Amok-Alarm in Hamburg: Großeinsatz an Grundschule – Anruf kam von verdächtigem Schüler
Billstedt –
An der Ganztagsgrundschule Mümmelmannsberg hat es am Freitagmittag einen größeren Polizeieinsatz gegeben. Der Grund: Zuvor war per Telefon ein Amoklauf angekündigt worden. Der Ort wurde abgeriegelt.
Wie die Polizei auf MOPO-Nachfrage bestätigte, soll im Sekretariat der Ganztagsgrundschule am Morgen eine Amok-Ankündigung eingegangen sein, „von einem mutmaßlich Jugendlichen“, so ein Sprecher. Zu dem Komplex gehört auch noch eine Stadtteilschule.
Amok-Alarm in Hamburg: Polizei leitet Schutzmaßnahmen ein
Daraufhin wurde die Polizei informiert, die kurz darauf mit einem Großaufgebot vor Ort eintraf, die Situation überprüfte und entsprechende Schutzmaßnahmen einleitete. Auch sogenannte Risikoeinschätzer wurden dazu geholt.
Parallel dazu kam es rund um das Einsatzgebiet zu Straßenblockaden. Wie Anwohner berichten, war zeitweise „ganz Mümmelmannsberg abgeriegelt.“ Tatsächlich wurden alle Zugänge zur Wohnsiedlung von schwer bewaffneten Beamten gesperrt.
Unklar war, wie viele Schüler coronabedingt in der Schule zur Zeit unterrichtet werden. Nach Angaben eines Sprechers der Hamburger Schulbehörde wurden alle Eingänge abgeriegelt, zunächst seien die Schüler der Jahrgangsstufe 11 aus der Schule gebracht worden. Die jüngeren Jahrgänge würden folgen. Viele besorgte Eltern nahmen ihre Kinder am Schuleingang im Beisein der Polizei in Empfang. Später wurde bekannt, dass sich insgesamt 48 Schüler im Gebäudekomplex aufhielten. Die jüngeren wurden vom Schulpersonal betreut, auch Seelsorger standen bereit.
Die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE), Spezialkräfte der Polizei, durchkämmten derweil mit Maschinenpistolen im Anschlag das Gebäude, suchten nach Hinweise – und einen möglichen Täter. Gegen 14.30 Uhr erklärte die Polizei den Einsatz dann für beendet. Die Einschätzung der Risiko-Experten: keine akute Bedrohungslage mehr vorhanden.
Nach MOPO-Informationen hat die Kripo den Anrufer schon identifizieren können: So soll es sich wohl offenbar um einen 13 Jahre alten Schüler der Stadtteilschule handeln. „Weitere Ermittlungen laufen“, so ein Sprecher. (maw/dg/ruega)