herzen angezogen.
17.35 Uhr: Der Demonstrationszug erreicht die Mönckebergstraße. Am Straßenrand sammeln sich Zuschauer. Je näher die Demonstranten dem Rathaus kommen, desto lauter werden die Rufe. Etwa 50, mit Schlagstöcken bewaffnete Polizisten stehen dem Demonstrationszug gegenüber. Die Polizei riegelt die Mönckebergstraße auf Höhe der U-Bahn-Station ab. „Polizisten schützen die Faschisten!”, rufen die Demonstranten.
Polizei spricht von mehreren tausend Demonstranten
17.20 Uhr: Der Aufzug setzt sich in Bewegung. Wie die Polizei zur MOPO sagte, sind inzwischen „mehr als 5000 Personen“ bei der Demo, die erwarteten 2000 sind somit bereits weit übertroffen.
17.15 Uhr: „Mit Faschisten diskutieren wir nicht, wir hören sie auch nicht an und auf keinen Fall laden wir sie ein!”, erklärt eine Sprecherin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in ihrer Rede.
17.03 Uhr: Die erste Rede des Abends: „Keine Bühne für Alice Weidel, keinen Fuß breit Platz für die Faschisten, AfD raus aus dem Bürgerhaus!“ hallt es über die Kirchenallee, gefolgt von tosendem Applaus. Am Rande der Demo sollen auch einige Rechte vor Ort sein, erklärt ein Veranstalter. „Leider filmen die auch. Lasst euch von denen nicht provozieren!“
Nach Vorwürfen: „Ich bin weder KI-generiert noch wurde ich bezahlt“
17 Uhr: „Da die Frau Weidel ja nun heute im Rathaus eine Rede hält, war es mir wichtig, auf die Straße zu gehen. Alice Weidel ist rechtsextrem und diskriminierend. Dagegen will ich ein Zeichen setzen!“, sagt Natascha (34). Nach der letzten Demo hatte es seitens der Rechten Vorwürfe gegeben, die Bilder der Demonstration wären bearbeitet. „Ich bin weder KI-generiert noch wurde ich bezahlt. Ich bin real. Ich bin hier.“
16.52 Uhr: Der Veranstalter spricht bereits von mehreren tausend Menschen: „Es laufen noch ein paar Vorbereitungen“, sagt einer der Verantwortlichen auf einem Demonstrationswagen. Die Polizei soll jetzt die Kirchenallee absperren.
Demonstrantin Rosemarie (72) „Weidel ist so dumm, sie soll einfach den Mund halten!“
16.30 Uhr: Nach und nach treffen am Hamburger Hauptbahnhof die ersten Demonstranten ein. Einige haben Regenbogenflaggen bei sich, andere beschriften noch schnell ihre Schilder. Viele Plakate richten sich auch gegen den US-Tech-Milliardär Elon Musk: „Weidel und Musk, Lüge und Hass, was soll das?“ steht auf dem Schild von Rosemarie (72). Sie erinnert sich an die Erzählungen ihrer Eltern über das Dritte Reich. „Wie sich das jetzt entwickelt, besonders im letzten Jahr mit Alice Weidel, Elon Musk und Donald Trump, das ist wie ein Zeitraffer zurück auf diese Zeit hin.“ Ihre Botschaft an Alice Weidel: „Sie ist so dumm. Sie soll einfach den Mund halten!“
Zuletzt hatte Musk Weidel mit einem Live-Gespräch auf seiner Plattform X über Deutschland hinaus zu einem großen Bekanntheitsgrad verholfen. Das Gespräch war der Höhepunkt einer groß angelegten pro-AfD-Aktion, die der Unternehmer und Trump-Vertraute kurz vor Weihnachten gestartet und mit der er viel Unruhe in den Bundestagswahlkampf gebracht hatte.
16 Uhr: Mehrere Mannschaftswagen der Hamburger Polizei stehen an der Kirchenallee – direkt gegenüber dem Hauptbahnhof. Noch ist die Lage ruhig, ab 17 Uhr startet von hier eine Großdemo des „Bündnisses gegen Rechts“ unter dem Motto „Alle gegen Alice Weidel und die AfD“.
