Amoktat: Vier Opfer noch immer in Lebensgefahr
Hamburg unter Schock: In Alsterdorf ist es am Donnerstagabend zu einer entsetzlichen Bluttat gekommen. Ein Schütze eröffnete in einem Veranstaltungssaal der Zeugen Jehovas um kurz nach 21 Uhr das Feuer – dabei starben acht Menschen, darunter auch der Täter selbst. In unserem Newsblog halten wir Sie zu allen aktuellen Entwicklungen zur Amoktat auf dem Laufenden.
Liebe Leserinnen und Leser, wir beenden den Liveblog an dieser Stelle. Auf unserer Seite finden Sie selbstverständlich weiterhin alle relevanten Entwicklungen.
Wie geht es den Verletzten nach dem Amoklauf von Hamburg?
9.30 Uhr: Wie geht es den Verletzten nach dem Amoklauf von Hamburg? Drei Tage nach der Tat bei den Zeugen Jehovas hat die Polizei am Sonntagmorgen zunächst keine neuen Informationen zum Zustand der acht Personen bekanntgegeben. Nach dem letzten Stand waren vier von ihnen lebensgefährlich verletzt. Bei der Tat am Donnerstagabend in Alsterdorf erschoss der 35-jährige Philipp F. acht Menschen, darunter sich selbst und ein ungeborenes Kind. Durch die Schüsse verletzte er acht weitere Menschen.
Das waren die Nachrichten vom 11. März
Täter war Mitglied in Hamburger Nobel-Schützenverein
18.58 Uhr: Philipp F. gab sich nach außen hin als Geschäftsmann und Europäer „mit globaler Denke“. Bei genauerem Hinschauen bröckelt die Fassade allerdings, seine Vita ist zumindest fragwürdig. Fakt ist: Er war im Besitz einer Waffenbesitzkarte, durfte die Pistole, mit der er am Donnerstagabend sieben Menschen tötete, legal sein Eigen nennen. Auf seine Amoktat vorbereitet hat er sich offenbar in einem noblen Hamburger Schützenverein. So soll er Mitglied im „Hanseatic Gun Club“ gewesen sein, einem Verein in unmittelbarer Alsternähe an der Straße Raboisen (Altstadt). Die Anlage gilt unter Sportschützen als eine der besten Anlaufstellen der Stadt, um mit verschiedenen Kalibern und Waffen zu trainieren. Auf ihrer Homepage schreibt der Verein, dass nur der Schütze selbst Einfluss auf die Zuverlässigkeit hat, eine Waffenbesitzkarte zu erwerben, „bei der ausreichenden schießsportlichen Betätigung aber helfen wir in Theorie und Praxis“. Für eine Stellungnahme waren die Betreiber bisher nicht zu erreichen. In der Wohnung von Philipp F. fanden Ermittler vier Schachteln mit je 200 Patronen, dazu weitere volle Magazine. In dem Rucksack, den er während der Tat trug, lagen 20 volle Magazine, er gab insgesamt 135 Schüsse ab.
Vier Verletzte schweben weiter in Lebensgefahr
15.05 Uhr: Sieben Menschen tötete Philipp F. am Donnerstag in dem Gemeindehaus der Zeugen Jehovas, da sind sich Polizei und Staatsanwaltschaft sicher. Acht weitere wurden teils schwer verletzt; alle wiesen multiple Schussverletzungen auf. Vier Menschen kämpfen in Krankenhäusern derweil weiter um ihr Leben. Das bestätigte der Lagedienst der Polizei am Samstag. Demnach befänden sich die vier Menschen weiter in Lebensgefahr. Innensenator Andy Grote (SPD): „Wir hoffen, dass alle überleben.“ Die Verletzten wurden von Polizisten und Rettungskräften aus dem Gemeindehaus getragen und sofort behandelt. Für das 28 Wochen alte Kind einer Schwangeren kam jedoch jede Hilfe zu spät – es starb im Mutterleib, ursächlich war ein Bauchschuss. Die Frau überlebte.
Nach Amoktat: Debatte über Waffenrecht entbrannt
14.09 Uhr: Die Amoktat von Hamburg hat die Debatte über schärfere Waffengesetze wieder in den Fokus gerückt. Einen Tag nach dem Verbrechen mit acht Toten und mehreren Verletzten in den Räumen der Zeugen Jehovas kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) an, den Entwurf zur Änderung des Waffengesetzes noch einmal prüfen zu wollen. Man müsse nun überlegen, „wie wir mit dieser neuerlich furchtbaren Amoktat in Hamburg nochmal an den Gesetzentwurf gehen, um zu schauen: Gibt es noch Lücken, oder wo war er genau richtig?“, sagte Faeser am Freitagabend den ARD-„Tagesthemen“.
