Stau auf der Autobahn (Symbolbild).
  • Hamburg und der Norden werden an diesem Wochenende zum Stau-Nadelöhr (Symbolbild).
  • Foto: (c) dpa

Massive Staus erwartet: Dieses Wochenende wird „eines der schlimmsten“

Es gibt Höhepunkte, auf die man gern verzichtet. Doch wer am kommenden Wochenende auf die Autobahn will, dürfte live dabei sein: Die Stausaison ist auf dem Höhepunkt angelangt – wo wird’s schlimm?

Am Wochenende (26. bis 28. Juli) mit dem Auto in den Urlaub zu starten, ist keine gute Idee. Denn der Auto Club Europa (ACE) warnt vor dem „Stauhöhepunkt des Sommers“. „Autoreisende erwartet am kommenden Wochenende eines der schlimmsten Stauwochenenden der Saison“, heißt es vom ADAC. Die norddeutschen Bundesländer sind dabei nach Einschätzung des Automobilclubs am letzten Juli-Wochenende gleich mehrfach im Fokus.

ADAC: Gedanken über anderen Reisetermin machen

Für Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern rechnen die Verkehrsexperten mit einer zweiten Reisewelle. In Niedersachsen und Bremen werden wiederum viele Urlaubsrückkehrer erwartet. Zudem gilt der Norden vor allem bei gutem Wetter wegen der Küsten und Seen als beliebtes Ausflugsziel. Durch Tagesausflügler oder Kurzurlauber drohe deshalb zusätzliche Staugefahr.

Hinzu kommt, dass mit Baden-Württemberg und Bayern am Wochenende auch die letzten Bundesländer in die Ferien starten. Das füllt die Routen in den Süden in Richtung Mittelmeer, an die Küsten von Nord- und Ostsee und in die Berge. Doch in manchen Bundesländern bricht wiederum die letzte Ferienwoche an, sodass sich viele auch auf den Heimweg machen. Zu Nadelöhren werden vor allem die Autobahnbaustellen, von denen es auch im Sommer noch viele gibt.

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So ist laut ADAC auf allen wichtigen Urlauberrouten in beiden Richtungen viel Geduld erforderlich. Mit dem Höhepunkt der Sommerreisesaison stehe ein „heftiges Stauwochenende“ bevor. Klipp und klar warnt der Autoclub: „Wer nicht im Dauerstau stehen möchte, sollte über einen alternativen Reisetermin unter der Woche, zum Beispiel Dienstag bis Donnerstag, nachdenken.“

Diese Strecken sind besonders belastet

Zu den am stärksten belasteten Routen am Wochenende zählen laut ACE die Hauptverkehrsachsen in Nord-Süd-Richtung (A 1, A 5, A 7, A 9, A 61 und A 81) sowie die Ost-West-Verbindungen (A 2, A 3, A 4, A 6 und A 8). Zudem füllen sich die Stadtautobahnen und Umfahrungen in Berlin (A 10 und A 100), Hamburg (A 1 und A 7) sowie München (A 99).

Die Tage in der Übersicht:

Freitag: Schon am frühen Mittag füllen sich die Strecken um die Ballungszentren und die Autobahnen. Bis in den Abend ist laut ACE mit zum Teil längeren Staus zu rechnen. Das betrifft vor allem die klassischen Urlaubsrouten.

Samstag: Vor allem im Süden der Republik wird es aufgrund des Starts der Schulferien voll. Staus seien kaum zu vermeiden. Vor allem wer aus dem Norden anreist, dürfte auf bereits gefüllte Strecken treffen. Erst am Nachmittag erwartet der ACE eine Entspannung der Lage.

Sonntag: Am Vormittag füllen sich die Fernstraßen und Nebenstraßen schnell. Mit stockendem Verkehr und Stau muss punktuell ab den späten Vormittag gerechnet werden. Die Heimreisespuren füllen sich ebenfalls bereits ab dem späten Vormittag. Mit längeren Staus ist bis in den Abend zu rechnen. Lebhafter Ausflugsverkehr belastet zudem auch das untergeordnete Straßennetz.

Zusammengefasst: Die meisten Staus erwarten die Verkehrsclubs am Freitagnachmittag, Samstag und Sonntagnachmittag. Wer also kann, wählt ruhigere Alternativrouten oder – besser – einen anderen Starttermin, etwa von Dienstag bis Donnerstag. Wer dennoch am Wochenende loswill oder -muss, startet lieber frühmorgens oder fährt gar nachts.

