Eurowings-Flugzeug im Landeanflug auf den Hamburger Flughafen
  • Am Freitag kommt es am Hamburger Airport zu Flugausfällen und Verspätungen. (Symbolbild)
  • Foto: IMAGO/Kevin Hackert

Streik am Hamburger Airport: „Massive Einschränkungen für Zehntausende Reisende“

Es war eine Frage der Zeit. Im Tarifkonflikt des Öffentlichen Dienstes greift die Gewerkschaft Verdi zu einer ihrer schärfsten Waffen. Und will am Freitag ganztägig sieben Airports lahmlegen, darunter Hamburgs. Der Flughafen hält dies für unangemessen und warnt Passagiere.

Flugreisende müssen sich am Freitag auf Behinderungen einstellen: Die Gewerkschaft Verdi weitet den Tarifstreit im Öffentlichen Dienst am Freitag auf mehrere Flughäfen – darunter Hamburg – aus. Am Hamburger Flughafen könne der Warnstreik unter anderem die Bereiche Luftsicherheitskontrolle, Passagierabfertigung und Instandhaltung betreffen, wie eine Flughafensprecherin am Mittwochmorgen mitteilte. „Aufgrund des Warnstreiks ist mit Flugstreichungen und Verspätungen zu rechnen – bis hin zur kompletten Einstellung der Passagierflüge.“ Der Warnstreik dauert demnach von Donnerstag, 22 Uhr, bis Freitag, 22 Uhr. Am Hamburg Airport sind für Freitag insgesamt rund 253 Flüge mit rund 32.000 Passagieren geplant.

Hamburg Airport erwartet „weitreichende Auswirkungen“

Es liegen nach Airport-Angaben noch keine Zahlen zu Flugstreichungen vor. „Wir erwarten jedoch weitreichende Auswirkungen auf den Flugbetrieb und zahlreiche weitere Flugstreichungen im Tagesverlauf“, sagte die Sprecherin. Passagiere werden gebeten, sich fortlaufend über den Flugstatus zu informieren und bei Bedarf Kontakt mit der gebuchten Airline aufzunehmen.

Nach Gewerkschaftsangaben werden sich die Streikenden am Freitagvormittag zur Kundgebung vor den Terminals des Hamburger Flughafens versammeln und anschließendem in einem Demonstrationszug rund um den Flughafen ziehen. Beschäftigte, die nicht unter den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVÖD) fallen, werden zum Solidaritätsstreik aufgerufen.

Mit den nun fortgesetzten Warnstreiks wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. Bis zur zweiten Runde der Tarifverhandlungen am 22. und 23. Februar sind weitere Warnstreiks unter anderem in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen angekündigt.

In den laufenden Tarifverhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen bislang zurückgewiesen.

Airport sauer: Warnstreik „vollkommen unangemessen“

„Ein 24-Stunden-Warnstreik in Hamburg ist nach Ansicht des Flughafens vollkommen unangemessen, zumal der Flughafen Hamburg mit seinen rund 800 Beschäftigten einen minimalen Anteil an den bundesweit 2,4 Millionen Beschäftigten nach TVÖD-Vertrag darstellt“, sagte die Airport-Sprecherin. In den Tarifverhandlungen ist der Flughafen den Angaben zufolge zudem kein direkter Verhandlungspartner.

Für Unverständnis sorgt der Warnstreik auch, weil es erst vor wenigen Tagen mit Verdi eine Tarifeinigung am Hamburger Flughafen für die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste gegeben habe, sagte die Sprecherin. „Dieselbe Gewerkschaft Verdi bestreikt nun trotzdem den Hamburger Flughafen und sorgt für massive Einschränkungen für Zehntausende Reisende.“ (dpa/mp)

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