Auch wenn das Thema bislang nicht auf der Tagesordnung im Innenausschuss des Bundestages steht, dürfte es weiter für Diskussionen sorgen. Zuletzt hatte Faeser mit ihren Plänen für mehr Kontrollen und Vorschriften die Verbände der Jäger und Schützen gegen sich aufgebracht. Diese wiederum erhielten Unterstützung von der FDP. Die sagt, die von Faeser geplanten Änderungen im Waffenrecht stünden nicht im Koalitionsvertrag.
„Psychisch kranke Personen dürfen keine Schusswaffen besitzen. Es ist gut und richtig, dass das Waffenrecht dies schon heute unmissverständlich regelt“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, am Samstag. Im Nachgang zu der schrecklichen Tat in Hamburg müsse nun aufgeklärt werden, warum die Waffenbehörde von einer Entziehung der waffenrechtlichen Erlaubnis abgesehen hatte.
„Dabei muss auch über eine bessere Ausstattung der Waffenbehörden gesprochen werden“, sagte Kuhle. Ohne eine präzise Aufarbeitung der Hintergründe seien „überhastete Forderungen nach gesetzgeberischen Konsequenzen nicht angezeigt”.
Der Innenexperte der Grünen-Bundestagsfraktion, Marcel Emmerich, sagte NDR Info, dass auch ein Verbot von halbautomatischen Pistolen für Privatleute geprüft werden müsse. „Diese schreckliche Tat hat gezeigt, dass legale Waffenbesitzer mit Waffengewalt Schlimmes anrichten können in dieser Gesellschaft“, sagte Emmerich und betonte: „Weniger Waffen in privaten Händen sorgen für mehr öffentliche Sicherheit.“
Bei der Tat am Donnerstag in Hamburg starben sieben Menschen und der Täter selbst. Acht weitere Menschen wurden verletzt, vier von ihnen lebensbedrohlich. Am Samstagmorgen gab es nach Angaben der Polizei zunächst keine neuen Informationen zum Zustand der Verletzten oder zur Tat.
Der 35 Jahre alte Philipp F. hatte mehr als 100 Mal mit einer halbautomatischen Pistole geschossen. Seit dem 12. Dezember sei er im legalen Besitz dieser Waffe gewesen, hatte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer bei einer Pressekonferenz gesagt. Als Extremist war der Schütze nach Angaben aus Sicherheitskreisen nicht bekannt.
Nun stellen sich viele Fragen: Hätten Behörden (früher) reagieren müssen? Ist der Täter zu einfach an seine Waffe gekommen oder wurden anonyme Hinweise, der Mann sei psychisch auffällig, nicht ernst genommen? Wäre er womöglich einem Psychiater oder Psychologen aufgefallen?
Philipp F. war Sportschütze, hatte eine Waffenbesitzkarte und war erst kürzlich von der Waffenbehörde aufgesucht worden. Die Behörde hatte im Januar einen anonymen Hinweis auf eine mögliche psychische Erkrankung von Philipp F. erhalten. Dieser wurde Anfang Februar von zwei Beamten der Waffenbehörde unangekündigt aufgesucht.
Damals habe es keine relevanten Beanstandungen gegeben, die rechtlichen Möglichkeiten seien ausgeschöpft gewesen, sagte Meyer. Die gesamten Umstände hätten auch keinerlei Anhaltspunkte für die Beamten ergeben, «die auf eine psychische Erkrankung hätten hindeuten können».
Über das genaue Motiv von Philipp F. wird weiter gerätselt. Der anonyme Hinweisgeber habe die Waffenbehörde auf dessen „besondere Wut auf religiöse Anhänger, besonders gegenüber den Zeugen Jehovas“ aufmerksam gemacht, wie Meyer am Freitag mitteilte.
Im Internet gab Philipp F. einiges über sich und seine Gedankenwelt preis. Die Webseite des Täters zeigt etwa, dass er sich intensiv mit Gott und Jesus Christus auseinandersetzte und krude Thesen verbreitete.
Die furchtbare Tat in Hamburg zeige, wie notwendig Änderungen im Waffengesetz seien, sagte Faeser in der ARD und forderte „vor allen Dingen eine bessere Vernetzung zwischen den Behörden“. Das sei zum Beispiel bei einem Wohnortwechsel wichtig. Der Amoktäter stammt aus Memmingen in Bayern. Seit 2015 war er in Hamburg gemeldet.
Polizeipräsident Meyer über die Überprüfung von Philipp F.
10.04 Uhr: Ist bei der Überprüfung des Amok-Schützen Philipp F. (35) etwas übersehen worden? Nein, so Polizeipräsident Ralf Martin Meyer am Freitagabend in einer „Brennpunkt“-Sendung im Ersten. Nach heutigem Wissen könne man das nicht feststellen.
