Amok-Alarm in Hamburg: Junge droht mit Messermord – Eltern sauer auf Schulleitung
Niendorf –
Für viele Schüler in Niendorf war der 14. Februar ein Albtraum: Nach einer Amok-Ankündigung ist ein Schüler tatsächlich mit mehreren Taschen voller Messer in der Niendorfer Stadtteilschule erschienen. Die Polizei war vor Ort, doch nur weil sie nach einer vermissten Person suchte – diese Info bekamen jedenfalls die Eltern in einem Schreiben von der Schule. Eine bewusste Fehlinformation?
„Es fand heute Vormittag ein Polizeieinsatz auf unserem Schulgelände in der Paul-Sorge-Straße statt, weil nach einer vermissten Person gesucht wurde“ – diese Information steht im Schreiben der Schule, das von der Schulleiterin unterschrieben wurde.
Es ist darin jedoch nichts von einer Amok-Drohung eines Schülers zu lesen. Für den Vater eines Kindes, der das Schul-Schreiben der MOPO-Redaktion vorlegte, eine gezielte Täuschung.
„Den Eltern die Möglichkeit zu nehmen, sich mit den Kindern mangels Desinformation nach so einem Vorfall auseinanderzusetzen, ist unmöglich“, sagte er gegenüber der MOPO.
Er wolle zwar nicht, dass die Schule unnötig Panik verbreite, jedoch hätte man den Eltern schon die Möglichkeit geben sollen, mit ihren Kindern über den Vorfall zu sprechen.
Amok-Alarm in Niendorf: Schulleitung mit Desinformation an die Eltern?
Der Vorfall war tatsächlich ernster als es in dem Schreiben der Schule rüberkommt: Wie die MOPO berichtete, hatte ein Schüler im Vorfeld angekündigt, am besagten Freitag (14.02) bewaffnet in die Schule zu kommen, um Mitschüler zu töten und sich dann anschließend von der Polizei erschießen zu lassen.
Auch die Polizei berichtete deutlich konkreter über den Vorfall. In einem Twitter-Beitrag spricht die Pressestelle von einer Drohung des Schülers, Mitschüler zu töten und nicht nur nach der Suche einer vermissten Person – wie es die Schule den Eltern vermittelte.
Tatsächlich erschien der Schüler am vergangenen Freitag mit mehreren Taschen voller Haushaltsmesser in der Schule. Auch wenn glücklicherweise nichts passierte – ein Schock für die Schüler war es sicherlich.
Wegen Info der Schulleitung: Vater glaubte seinem Sohn nicht
Als der Sohn des Vaters erzählte, was er an dem Tag in der Schule erlebt hatte und ihm daraufhin das Schreiben der Schule gab, nahm er ihn zuerst gar nicht richtig ernst. Für ihn sei dieses Schreiben das Vorgehen der Schule deshalb auch nicht hinnehmbar.
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Die Stadtteilschule Niendorf hat sich nach mehrfacher Anfrage nicht zu dem Fall gegenüber der MOPO geäußert.