• Win-win-Situation: Henning Quast ist sehr zufrieden mit seinen Hühnern, und die fühlen sich sichtlich wohl.
  • Foto: Bettina Blumenthal Lokal

Altes Land : Obstbauer hält Hühner als Biowaffe

Neuenfelde –

So geht moderne Schädlingsbekämpfung im Alten Land: Bei Henning Quast, Obstbauer in siebter Generation aus Neuenfelde, sind die Hühner los.

Und zwar 225. Auf dem gut 45 Hektar großen „Demeter“-Biohof soll diese moderne Biowaffe Schädlinge bekämpfen, ganz natürlich. „Da hatte ich schon lange richtig Bock drauf“, sagt der sympathische 29-Jährige: „Ich möchte zurück zum altbäuerlichen Betrieb, mit Tieren und Pflanzen, nur halt moderner.“

Altes Land: Hühner statt Glyphosat

Ein von der EU gefördertes „Innovationsprojekt zur Geflügelhaltung in Obstanlagen“ kam ihm da sehr gelegen. Die 221 Hennen und vier Hähne erfüllen dabei mehrere Funktionen.

Mit ihrem mobilen Stall ziehen die Hühner über das gesamte Gelände.

Mit ihrem mobilen Stall ziehen die Hühner über das gesamte Gelände.

Foto:

Bettina Blumenthal Lokal

Zum einen halten die Hühner den Boden durch Scharren und Kratzen frei von Unkraut, Raupen und Larven. Zum anderen erwischen sie tatsächlich auch Mäuse, die immer für große Schäden an den Baumwurzeln sorgen. Und die Tiere düngen den Boden, ganz natürlich. Henning Quast hofft außerdem, dank der Hühner noch weniger Pflanzenschutzmittel einsetzen zu müssen, auch wenn die auf Biohöfen immer natürlichen Ursprungs sind.

Altes Land: Tiere statt Maschinen

Düngen und Unkraut vernichten: Diesen Job der Hühner leisten sonst Maschinen oder – in konventionellen Betrieben – auch Glyphosat. Aber das Federvieh hält das Gras kurz und „harkt“ beim Scharren auch tüchtig durch.

„Es macht Spaß, neue Wege auszuprobieren“, so der Obstbauer. Er könne sich vorstellen, „in Zukunft noch mehr mit Tieren zu machen. Die gehören einfach zur Landwirtschaft dazu.“ Mit ihrem mobilen Stall ziehen die Hühner nun regelmäßig über das Gelände. Alle zehn Tage wird der Stall umgesetzt.

Bio-Bauer stolz auf seine Hühner

100.000 Bäume sind zu versorgen. Jetzt, zur kalten Jahreszeit, haben sich Larven und Raupen in fünf bis zehn Zentimetern Tiefe eingegraben. „Das ist für meine Tiere gut zu schaffen, so tief scharren die locker.“

Drei Jahre wird dieses Projekt nun laufen. Henning Quast ist sich sehr sicher, die Hühner auch darüber hinaus weiter zu beschäftigen. Denn: „Eier habe ich ja nun auch noch im Sortiment.“

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