Die zwei Beamten der Waffenbehörde, die Philipp F. nach einem anonymen Hinweis Anfang Februar aufsuchten, hätten in längeren Gesprächen keinerlei Hinweise gewonnen, die für einen Verstoß nach dem Waffengesetz sprechen könnten, sodass alle Maßnahmen ausgeschöpft gewesen sein. Daran hätte auch die einzelne Patrone, die auf dem Waffenschrank lag, nichts geändert.
Auch auf eine mögliche psychische Erkrankung des Mannes habe laut Meyer nichts gedeutet; F. sei bereit gewesen, auf alle Fragen zu antworten. Die Verschlussverhältnisse seiner Waffe und der Munition waren insgesamt gesehen „so wie sie sein sollten“. Aber: F. hatte damals viel weniger Munition, als nach der Tat in seiner Wohnung festgestellt wurde. Damals stellten Beamte nur drei Magazine fest, Donnerstagabend waren es dann vier Schachteln mit je 200 Patronen und 15 volle Magazine. Ob F. die Schachteln bereits hatte oder nachträglich erworben hat, ist unklar.
Der 35-Jährige hatte erst wenige Monate vor dem Amoklauf eine Waffenbesitzkarte beantragt und diese genehmigt bekommen. In seiner Heimat Bayern soll er laut Medienberichten mit Drogen aufgefallen sein sein – eine Erkenntnis, die zum Zeitpunkt des Antrags und der Überprüfung in Hamburg nicht vorlag. Laut Meyer seien Informationen der Sicherheitsbehörden ausgetauscht worden, doch es hätte keinerlei Hinweise auf einen Drogenmissbrauch gegeben. „Das haben wir zum ersten Mal gehört“, sagte er Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz.
Das waren die Nachrichten vom 10. März
22.30 Uhr: Liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle beenden wir unseren Liveblog für heute. Bei weiteren Entwicklungen morgen werden wir hier wieder berichten. Herzlichen Dank für Ihr Interesse, gute Nacht!
„Notwendige Änderungen“: Faeser plant strengeres Waffengesetz
22 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will nach der Amoktat von Hamburg den Entwurf zur Änderung des Waffengesetzes noch einmal prüfen. Man müsse sicherlich noch mal „an das Gesetz gehen und schauen“, ob es noch Lücken gebe, sagte sie am Freitag den ARD-„Tagesthemen“.
Im Waffengesetz solle beim Antrag auf eine Waffenbesitzkarte künftig überprüft werden, „ob jemand psychologisch geeignet ist“. Dazu brauche man mit den Gesundheitsbehörden eine Überprüfung, so Faeser. „Wir wollen vor allen Dingen eine bessere Vernetzung zwischen den Behörden.“ Das sei zum Beispiel bei einem Wohnortwechsel wichtig.
Bei der ersten Erteilung einer solchen Karte solle es ein ärztliches Attest geben. Alle Sportschützen in Deutschland ohne Hinweise regelmäßig zu untersuchen, wäre aus Faesers Sicht aber sehr schwierig. „Es sollte natürlich in Maßnahmen auch verhältnismäßig sein.“ Die furchtbare Tat in Hamburg zeige aber, wie notwendig Änderungen im Waffengesetz seien.
Auch Ministerpräsident Weil bestürzt über tödliche Schüsse
20 Uhr: Nach den tödlichen Schüssen in Hamburg hat auch Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) den Opfern und Angehörigen seine Anteilnahme ausgesprochen. Der Ministerpräsident habe den mutmaßlichen Amoklauf „bestürzt zur Kenntnis“ genommen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Kathrin Riggert am Freitag in Hannover. Die Anteilnahme und das Mitgefühl gelte den Opfern, den Angehörigen der Opfer und den Verletzten, denen Weil gute Genesung wünsche. „Natürlich hoffen wir, dass die Hintergründe dieser schrecklichen Tat möglichst zügig aufgeklärt werden können“, sagte die Sprecherin. Bei den Schüssen in einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg hat es acht Tote und acht Verletzte gegeben.
Tschentscher, Fegebank und Grote besuchen Tatort
19.21 Uhr: Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat seinen Urlaub abgebrochen und ist am Tatort eingetroffen. Er sprach von „größter Trauer und Entsetzen”. Gemeinsam mit der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) und Innensenator Andy Grote legte er einen Kranz nieder. Sie verweilten still in einer Schweigeminute. „Persönlich, im Namen des Senats, im Namen der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, spreche ich den Angehörigen der Opfer unser tiefes Mitgefühl und unser Beileid aus”, sagte Tschentscher anschließend.
Auch Fegebank sprach den Angehörigen und Freunden der Opfer ihr Beileid aus. „Wir sind jetzt in Gedanken mit Ihnen, der Schock sitzt tief.” Tschentscher und Fegebank dankten den Einsatzkräften für ihren schnellen und professionellen Einsatz. Sie hätten noch viel Schlimmeres verhindert, sagte Fegebank. Es sei selten, dass es der Polizei gelinge, den Täter während einer Amoktat zu stoppen, sagte Tschentscher. Die Behörden arbeiten nach seinen Angaben weiter mit Hochdruck an der Aufklärung der Hintergründe der Tat.
