Unverwüstlich: Die Feuerwehr hat Hamburgs vermutlich ältesten Dienstwagen
Historische Dienstfahrzeuge sieht man ja öfter mal auf unseren Straßen. Doch die tragen meist ein H-Kennzeichen, das Oldies vorbehalten ist. Der 200er-Mercedes, von dem hier die Rede ist, führt stattdessen noch stolz ein korrektes Amtskennzeichen: HH-2501. Blaulicht und Sirene funktionieren tadellos, nur das Funkgerät ist ein wenig in die Jahre gekommen. Aber als „strategische Reserve“ wird er immer noch bewegt – und das nun schon seit 39 Jahren.
Erstmals zugelassen wurde der Mercedes am 24. Oktober 1982, und zwar als Dienstfahrzeug des damaligen Hamburger Feuerwehrchefs Manfred Gebhardt. Der Oberbranddirektor, der von 1968 bis 1991 Hamburgs oberster Feuerwehrmann war, ließ sich mit dem treuen Benz zu Dutzenden Großfeuern in der Hansestadt fahren. Der „123er“-Mercedes überstand alle Einsätze ohne Blessuren. Die Baureihe ist von Mercedes von 1975 bis 1986 produziert worden. Fast 2,7 Millionen Fahrzeuge liefen vom Band.
Bis zum Jahr 2000 wurde der Hamburger „Einsatzleitwagen“ dann noch von anderen Branddirektoren gefahren, dann landete das Führungsfahrzeug bei besagter „Strategischer Reserve“. Das bedeutet eigentlich, dass technisch gute, aber eben sehr alte Fahrzeuge meist in Kfz-Hallen der Feuerwehr rumstehen, damit sie möglicherweise bei einer Jahrhundert-Flut doch noch mal gebraucht und eingesetzt werden.
Feuerwehr hat Hamburgs vermutlich ältesten Dienstwagen
Dank Dietmar Jeschke (62) blieb dieses traurige Schicksal dem roten Chef-Mercedes erspart. Der pensionierte Brandrat kümmert sich seit 1999 um Feuerwehr-Oldies. Und der „123er“-Mercedes wird bei Veranstaltungen, Jubiläen oder Geburtstagen verdienter Feuerwehrleute eingesetzt.
Zuletzt gab es am 19. Juli dieses Jahres einen ganz besonderen Einsatz. Jeschke holte den früheren Nutzer, Manfred Gebhardt, anlässlich dessen 90. Geburtstages in dem alten Dienstwagen ab. Das Auto hat nun 212.000 Kilometer auf dem Tacho.
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Größere Pannen hat es nie gegeben, nur vom Rost verschont blieb das Fahrzeug, dessen Baureihe als Inbegriff der Mercedes-Solidität gilt, dann doch nicht. Rund um die hintere Scheibe wütete die braune Pest, doch inzwischen ist alles wieder picobello, und im nächsten Jahr feiert der Mercedes sein 40-jähriges Dienstjubiläum.