Alsterpavillon von außen

Der Alsterpavillon liegt direkt am Jungfernstieg. Im Sommer gibt es auf der Terrasse kaum einen freien Platz. Foto: Florian Quandt

Alsterpavillon bekommt neue Betreiber – und eine Überraschung gibt’s oben drauf

Es ist wohl die bekannteste Gastro-Fläche in der Hamburger City: Der Alsterpavillon direkt am Jungfernstieg mit Blick auf die Binnenalster. Seit fast 25 Jahren empfängt dort die Kette „Alex“ hungrige Besucher, doch damit ist ab dem 1. August Schluss. Jetzt steht der Nachfolger fest.

Eigentümer der Fläche ist die Stadt Hamburg, genauer gesagt der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG), der wiederum Teil der Finanzbehörde ist. Schon im Juni 2024 berichtete die MOPO über die Pläne, die Gastro-Fläche an der Binnenalster neu zu vergeben. In der Ausschreibung verlangte der LIG allerdings auch, dass dort künftig pro Jahr mindestens 50 Kulturveranstaltungen stattfinden müssen.

Alsterpavillon: Dieser Bewerber bekam den Zuschlag

Unter den letzten drei Bewerbern befand sich auch wieder das „Alex“, das zum britischen Unternehmen „Mitchells & Butlers“ gehört. Das Restaurant bekam den Zuschlag dieses Mal allerdings nicht.

Freuen darf sich laut der Finanzbehörde stattdessen eine Bewerbergemeinschaft, bestehend aus der Ratsherrn Gruppe und dem Hamburger Gastronom Hannes Schröder. Letzterer betreibt unter anderem das Restaurant „Küchenfreunde“ in Hoheluft-Ost und die Cocktailbar „Botanic District“ in Eppendorf.

Alsterpavillon am Jungfernstieg: Dachterrasse geplant

Das Konzept habe sich als bestes Gebot in Bezug auf die Kriterien „städtebauliche, gestalterische und nutzungskonzeptionelle Qualität sowie Nachhaltigkeit und Klimaschutz erwiesen“, begründet die Finanzbehörde ihre Entscheidung. Neben Gastronomie soll es auch Konzerte, Lesungen und Kunstausstellungen geben. Und einen besonderen Clou gibt’s oben drauf: Künftig sollen die Gäste auch auf einer Dachterrasse sitzen können – so wie es von dem Architekten des Alsterpavillons, Ferdinand Streb, auch einmal ursprünglich geplant war.

„Mit der Ausschreibung hatten wir das Ziel ausgegeben, diesen einzigartigen Ort an der Alster, gewissermaßen Hamburgs Wohnzimmer, zeitgemäß weiterzuentwickeln – und zwar nicht zum touristischen Hotspot“, sagt Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Geplant ist die Übergabe an die neuen Betreiber zum 1. August inklusive einem 40-jährigen Mietvertrag. Die Finanzbehörde rechnet mit einer Eröffnung im Frühjahr 2026.

Die Geschichte des Alsterpavillons am Jungfernstieg

Der erste Alsterpavillon wurde bereits im Jahr 1799 vom Franzosen Augustin Lancelot de Quatre Barbes eröffnet, der Kenntnisse der Speiseeisherstellung aus seinem Heimatland mitbrachte. Bis zur Zeit des Nationalsozialismus wurde das Gebäude immer mal wieder erweitert und neu gebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde es während eines Bombenangriffs schließlich zerstört und Anfang der 50er Jahre nach Plänen des Architekten Ferdinand Streb auf dem erhaltenen Sockelgeschoss wiederaufgebaut.

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