Innenministerin Faeser besucht den Tatort
18.11 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD)hat am Freitagabend den Tatort besucht und die besonderen Verdienste der Einsatzkräfte hervorgehoben. „Es ist kaum in Worte zu fassen, was hier Furchtbares passiert ist”, sagte Faeser und bezeichnete die Tat als „grauenvoll”.
Die Ministerin sprach den Opfern sowie Angehörigen ihr Mitgefühl aus, dankte den Polizisten und Rettungskräften für ihren Einsatz und bezeichnete die Arbeit als „großartige Leistung der Hamburger Polizei”. Insbesondere lobte sie die für extreme Lagen geschulten USE-Einsatzkräfte, die zufällig in der Nähe des Geschehens waren und deshalb schnell eingreifen konnten.
HSV-Trainer Tim Walter: „Ganz schreckliche Ereignisse”
17.37 Uhr: HSV-Trainer Tim Walter hat sich erschüttert über die tödlichen Schüsse in einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg gezeigt. „Das sind ganz, ganz schreckliche Ereignisse. Es ist schwer nachzuvollziehen, dass es so etwas auf der Welt gibt”, sagte der 47-Jährige am Freitag auf der Pressekonferenz zum Zweitliga-Spiel der Hamburger am Sonntag beim Karlsruher SC.
„Ganz klar, dass uns das alle sehr, sehr mitnimmt. Unser Mitgefühl gehört den Angehörigen und vor allem gute Besserung den Verletzten, die es auch schwer getroffen hat”, so Walter. Er betonte, dass sie sich als Fußballer trotz der Ereignisse auf ihren Beruf konzentrieren müssten. „Es ist schwer. Trotzdem müssen wir unseren Job erledigen”, sagte er.
Bürgermeister Tschentscher wird den Tatort besuchen
16.52 Uhr: Nach dem Amoklauf will Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Freitagabend (18.30 Uhr) den Tatort in Alsterdorf besuchen. Tschentscher wird begleitet von der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) und Innensenator Andy Grote (SPD), wie die Pressestelle des Senats am Freitag ankündigte. Tschentscher will vor Ort mit Einsatzkräften sprechen.
So erlebten die Anwohner an der Deelböge den Amoklauf
15.34 Uhr: Schon in der Nacht hatte das grauenhafte Geschehen die Anwohner in einen Ausnahmezustand versetzt. „Ich habe gegen 20.50 Uhr mehrfach Schüsse vernommen. Die klangen sehr metallisch“, sagt Anwohnerin Lara Bauch. Sie habe erst gedacht, dass auf einer benachbarten Baustelle noch spät gearbeitet werde. „Es hat sich dann herausgestellt, dass das nicht der Fall ist.“
Die 23-jährige Studentin wohnt mit ihrem Freund in einer Seitenstraße gegenüber und hat aus ihrer Dachwohnung direkte Sicht auf den Tatort an der viel befahrenen Straße Deelböge. „Es waren ungefähr vier Schussperioden. In diesen Perioden fielen immer mehrere Schüsse, etwa im Abstand von 20 Sekunden bis einer Minute“, berichtet Bauch. Von ihrem Fenster konnte sie eine Person sehen, die ganz hektisch vom Erdgeschoss ins erste Obergeschoss gelaufen sei. „Der Mann war dunkel gekleidet und schnell unterwegs“, sagt Bauch. Ob er maskiert war, konnte sie nicht sehen.
„Wir haben die Nachricht bekommen: Bleiben Sie drin, machen Sie Fenster zu, Türen zu! Man weiß nichts, kann sein, dass der Täter flüchtig ist“, beschreibt auch Mareike Steffen, die in einem nahe gelegenen Studentenwohnheim wohnt und am Freitagvormittag Blumen am Tatort ablegen möchte, die gespenstische Situation vom Vorabend.
„Dann kam irgendwann der Heli, dann ein Boot, das die Alster abfuhr und den Weg abgeleuchtet hat, bei uns reingeleuchtet hat“, sagt die 20-Jährige. Sie bleibt nicht die Einzige, die an diesem Freitag Blumen für die Opfer der Gewalttat ablegen möchte.
US-Regierung verurteilt Amoklauf in Hamburg
15.30 Uhr: Die US-Regierung hat den Amoklauf in Hamburg scharf verurteilt. Das teilte das Außenministerium in Washington am Freitag schriftlich mit. Den Angehörigen der Opfer drücke das Ministerium sein Beileid aus, teilte dessen Sprecher Ned Price mit. Niemand solle an einem Ort des Gebets um seine Sicherheit fürchten müssen, hieß es. „Wir stehen in Solidarität mit den Menschen in Deutschland und versprechen unsere Unterstützung, um bei Bedarf zu helfen“, hieß es in der Mitteilung.
