• Jetzt macht Douglas seine Filialen doch zu. (Symbolbild)
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Als Drogerie durch den Lockdown: Nach Douglas-Rebellion: Die Kette entschuldigt sich

Von Parfümerie zur Drogerie? Die Ladenkette Douglas hatte am Mittwoch trotz harten Lockdowns noch rund ein Viertel ihrer Filialen geöffnet gelassen, indem sie als Drogerien deklariert wurden. Das Vorgehen wurde stark kritisiert. Nun hat sich Douglas entschuldigt. Eine andere Kette hingegen profitiert von ihrer Bezeichnung als Drogerie. Sie darf öffnen, obwohl sie ein großes gemischtes Sortiment hat.

Jetzt zeigt sich das Unternehmen Douglas doch noch einsichtig: Die Entscheidung, einige der Läden mit Drogeriesortimenten geöffnet zu lassen, sei für viele Menschen nicht nachvollziehbar gewesen, so das Unternehmen am Donnerstagmorgen.

Als Drogerie im Lockdown: Douglas entschuldigt sich

„Ab heute bleiben alle unseren deutschen Filialen daher bis auf Weiteres geschlossen“, erklärt die Chefin Tina Müller. Sie bat laut einer Mitteilung des Unternehmens „diejenigen um Entschuldigung, die wir mit unserem Vorgehen befremdet oder vor den Kopf gestoßen haben“.

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Am Mittwoch hatte die Gewerkschaft Verdi die Vorgehensweise von Douglas stark kritisiert und von einem „anrüchigen Unterlaufen des Lockdowns“ gesprochen. Da hatte sich Douglas noch auf den Beschluss von Bund und Ländern berufen, welcher den Verkauf von Drogerieartikeln weiter erlaubt. 

Günstiger läuft es da bei Michael Müller. Die Drogerie-Kette, die auch einen großen Laden in Ottensen hat, bleibt trotz Lockdown geöffnet. Eben weil sie als Drogerie firmiert. Verkauft wird dort aber auch Geschirr, Parfüm, Musik und Computerspiele, Plüschtiere und Lippenstift.

Hintergrund ist die Corona-Verordnung, wie die Sprecherin der Wirtschaftsbehörde auf MOPO-Nachfrage erklärt: Demnach dürfen Läden, deren Schwerpunkt auf „Waren des täglichen Bedarfs“ liegt, auch dann öffnen, wenn sie außerdem noch alles mögliche andere im Angebot haben.

Sprich: Auch wenn an den Müller-Kaufhäusern in leuchtendem Orange „Schreibwaren, Multi-Media, Spielwaren, Drogerie“ geschrieben steht, werden die Läden in Coronazeiten wie eine Drogerie behandelt – und die sind vom Lockdown ausgenommen. (mp)

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