• Die Dienstleistungs-Branche leidet besonders unter der Corona-Krise. Damit lassen sich auch die hohen Arbeitslosenzahlen in einigen Hamburger Stadtteilen erklären. 
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Arbeitslosigkeit: So unterschiedlich trifft die Corona-Krise Hamburgs Stadtteile

In Hamburg sind die Arbeitslosenzahlen im Corona-Jahr 2020 teils stark angestiegen. Dabei lassen sich aber deutliche Unterschiede zwischen den Stadtteilen verzeichnen – und ein Trend erkennen.

Wie das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein am Montag mitteilte, waren am Ende des vergangenen Jahres 6,4 Prozent aller 15- bis 64-jährigen Hamburgerinnen und Hamburger arbeitslos. Das bedeutet einen auf den ersten Blick überschaubaren Anstieg um 1,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Arbeitslosenzahlen: Diese Hamburger Stadtteile sind am stärksten betroffen

In nahezu allen Stadtteilen – ausgenommen Billwerder, wo die Arbeitslosenzahlen um 1,6 Prozentpunkte zurückgingen – stiegen die Zahlen an. Allerdings überall unterschiedlich stark. Den höchsten Anstieg der Arbeitslosenzahlen verzeichnete der Stadtteil Steilshoop (Bezirk Wandsbek): Hier nahm der Anteil um 3,2 Prozentpunkte auf 11,5 Prozent zu. Starke Anstiege gab es auch in Stadtteilen wie Rothenburgsort und Billbrook (plus 2,2 Prozent), St.Pauli, Billstedt und Wilhelmsburg (jeweils plus 2 Prozent), Veddel, Dulsberg und Wilstorf (jeweils plus 2,4 Prozent).

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Warum war der Anstieg der Arbeitslosenzahlen gerade in diesen Stadtteilen so dramatisch? St. Pauli, Billstedt und Wilhelmsburg, Rothenburgsort und Billbrook und Dulsberg, Wilstorf und Veddel gehören zu den ärmsten Stadtteilen Hamburgs. Laut Zahlen des Statistikamtes Nord aus dem Jahr 2013 verdienen die Einwohner dort am wenigsten.

Und gerade die Geringverdiener-Branchen haben besonders unter der Corona-Krise gelitten – das sagt auch der Leiter des Bezirksamtes Hamburg-Mitte, Falko Droßmann (SPD). „In diesen Stadtteilen wohnen besonders viele Menschen, die im Dienstleistungssektor arbeiten – beispielsweise in Hotels, Restaurants oder als Putzkräfte in Firmen. Diese Branchen waren und sind besonders von coronabedingten Schließungen und Einbußen betroffen“, erklärt er.

Corona-Arbeitslosigkeit: Die armen Stadtteile leiden am meisten

Ganz anders sieht es in den reicheren Stadtteilen Hamburgs aus. Laut dem Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein stiegen die Arbeitslosenzahlen in der HafenCity, in Nienstedten, in Wellingsbüttel, Lemsahl-Mellingstedt, Rotherbaum, Rissen und Blankenese nur um jeweils 0,3 bis 1 Prozentpunkt an.

Das sind dem Statistikamt Nord zufolge auch die Stadtteile, in denen die Menschen die höchsten Einkommen beziehen. Und besonders krisenfeste Jobs haben: „Als Rechtsanwalt oder Steuerberater kann ich auch problemlos aus dem Homeoffice arbeiten“, meint Falko Droßmann.

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Laut dem Bezirksamtleiter ist sich die Hamburger Politik dem Problem der steigenden Arbeitslosenzahlen besonders in den armen Stadtteilen bewusst. Und will aktiv werden, um den Einwohnern zu helfen: „Wir müssen uns mehr um diese Menschen kümmern“, so Falko Droßmann. Man müsse vor allem in die Bildungs- und Gesundheitspolitik in diesen Stadtteilen investieren und ein „soziales System schaffen, das Menschen nicht nur versorgt, sondern motiviert“, um die Einwohner so vor Arbeitslosigkeit zu schützen.  

Hamburgs Bezirke: Hier ist die Arbeitslosigkeit am höchsten

Im Bezirks-Vergleich war die Arbeitslosenquote Ende 2020 mit 8,3 Prozent in Hamburg-Mitte am höchsten – und auch ihr Anstieg mit 1,7 Prozentpunkten. Am geringsten war die Quote mit 5,2 und 5,3 Prozent in Eimsbüttel und Hamburg-Nord (plus 1,4 und 1,2 Prozent). Bergedorf, Wandsbek, Altona und Harburg liegen mit 5,8 Prozent, 6,1 Prozent, 6,3 Prozent und 7,5 Prozent im Mittelfeld. Den geringsten Anstieg der Arbeitslosenzahlen verzeichneten Altona, Hamburg-Nord und Bergedorf mit 1,2 Prozent.

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