15.20 Uhr: Hamburgs Fußballclubs HSV und St. Pauli haben auf den sozialen Netzwerken ihre Trauer angesichts des Amoklaufes in Alsterdorf ausgesprochen.
Beide Clubs zeigen sich erschüttert. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern und Hinterbliebenen“, schreibt der Verein St. Pauli.
Bundesinnenministerin Faeser besucht den Tatort in Hamburg
15.10 Uhr: Um 16.30 Uhr werden Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) den Tatort des Amoklaufs an der Deelböge besuchen, um dort den Opfern zu gedenken und mit Einsatzkräften ins Gespräch zu kommen.
14.30 Uhr: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, äußert sich „erschüttert“ über die „menschenverachtende Gewalttat in Hamburg”. Sein Gebet gelte den Verstorbenen, den Verletzten und den Angehörigen, schreibt der katholische Bischof auf Twitter. „Wir trauern um Menschen, die unschuldig ihr Leben verloren haben. Es gibt keine Worte für dieses Verbrechen, das Leben ausgelöscht hat.“
Opfer der Amoktat können sich beim Opferschutz melden
14.07 Uhr: Opfer der Amoktat vom Donnerstagabend und deren Angehörige können sich für eine weiterführende Betreuung an den Hamburgischen Opferschutz wenden. Dieser ist ab sofort unter der 0800 000 7558 oder unter opferbeauftragter@soziales.hamburg.de erreichbar. Ansprechpartner ist der Opferbeauftragte Arne Dornquast.
Er hat die Aufgabe, den Opfern von Terror- und Großschadensereignissen und deren Angehörigen unterstützend zur Seite zu stehen. Das Hilfeangebot des Hamburgischen Opferbeauftragten richtet sich dabei ausdrücklich nicht nur an Betroffene, die eine körperliche Verletzung erfahren haben, sondern auch an Menschen mit seelischen Hilfebedarfen. Er berät insbesondere zu psychologischen und finanziellen Hilfen und vermittelt bei Bedarf in entsprechende Hamburger Hilfsangebote.
Bundeskanzler Scholz bezeichnet den Täter als Amokläufer
13.42 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich erneut mit großer Betroffenheit auf die tödliche Gewalt in Alsterdorf. „Wir sind fassungslos angesichts dieser Gewalt. Meine Gedanken sind in den schweren Stunden bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir trauern um diejenigen, die so brutal aus dem Leben gerissen wurden“, sagte der SPD-Politiker am Freitag bei seinem Besuch der Messe München. Scholz dankte den Einsatzkräften und Seelsorgern vor Ort.
„Mehrere Menschen sind Opfer einer brutalen Gewalttat geworden“, sagte Scholz und betonte: „Es steht zu befürchten, dass weitere Opfer ihren schweren Verletzungen erliegen werden.“ Scholz bezeichnete den Täter als „Amokläufer“.
Menschen starben, während sie den Notruf wählten
12.51 Uhr: Beim Amoklauf wurden offenbar Menschen im Königreichssaal der Zeugen Jehovas getötet, während sie per Notruf mit Polizei und Feuerwehr sprachen. Das sagte Matthias Tresp, Leiter der Schutzpolizei und Einsatzleiter vom Donnerstagabend. „Bei der Polizei und der Feuerwehr hat es Anrufe aus der Akutsituation gegeben, bei denen unsere Mitarbeiter feststellen mussten, dass die Anrufer nicht mehr in der Lage waren, weiterzusprechen, vermutlich weil sie vom Täter ermordet wurden”, sagte Tresp. „Das ist keine einfache Situation. Wir haben eine nicht unerhebliche Anzahl Kollegen, die betreut werden müssen.” Insgesamt 953 Polizeibeamte waren an dem Einsatz in Alsterdorf beteiligt, darunter 52 Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern.
12.40 Uhr: Der 35-jährige Philipp F. feuerte in dem Gotteshaus insgesamt neun Magazine à 15 Schuss, also insgesamt 135 Schüsse.
Das ist über den mutmaßlichen Täter Philipp F. bekannt
12.34 Uhr: Der mutmaßliche Täter, der 35-jährige Philipp F. war laut Polizeipräsident Ralf Meyer ein ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas. Es gebe sowohl Aussagen, dass er die Gemeinde freiwillig verlassen habe , als auch, dass er ausgeschlossen wurde. Ein Vertreter der Zeugen Jehovas sagte, F. sei definitiv nicht ausgeschlossen worden, sondern ausgetreten. Seit dem 12.12.22 war er in Besitz einer halbautomatischen Pistole, der Tatwaffe. Er hatte sie als Sportschütze legal erworben.
