Aus nach 24 Jahren: Nobelhotel „Park Hyatt“ im Levantehaus muss schließen
Nach 24 Jahren wurde der Pachtvertrag für das „Park Hyatt Hotel“ im Levantehaus nicht verlängert. Das bedeutet: Bis zum Jahresende sucht das Hotel einen neuen Betreiber. Für die rund 150 Mitarbeiter:innen kam diese Ankündigung überraschend – ihre Zukunft ist ungewiss.
„Trotz jahrelanger guter Zusammenarbeit und beidseitiger Bemühungen ist es nicht gelungen, sich auf ein neues Konzept zu einigen“, sagt Simon Kai, Sprecher von „Hyatt International“. Deshalb endet der Pachtvertrag für das Hotel im Levantehaus zum Jahresende.
Eigentümer der Fläche ist die Hamburger Familie Bach – und die wünscht sich offenbar frischen Wind im Kontorhaus. Dietmar Hamm, Geschäftsführer der „Kontorhausverwaltung Bach GmbH“ sagt: „Die Eigentümer denken langfristig – ein Spitzenhotel im Levantehaus ist ein Filetstück, für das es viele Interessenten gibt“. Ein neuer Investor wird also einziehen. Nach anfänglich 15 Bewerbern sollen jetzt noch eine Handvoll Interessenten im Rennen sein. Genauere Informationen werden bisher geheim gehalten.
Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Für die Mitarbeiter:innen kam die Ankündigung überraschend: Sie wurden am Dienstag darüber informiert, dass ihre Arbeitsverhältnisse zum 31. Dezember 2022 enden. Die Stimmung in der Belegschaft ist bei Nachfrage der MOPO entsprechend gedrückt. Simon Kai kündigt an, dass man eng mit den örtlichen Behörden und Arbeitsrechtsexperten zusammenarbeiten wolle. „Entlassene „Hyatt“-Kollegen haben Anspruch auf Abfindungen, einen Weitervermittlungsservice und individuelle Zuschüsse, die ihren Dienstjahren entsprechen“, sagt Kai gegenüber der MOPO. Wer in einem anderen „Hyatt Hotel“ arbeiten möchte, werde bei der Vermittlung unterstützt – allerdings gibt es in Hamburg momentan kein anderes Hotel dieser Kette.
Dietmar Hamm hofft, dass möglichst viele Mitarbeiter:innen von einem neuen Betreiber übernommen werden und dem Levantehaus so erhalten bleiben. „So starkes Personal im Fünf-Sterne-Bereich ist schwer zu bekommen. Das Park Hyatt war erfolgreich, weil das Team gute Arbeit geleistet hat – eine Empfehlung wird deshalb auf jeden Fall ausgesprochen“.
„Hyatt Centric“: Eröffnung in der Mönckebergstraße für 2025 geplant
Geführt wird das „Park Hyatt“ im Levantehaus seit 2010 von Hoteldirektor Tashi Takang. Ob der 61-Jährige nun an einen anderen Standort wechselt, ist unklar. Der gebürtige Tibeter blickt auf eine lange Karriere in der Hotelbranche zurück, schaffte es vom Tellerwäscher zum Hoteldirektor. Für die „Hyatt“-Kette arbeitete er unter anderem in Dubai und Istanbul.
Weltweit gehört die „Hyatt Hotels Corporation“ zu den größten Hotelbetreibern – laut Website gehören über 800 Einrichtungen in mehr als 60 Ländern zu dem Unternehmen. Aus Hamburg verschwinden wird die Kette auf lange Sicht nicht: In der zweiten Jahreshälfte 2025 soll wenige Meter vom Levantehaus entfernt ein „Hyatt Centric“ in das alte „C&A“-Gebäude an der Mönckebergstraße einziehen. Ob der Pachtvertrag für das „Park Hyatt“ auch wegen dieser räumlichen Nähe nicht verlängert wurde, bleibt offen. Fest steht, dass das Konzept ein anderes ist: Während das „Hyatt Centric“ ein gehobenes Hotel für eine junge Zielgruppe darstellt, ist das „Park Hyatt“ mit seinen fünf Sternen ein absolutes Luxushotel.
Das könnte Sie auch interessieren:Millionen-Desaster am Elbufer: Promenade bleibt gesperrt – Reparatur deutlich teurer
In Hamburg gilt das „Park Hyatt“ als Lieblingshotel der Stars: Jennifer Lopez und Lady Gaga sind hier abgestiegen, Lionel Richie soll an dem Flügel in der Präsidentensuite sogar einen Song komponiert haben. Ein neuer Betreiber tritt im Levantehaus also in große Fußstapfen.