#allesdichtmachen: Die dubiose Rolle von Schauspiel-Star Moritz Bleibtreu
Die zynischen Videos prominenter Filmschaffender zu den Coronamaßnahmen haben für ordentlich Aufsehen gesorgt. Während anfangs noch nicht ganz klar war, was und vor allem wer eigentlich hinter der Kampagne #allesdichtmachen steckt, kommen nun immer mehr Details ans Licht. Auch Schauspieler Moritz Bleibtreu (49) soll darin verwickelt sein – als Drahtzieher, der kurz vor dem Start der Aktion überraschend absprang.
Nach Berichten des „Tagesspiegel“ haben sich Hinweise verdichtet, dass der Schauspieler und Filmemacher aus Reinbek schon früh an der Aktion beteiligt gewesen sein soll. Dabei habe er eine wichtige Rolle als Drahtzieher gespielt und mindestens sieben Schauspielkollegen und -kolleginnen angesprochen, um sie für die Kampagne zu rekrutieren – bei einigen offenbar mit Erfolg.
#allesdichtmachen: Ist Moritz Bleibtreu einer der Drahtzieher?
Doch aus Angst vor Konsequenzen für die eigene Karriere will niemand öffentlich über die Entstehungsgeschichte sprechen – oder die Rolle Bleibtreus bestätigen. „Der lässt dich dann eventuell aus dem nächsten Projekt kicken, wo er besetzt ist“, erzählt eine Quelle.
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Kurz bevor die Videos Ende April an die Öffentlichkeit gingen, soll Bleibtreu allerdings ausgestiegen sein – offenbar auf Druck eines Werbepartners, der über seine Teilnahme verärgert war. Darüber informierte er aber nicht selbst. Das sollte stattdessen Schauspieler Volker Bruch übernehmen – was dieser nach Angaben einer Schauspielerin in dem „Tagesspiegel“-Bericht, aus Angst davor, dass weitere Beteiligte abspringen, aber nicht tat. Die Kolleginnen und Kollegen, die Bleibtreu zuvor rekrutiert hatte, sollen sich davon vor den Kopf gestoßen gefühlt haben.
#allesdichtmachen: Verbindungen in die Querdenker-Szene
Moritz Bleibtreu selbst hat sich auf MOPO-Nachfrage bei seinem Management bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. In einem Statement gegenüber dem „Tagesspiegel“ hieß es: „Ich wurde für die Aktion angefragt und stand eine Zeit lang mit mehreren Kollegen dazu im Dialog. Schlussendlich habe ich mich dazu entschlossen, die Aktion nicht zu unterstützen. Mich betrübt die aus der Aktion resultierende Stimmung sehr und ich würde mir ein friedlicheres Miteinander wünschen.“
Zuletzt hatten Recherchen ergeben, dass die Kampagne langfristig und mit ausgefeiltem Konzept geplant gewesen ist. Offenbar gibt es auch direkte Verbindungen in die Querdenker-Szene. (mhö)