Im Januar hätten die Behörden laut Meyer ein anonymes Hinweisschreiben bekommen. Dort stand drin, dass die Behörden das Verhalten und die Vorschriften in Bezug auf Philipp F. überprüfen sollten. Er könnte an einer psychischen Erkrankung leiden, ohne dass diese ärztlich diagnostiziert sei. Philipp F. hege eine besondere Wut auf religiöse Anhänger, besonders die Zeugen Jehovas, und seinen ehemaligen Arbeitgeber.
Philipp F. sei daraufhin von Beamten kontrolliert worden, er sei kooperativ gewesen und es gab keine relevanten Beanstandungen
12.29 Uhr: Thomas Radszuweit, Leiter des Staatsschutzes der Polizei, über die Opfer des Amoklaufes: „Es sind acht Menschen im Alter zwischen 33 und 60 Jahren gestorben. Alle mit deutscher Staatsangehörigkeit.“
12.27 Uhr: Ralf Anders, Leiter der Staatsanwaltschaft Hamburg informiert über die Durchsuchung der Wohnung des Täters um 0.30 Uhr am Freitagmorgen: „Dabei sind verschiedene Dinge aufgefunden worden. 15 geladene Magazine mit geladenen Patronen und vier Schachteln Muntion und 200 Patronen. Dazu kommen Laptop und Smartophones, deren Auswertung noch andauert.“
Es gebe keinen Hinweis auf einen extremistischen HIntergrund, der Täter sei vorher nicht bekannt gewesen.
Täter schoss vorher noch auf ein Fahrzeug einer Frau
12.15 Uhr: Matthias Tresp, Leiter der Hamburger Schutzpolizei, stellt den Ablauf des Amoklaufes dar: Um 21.04 gab es am Donnerstag insgesamt 47 Notrufe, dass in dem Gebäude Schüsse fallen. „Wir hatten Glück, dass die Kollegen der USE noch im Dienst waren. Es war ein Glücksfall, dass diese Kolleginnen und Kollegen in der Nähe in Alsterdorf waren. Sie haben sofort versucht, sich Zugang zum Gebäude zu beschaffen.“
Die Beamten sahen eine Person, die in den ersten Stock flüchtete und mehrere Menschen, die am Boden lagen. „Durch das sehr schnelle Handeln der Beamten hat eine sehr schnelle Trennung zwischen Täter und Menschen stattgefunden“, sagt Tresp. „Bevor der Täter in das Gebäude selbst eindrang, hat er eine auf dem dortigen Parkplatz befindlichen Frau wahrgenommen und hat auf das Fahrzeug geschossen. Die Frau konnte flüchten und meldete sich bei der Polizei.“
Danach hat der Täter auf das Fenster geschossen und sich Eintritt verschafft.
Grote: „Schlimmste Starftat der jüngeren Geschichte“
12.05 Uhr: „Es ist eine grauenvolle Tat und eine sehr grausame Tat“, sagt Innensenator Andy Grote über die Bluttat am Donnerstagabend. „Wir haben in Hamburg schon viel erlebt, aber ein Amoklauf dieser Dimension, das kannten wir bisher nicht. Das ist jetzt passiert. Das ist das schlimmste Verbrechen in der jüngeren Geschichte unserer Stadt.“
Der Täter sei bei Eintreffen der Einsatzkräfte ins obere Geschoss geflüchtet und habe sich dort dann selbst getötet.
11.54 Uhr: Ab 12 Uhr informieren die ermittelnden Behörden über den aktuellen Stand zu der Bluttat in Hamburg. Darunter sind Polizeipräsident Ralf Meyer und Innensenator Andy Grote (SPD). Hier können Sie die Pressekonferenz beim NDR live ansehen.
Das ist der mutmaßliche Täter des Amoklaufs in Hamburg
11.00 Uhr: Der Mann, der am Donnerstagabend mehrere Menschen in dem Gotteshaus der Zeugen Jehovas getötet hat, soll laut dem „Spiegel” Philipp F. sein. Der 35-jährige Bankkaufmann gibt sich auf seiner Homepage als Berater aus und schreibt, er sei in Bayern in einem streng evangelischen Haushalt aufgewachsen. Er soll ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas sein.
Als Extremist war der mutmaßliche Schütze laut Sicherheitskreisen nicht bekannt. Dass sein Name dennoch in den Datenbanken der Sicherheitsbehörden auftauchte, hat dem Vernehmen nach auch keinen kriminellen Hintergrund, sondern damit zu tun, dass er eine waffenrechtliche Erlaubnis beantragt haben soll. Dafür ist immer auch eine Abfrage der Zuverlässigkeit nötig, bei der Bezüge zu Straftaten und Extremismus geprüft werden.
Nach aktuellem Stand sind laut Polizei acht Menschen tödlich verletzt worden, darunter „offenbar auch der mutmaßliche Täter“.
