Studierende stehen auf dem Dach des Gebäudes und halten Plakate und Pyrotechnik.
  • Seit dem 3. Mai halten Studierende den Hörsaal im Von-Melle-Park 9 besetzt.
  • Foto: Moritz Heck

Seit Mittwoch: Aktivisten besetzen Hamburger Uni-Hörsaal

An der Universität Hamburg besetzen Studierende seit Mittwoch einen Hörsaal. Sie fordern mehr Klimagerechtigkeit. Außerdem üben sie Kritik an Uni-Präsident Hauke Heekeren.

Rund 35 Studierende haben sich am Mittwoch um 12 Uhr in dem Hörsaal am Von-Melle-Park 9 (Rotherbaum) versammelt – und halten ihn seitdem besetzt. Die Aktion wird von der Initiative „Schwupps” organisiert, die sich der internationalen Bewegung „End Fossil Occupy” angeschlossen hat. Weltweit werden von Aktivist:innen derzeit Mai Räume in Universitäten besetzt.

Die Hamburger Gruppe stellt drei Forderungen an das Uni-Präsidium: Klimaneutralität der Universität bis 2025, die Anpassung des Deutschlandtickets für Studierende und mehr studentische Freiräume für Aktivismus und Veranstaltungen. „Unser aktuelles Wirtschaftssystem dient nur wenigen Reichen und beutet die Mehrheit der Menschen und Umwelt aus”, sagt eine Sprecherin von „Schwupps”. Die Initiative fordert stattdessen eine Vergesellschaftung der Energieproduktion und einen Schuldenschnitt für den globalen Süden.

Die Aktivist:innen wollen den Hörsaal besetzt halten, bis Die Universität ihre Forderungen erfüllt. Moritz Heck
Studierende halten Plakate mit Forderungen hoch.
Die Aktivist:innen wollen den Hörsaal besetzt halten, bis Die Universität ihre Forderungen erfüllt.

Außerdem übt „Schwupps” scharfe Kritik an Uni-Präsident Hauke Heekeren. Dieser hatte Anfang April die Klimakonferenz „We want out World back!” absagen lassen, die in einem Raum der Universität Hamburg stattfinden sollte und zunächst genehmigt worden war. Grund für die kurzfristige Absage war nach Angaben der Universität eine Warnung des Hamburger Verfassungsschutzes: Die Konferenz sei von einem Netzwerk organisiert worden, das der „Arbeiterpartei Kurdistans” (PKK) nahesteht. Für die PKK gilt in Deutschland seit 1993 ein Betätigungsverbot. Sie wird außerdem auf der EU-Terrorliste geführt.

Uni-Hamburg: Hörsaal-Besetzung durch Klima-Aktivisten

Nach Angaben der Gruppierung ist die Besetzung unbefristet und soll dann beendet werden, wenn die Universität die an sie gerichteten Forderungen umgesetzt hat. Online hat „Schwupps” ein Programm für die Besetzung veröffentlich, das bis zum 11. Mai reicht. Geplant sind verschiedene Workshops, unter anderem zu Themen wie Kapitalismus, alternativen Wirtschaftssystemen und Feminismus.

Das könnte Sie auch interessieren: Das will Hamburgs neuer Uni-Präsident

Die Aktivist:innen sind nach eigenen Angaben offen für Gespräche mit dem Uni-Präsidium. Nach Angaben der Universität führt die Besetzung zu geringen Einschränkungen im Lehrbetrieb. Veranstaltungen sollen in andere Räume oder ins Digitale verlegt werden. (ps)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp