• Anfang September in Hamburg: Airbus-Mitarbeiter protestieren gegen den massiven Stellenabbau. Niedersachsens Wirtschaftsminister Althusmann möchte nun Arbeitsplätze mit einer Verlängerung des Kurzarbeitergeldes retten.
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Airbus in Hamburg, Bremen, Stade: Rettungsplan für Tausende Arbeitsplätze

Hamburg/Niedersachsen –

Zittern bei Airbus: Tausende Arbeitsplätze sollen in Hamburg, Buxtehude, Bremen und Stade wegfallen. Jetzt will die Politik helfen. Längere Kurzarbeit statt Arbeitslosigkeit, so der Plan von Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann. Er hoffe auf eine „möglichst hohe Zahl“. Auch sollen sich die einzelnen Standorte auf bestimmte Zukunftstechnologien konzentrieren.

„Die Luftfahrtindustrie ist in unserem Land mit über 260 Unternehmen und 30 000 Beschäftigen eine Schlüsselbranche“, sagte der CDU-Politiker der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“. Die Verlängerung der Kurzarbeit werde „etliche Arbeitsplätze retten“. Das Land Niedersachsen plane aber keine Bürgschaften, an dieser Stelle sei der Bund gefordert, weil Airbus ein deutsch-französisches Gemeinschaftsunternehmen sei.

Airbus in Hamburg, Bremen, Stade: Tausende Arbeitsplätze bedroht

Der von der Corona-Pandemie verursachte Einbruch werde nach Unternehmenseinschätzung wohl erst 2023/2024 überwunden sein, sagte Althusmann. „Persönlich setze ich große Hoffnung in die Verantwortung der Sozialpartner.“ Das Land habe Anfang September ein zusätzliches Luftfahrt-Förderprogramm mit einem Volumen von 20 Millionen Euro auf den Weg gebracht, das Paket ergänze ein 20-Millionen-Euro-Programm für die Luftfahrtindustrie in Niedersachsen. Dabei gehe es um neue, emissionsarme Antriebe oder um Leichtbau mit Carbonverbundstoffen.

„Wir hoffen, mit diesen Programmen zumindest einen Teil der Arbeitsplätze zu retten, die jetzt abgebaut werden sollen“, sagte Althusmann. Bei Airbus im Norden sollen mehr als 3000 Stellen wegfallen. In Hamburg inklusive Buxtehude und Fuhlsbüttel sollen es Airbus-Angaben zufolge 2325 Stellen sein, in Bremen geht es um 445, in Stade um 365 und an weiteren Standorten um 40 Stellen.

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Althusmann erklärte, es gebe eine norddeutsche Forschungsallianz. Bremen werde sich voraussichtlich um die Weiterbildung der Mitarbeiter aus der Luftfahrtbranche kümmern, Hamburg um Teile der Wasserstofftechnologie in der Luftfahrt. „Und in Niedersachsen spielen der Leichtbau und neue Werkstoffe eine herausragende Rolle. Das ist eine große Chance für die Standorte Nordenham und Varel.“ (mp/dpa)

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