Augenzeuge filmt den Amoklauf in Alsterdorf mit seinem Handy
10.45 Uhr: Ein Augenzeuge hat mit seiner Handykamera den Angriff auf ein Gotteshaus der Zeugen Jehovas in Hamburg gefilmt. Hier sehen Sie Ausschnitte seiner Aufnahmen.
Bundespräsident Steinmeier spricht sein Mitgefühl aus
10.29 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht nach dem Amoklauf in Alsterdorf den Angehörigen sein Mitgefühl aus. „Mit großem Entsetzen habe ich die Nachricht von der schweren Gewalttat in Hamburg erhalten. Meine Gedanken sind bei den Toten und ihren Familien. Ihnen gilt meine tiefe Anteilnahme an diesem Tag des Schmerzes“, veröffentlichte seine Sprecherin Cerstin Gammelin auf Twitter. „Den Verletzten wünsche ich baldige Genesung. Unser Dank gilt den Einsatzkräften vor Ort.“
Polizei richtet Hilfetelefon für Angehörige und Betroffene ein
10.20 Uhr: Die Polizei hat ein Telefon für Angehörige und Betroffene eingerichtet. Die telefonische Anlaufstelle ist unter den Nummer +49 40 4286-24393, -24386 und -24323 erreichbar. Diese Nummern sollen nicht für Hinweise genutzt werden. Dafür hat die Polizei ein Hinweisportal eingerichtet, das der Webseite https://hh.hinweisportal.de/ erreichbar ist. Dort können Fotos und Videos zur Tat oder relevanten Ereignissen in diesem Zusammenhang hochgeladen werden.
Anwohner nach dem Amoklauf: „Dachte sofort es muss was Schlimmes passiert sein“
10.03 Uhr: Jan A. wohnt direkt gegenüber des Tatorts an der Deelböge und kam am Donnerstagabend gerade mit seinen zwei Kindern nach Hause, als ein Polizist das Fahrzeug der Familie stoppte. „Sie waren schwer bewaffnet, einer leuchtete von unten Fahrzeuge aus.“ Man habe sie freundlich aber bestimmt angewiesen, den Bereich umgehend zu verlassen. „Da dachte ich sofort, es muss was Schlimmes passiert sein.
Der 49-Jährige ist in Alsterdorf aufgewachsen, wohnt seit drei Jahren gegenüber des Gemeindehauses, das seinen Angaben nach auch an Wochenenden vermietet wird. „Viele religiöse Gemeinschaften kommen dort zusammen“, sagt er. Wie er sich fühle? „Es ist nicht schön, aber leider kann es überall passieren.“ Er und seine Familie hätten die Nacht bei seinen Eltern verbracht.
Peter Tschentscher reist aus dem Urlaub nach Hamburg zurück
9.59 Uhr: Nachdem er heute Nacht über Twitter den Angehörigen der Opfer des Amoklaufes sein Mitgefühl ausgesprochen hatte, bricht Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) seinen Urlaub ab und reist zurück nach Hamburg.
Ungeborenes Kind stirbt im Bauch der Mutter
9.41 Uhr: Acht Menschen wurden bei den Schüssen in Alsterdorf tödlich verletzt. Bei dem schrecklichen Blutbad am Donnerstagabend starb auch ein ungeborenes Kind im Alter von 7 Monaten im Leib der Mutter. Sie wurde zuvor mit einem Schuss in den Bauch aus dem Gotteshaus herausgetragen. Ob das Ungeborene zu den acht Toten gezählt wird, ist noch unklar.
9.18 Uhr: Nach dem Amoklauf in Alsterdorf herrscht Trauer, Schock und Entsetzen, viele sprechen über die sozialen Medien ihr Mitgefühl für die Opfer und deren Familien aus. Als erste meldeten sich noch heute Nacht Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Hamburgs zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) zu Wort. Aber auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron reagierten inzwischen auf die Geschehnisse.
Zu spät informiert? Ärger über Warnmeldung-Apps
9.10 Uhr: Während über die Warnapp „Katwarn“ die Bevölkerung unmittelbar über die Bedrohungslage am Donnerstagabend informiert wurde, kam die Meldung über die Warnapp „Nina“ erst eineinhalb Stunden später. Im Netz sorgte das für Empörung. Die Warnung, sich vorläufig nicht ins Freie zu begeben, sei viel zu spät bekommen, kritisieren viele Nutzer auf Twitter. Einer schreibt: „Das sollte im Nachgang aufgeklärt werden.“
Täter soll ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas sein
9.01 Uhr: Bei dem Tatverdächtigen soll es sich nach „Spiegel“-Informationen um ein ehemaliges Mitglied der Gemeinde der Zeugen Jehovas zwischen 30 und 40 Jahren handeln. Demnach ist allerdings noch unklar, ob er die Tatwaffe, eine Pistole, legal erworben hatte. Als Extremist war er den Behörden nicht bekannt.