Die detaillierte Stau-Prognose

Die Verkehrsclubs rechnen am Wochenende mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen und Staus in den Großräumen Berlin, Hamburg, Leipzig, Rhein-Ruhr, Rhein-Main-Neckar, Stuttgart und München sowie auf den Fernstraßen von und zur Nord- und Ostsee und auf folgenden Routen (oft in beiden Richtungen):

A 1 Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg – Lübeck
A 2 Dortmund – Hannover – Berlin
A 3 Oberhausen – Frankfurt/Main – Würzburg – Nürnberg – Passau
A 4 Kirchheimer Dreieck – Erfurt – Dresden
A 5 Hattenbacher Dreieck – Frankfurt – Karlsruhe – Basel
A 6 Kaiserslautern – Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
A 7 Flensburg – Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
A 8 Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – München – Salzburg
A 9 Berlin – Leipzig – München
A 10 Berliner Ring
A 11 Berliner Ring – Dreieck Uckermark
A 19 Dreieck Wittstock – Rostock
A 20 Lübeck – Rostock
A 23 Hamburg – Heide
A 24 Hamburg – Berlin
A 40 Essen – Duisburg – Venlo
A 61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
A 81 Heilbronn – Stuttgart – Singen
A 93 Rosenheim – Kiefersfelden
A95/ B2 München – Garmisch-Partenkirchen
A 99 Umfahrung München

Auch auf den Autobahnen in Österreich müssen die Reisenden extrem viel Geduld mitbringen. Vor allem die Transitrouten füllen sich stark. Zudem ist der Arlbergtunnel im Westen Österreichs noch bis voraussichtlich 22. November gesperrt, teilt der ACE mit. Über die Ausweichstrecke Arlbergpass kann es zu einer mindestens halbstündigen Verlängerung der Reisezeit kommen.

Fahrverbote in Tirol entlang einiger Strecken

Auch sind in Tirol an den Wochenenden und Feiertagen bis Mitte Oktober Stau-Ausweichrouten entlang wichtiger Durchgangsstrecken, etwa an der Inntalautobahn, gesperrt. Die Zeiten sind in den betreffenden Bezirken leicht unterschiedlich. Ausgenommen sind der Anrainerverkehr und Autofahrer mit dem Urlaubsziel in diesen Regionen. Eine Internetseite des Landes Tirols informiert über gesperrte Strecken und Zeiten.

Solche Sperrungen der Ausfahrten gibt es ebenfalls entlang der Tauernautobahn für Transitreisende. In der Zeit von 6. Juli bis 10. September gelten diese laut ACE rund um die Uhr. Es dürfen demnach nur Reisende mit einem Urlaubsziel in der Region die Autobahn verlassen. Aber es gibt hier auch weiterhin eine „kleine Erleichterung“: Die Sommerpause für die Großbaustelle in der Tunnelkette Golling – Werfen, die zuvor für lange Staus sorgte.

Längere Wartezeiten – schon mal bis zu einer Stunde – sind an den Grenzen sehr wahrscheinlich, vor allem bei der Rückreise von Österreich nach Deutschland. Diese können für die österreichischen Autobahn-Grenzübergänge Walserberg, Kiefersfelden und Suben vorab online bei der österreichischen Infrastrukturgesellschaft Asfinag eingesehen werden.

Besonders stark belastete Autobahnen in Österreich:

A 4: Ost-Autobahn (Wien – Budapest)
A 10: Tauernautobahn (Salzburg – Villach)
A 11: Karawanken Autobahn (Villach – Slowenien)
A 12: Inntalautobahn (Kufstein – Innsbruck)
A 13: Brenner Autobahn (Innsbruck – Brenner)
A 14: Rheintal-Autobahn (Staatsgrenze Deutschland – Feldkirch)
B 177: Seefelder Straße (Mittenwald – Innsbruck)
B 179: Fernpass (Füssen – Reutte – Nassereith)

In der Schweiz füllt sich vor allem die Gotthard-Route

In der Schweiz kommen auf Reisende entlang der Hauptverkehrsverbindungen erhebliche Wartezeiten zu – speziell auf der Gotthard-Route (A 2), besonders vor dem Gotthardtunnel. Es muss ab Freitagnachmittag mit Wartezeiten gerechnet werden. Samstag und Sonntag könne nur in der Nacht von einer entspannteren Verkehrslage ausgegangen werden, so der ACE. Jedoch seien auch dann Wartezeiten nicht zu vermeiden.

Ein Ausweichen über die alternative A 13 (Chur – Bellinzona) ist aktuell durch eine Baustelle erschwert. Mit teils längeren Verzögerungen ist auch hier zu rechnen.

Besonders stark belastet in der Schweiz sind:
A 1: Bern – Zürich – St. Gallen
A 2: Gotthard-Route
A 3: Basel – Zürich – Chur (dpa/mp)

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