Am Gänsemarkt: Protestaktion gegen geplanten Abschiebe-Knast im Norden
Neustadt –
Am Samstag haben sich in der Hamburger Innenstadt mehrere Bündnisse zum Protest gegen das geplante Abschiebegefängnis in Glückstadt (Schleswig-Holstein) versammelt. Auch an weiteren Orten im Norden wurde demonstriert.
In der Hansestadt wurde die Protestaktion von der Seebrücke Hamburg, der Glasmoorgruppe, dem Café Exil, der Interventionistischen Linken und der Antiragruppe Horst organisiert.
Hamburg: Demo in der City gegen Abschiebehaftanstalt
In dem Gebäude im Kreis Steinburg sollen in Zukunft abgelehnte Asylbewerber, die sich ihrer Abschiebung entziehen, bis zur Ausreise untergebracht werden.
Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hatten den Bau 2017 beschlossen, die drei Länder teilen sich die Kosten. Das Abschiebegefängnis in der ehemaligen Marinekaserne soll voraussichtlich im Juli in Betrieb genommen werden.
Abschiebehaft in Glückstadt: Demos in mehreren Städten
Dort gibt es 60 Plätze in verschiedenen Häusern – 20 für jedes Bundesland – mit Einzelzimmern für Männer und Frauen sowie Aufenthaltsräumen.
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„Glückstadt hat sich mit der Erklärung zum Sicheren Hafen ganz klar gegen das Abschiebegefängnis positioniert“, sagt Leni Hintze von der Seebrücke Hamburg. „Auch Hamburg ist angeblich ein Sicherer Hafen. Dieser braucht keine Abschiebeknäste sondern ein solidarisches Zusammenleben ohne Abschiebungen!“
Glückstadt: Abschiebehaftanstalt voraussichtlich ab Juli
Auch in Schwerin wurde eine Kundgebung abgehalten, in Kiel gab es eine Fahrraddemo zum Landtag und in Flensburg, Glückstadt und Rostock wurden Kunstaktionen inszeniert.
Eigentlich sollte die Haftanstalt bereits Anfang des Jahres eröffnet werden, die Corona-Pandemie sorgte allerdings für einige Verzögerungen auf der Baustelle.