Acht Tote bei Amoklauf in Hamburg – darunter der Täter
8.53 Uhr: Nach aktuellem Stand sind bei den Schüssen am Donnerstagabend acht Menschen gestorben. Unter den Toten sei „offenbar auch der mutmaßliche Täter“, heißt es von Seiten der Hamburger Polizei.
Ermittler sichern Spuren – Straße um Tatort wieder freigegeben
8.15 Uhr: Am Freitagmorgen ist weiter Polizei am Tatort vor Ort, Ermittler sichern umfassend Spuren. Die weiträumigen Absperrungen um das Gemeindezentrum waren am Morgen zunächst abgebaut und die Straße wieder freigegeben worden.
Hier lesen Sie unseren Überblick-Artikel: Amoklauf mit mehreren Toten in Alsterdorf: Was bisher bekannt ist
Bundeskanzler Scholz äußert sich
8.01 Uhr: Auf Twitter hat sich Bundeskanzler und Hamburgs ehemaliger Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) bestürzt zu dem Blutbad in Alsterdorf geäußert und schrieb: „Schlimme Nachrichten aus Hamburg. Mehrere Mitglieder einer Jehova-Gemeinde sind gestern Abend einer brutalen Gewalttat zum Opfer gefallen. Meine Gedanken sind bei ihnen und ihren Angehörigen. Und bei den Sicherheitskräften, die einen schweren Einsatz hinter sich haben.“
Mehr zu den politischen Redaktionen auf den Amoklauf lesen Sie hier.
Erste Reaktion von Zeugen Jehovas zur Amoktat
07.46 Uhr: Die Zeugen Jehovas zeigen sich nach den tödlichen Schüssen „tief betroffen“, wie sie in einer ersten Stellungnahme auf ihrer Homepage mitteilten. „Unser tiefes Mitgefühl gilt den Familien der Opfer sowie den traumatisierten Augenzeugen. Die Seelsorger der örtlichen Gemeinde tun ihr Bestes, ihnen in dieser schweren Stunde Beistand zu leisten“, heißt es von der Gemeinschaft weiter.
Pressekonferenz angekündigt
06.34 Uhr: Innensenator Andy Grote (SPD) hat für Freitagmittag um 12 Uhr eine Pressekonferenz angekündigt – und dankte zugleich den Einsatzkräften: „Mein ausdrücklicher Dank geht an die Polizei Hamburg, die sehr schnell vor Ort war und die diese extrem herausfordernde Lage hochprofessionell und umsichtig bewältigt hat.“
Gefahrenwarnung aufgehoben
3.11 Uhr: Die Gefahrenwarnung rund um das Gotteshaus der Zeugen Jehovas wurde durch das Amt für Bevölkerungsschutz wieder vollständig aufgehoben. Die Feuerwehr war mit zehn Rettungswagen, drei Notärzten sowie dem leitenden Notarzt im Einsatz. Insgesamt rückten 80 Retter aus.
Täter in Alsterdorf wohl tot
10. März, 1.30 Uhr: Auf den Handys der Bevölkerung schlug der Warndienst „Katwarn” an: „Lebensbedrohliche Lage”! Bürger sollten den Bereich in Alsterdorf weiträumig umfahren und sich nicht ins Freie begeben. Gegen elf Uhr änderte sich die Lage vor Ort: Erste Hinweise deuteten darauf hin, dass sich der Täter womöglich noch vor Ort selbst getötet hat. Später twitterte die Polizei, dass im Gemeindehaus in Groß Borstel eine leblose Person gefunden wurde, „bei der wir davon ausgehen, dass es sich um einen Täter handeln könnte.“ Nach aktuellem Sachstand gehe man von keinen weiteren Tätern aus. Hinweise auf die Identität als auch die der Opfer oder ein Tatmotiv gebe es noch nicht.
Schüsse bei Zeugen Jehovas in Alsterdorf – mindestens sechs Tote
9. März, 22 Uhr: Um kurz nach 21 Uhr fielen im „Königreichssaal“ der Zeugen Jehovas in Alsterdorf die ersten Schüsse. Um 21.15 Uhr gingen vielfach Notrufe bei der Feuerwehr und der Polizei ein. Die Anrufer berichteten von Schüssen in der Straße Deelböge südlich vom Flughafen – und ganz in der Nähe des Polizeipräsidiums. Großalarm!
Den Einsatzkräften bot sich ein Bild des Schreckens. Mindestens sechs leblose Personen sollen nach MOPO-Informationen aufgefunden worden sein, dazu mindestens sieben Schwerverletzte und 17 Leichtverletzte. Laut „Hamburger Abendblatt“ hatte die Veranstaltung im Gebäude der Zeugen Jehovas um 19 Uhr begonnen. 17 Teilnehmer, die unverletzt blieben, wurden nach der Blut-Tat in einem Großraumrettungswagen der Feuerwehr betreut.