Zuvor waren etwa 400 Personen unter dem Tenor „Alice Weidel verhindern!“ friedlich von der Caffamacherreihe / Valentinskamp über den Gänsemarkt, Jungfernstieg, Ballindamm, Glockengießerwall, Ernst-Merck-Straße bis zum Heidi-Kabel-Platz gezogen.
– Vor fast genau einem Jahr waren in Hamburg 180.000 Menschen gegen Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke auf die Straße gegangen. Hintergrund war das Bekanntwerden eines Treffens radikaler Rechter mit Politikern von AfD, CDU und Werteunion in Potsdam.
– AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann zeigte sich von der Reaktion Tschentschers empört. „Während friedfertige Bürger unserer Veranstaltung beiwohnen möchten, planen Linke gewaltsame Blockaden“, sagte er. „Anstatt diese Gewaltandrohungen konsequent zu verurteilen, fällt dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher nichts weiter sein, als von „ungebetenen Gästen“ im Rathaus zu fabulieren und die Stimmung weiter anzuheizen.“
– Auch Verkehrssenator Anjes Tjarks von den Grünen und CDU-Landes- und Fraktionschef Dennis Thering äußerten sich kritisch zum Auftritt Weidels im Rathaus. „Hamburg ist sich einig!“, schrieb Tjarks über einen Repost zu Tschentschers Nachricht. Konkreter wurde Thering: „Es ist traurig, dass in unserer schönen Freien und Hansestadt Hamburg heute eine Anhängerin Russlands auftritt und ihren Hass verbreitet“, schrieb er bei X. Wer Hass und Hetze säe, brauche sich über Protest nicht zu wundern. „Ich schließe mich an, Alice Weidel ist in Hamburg nicht willkommen!“
Weidel-Besuch: Tschentscher spricht von ungebetenen Gästen
– Vor dem Besuch von Weidel hat Bürgermeister Peter Tschentscher an die in der Verfassung der Hansestadt festgeschriebene Vielfalt und Weltoffenheit erinnert. „Denn manchmal hat man auch im Rathaus ungebetene Gäste“, schrieb der SPD-Politiker auf der Plattform X. „Aber unsere Demokratie ist stark und wehrhaft.“
Der Tag sei ein guter, „um an die Hamburgische Verfassung zu erinnern“, schrieb Tschentscher und fügte seinem Post ein Bild der Präambel an. Dort ist festgeschrieben, dass die Stadt die Würde und Freiheit aller Menschen schützt. „Sie setzt sich gegen Rassismus und Antisemitismus sowie jede andere Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ein“, heißt es dort weiter. Und: „Sie stellt sich der Erneuerung und Verbreitung totalitärer Ideologien sowie der Verherrlichung und Verklärung des Nationalsozialismus entgegen.“
Polizei und Rettungsdienst mobilisieren Einsatzkräfte vor Großdemo
– Weidel wird von einer großen Gegendemonstration (Titel: „Alle gegen Alice Weidel und die AfD“) des „Bündnisses gegen Rechts“ in Empfang genommen werden, die um 17 Uhr am Hauptbahnhof Ausgang Kirchenallee startet. Nach einer Zwischenkundgebung in der Mönckebergstraße um 17.45 Uhr wollen die Demonstranten weiter Richtung Rathausplatz ziehen, wo sie gegen 18.10 Uhr zu einer Abschlusskundgebung erwartet werden. Außerdem plant ein Teil des Netzwerks „Widersetzen“, das Rathaus entlang der Bannmeile zu umzingeln.
Die Polizei geht von etwa 2000 Teilnehmern aus, es werden auch Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei hinzugezogen. Der Veranstalter rechnet mit einer deutlich höheren Zahl. Außerdem sind zwei kleinere Demonstrationen in der Nähe des Rathauses angemeldet worden.
– Alice Weidel wird am Donnerstag um 19 Uhr im Rahmen des Events „Fraktion im Dialog“, das die Hamburger AfD regelmäßig veranstaltet, im Hamburger Rathaus auftreten. Das Motto: „Schiffbruch für die Ampel: Hamburg und Deutschland wieder auf Kurs bringen“.