Blick auf das Eingangstor von Aurubis Werk Ost (Archivbild).
  • Blick auf das Eingangstor von Aurubis Werk Ost (Archivbild).
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Wieder wertvolles Metall bei Aurubis verschwunden: Enormer Schaden – Aktie knickt ein

Erneut sind beim Hamburger Kupferproduzenten Aurubis große Mengen Metall aus dem Bestand verschwunden. Das Unternehmen geht davon aus, dass es dabei um „kriminelle Handlungen” geht. Erst vor wenigen Monaten war bekannt geworden, dass eine Bande jahrelang Edelmetall im Wert von 20 Millionen Euro bei Aurubis geklaut haben soll.

Aufgefallen waren die fehlenden Metalle bei einer der regelmäßigen Bestandsprüfungen, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung am Donnerstagabend. Es habe „erhebliche Abweichungen” vom Soll-Bestand gegeben. Außerdem seien bei Sonderproben bestimmter Lieferungen von Einsatzmaterialien im Recyclingbereich Abweichungen festgestellt worden.

Aurubis: Waren wieder Metall-Diebe am Werk?

Wegen dieser Indizien geht der Kupferproduzent davon aus, dass es sich womöglich um Straftaten handelt und hat das Landeskriminalamt eingeschaltet. Das gesamte Ausmaß des Schadens könne noch nicht sicher festgestellt werden. Aurubis hat nun eine außerordentliche Inventur der Metallbestände gestartet.

Möglicherweise handle es sich diesmal um einen Schaden im niedrigen, dreistelligen Millionenbereich. Der Prognosekorridor für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 von 450 Millionen bis 550 Millionen Euro könne deshalb nicht gehalten werden. Am Aktienmarkt sorgten die Neuigkeiten für Unruhe bei Anlegern, die Aurubis-Aktie sackte auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion deutlich ab.

Kupferhersteller Aurubis kappt Gewinnprognose – Aktie knickt ein

„Vorstand und Aufsichtsrat haben Untersuchungen durch interne und externe Experten zur Aufarbeitung der Sachverhalte und im Hinblick auf die weitere Verbesserung des Sicherheitskonzepts eingeleitet”, heißt es abschließend.

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Aurubis ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Anbieter von Nichteisenmetallen und einer der größten Kupferrecycler der Welt. Im Juni war im Rahmen einer großen Polizei-Razzia bekannt geworden, dass Aurubis wohl schon seit Jahren um Edelmetall bestohlen wurde. Insgesamt elf Tatverdächtige sollen sich als Bande zusammengeschlossen und mit dem Diebstahl von Edelmetallen über mehrere Jahre hinweg Millionen gemacht haben, sagte damals die Polizei Hamburg. Die meisten der Beschuldigten waren Mitarbeiter der Kupferhütte oder arbeiteten für dort beschäftigte Subunternehmen, hatten daher Zugang zum Gelände. (mp)

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