Aus nach fast 30 Jahren: Hamburger demonstrieren für Kult-Geschäft
Rund 100 Freund:innen und Kund:innen des Antiquariats Halkyone haben am Samstagvormittag in Altona für den Erhalt der Sammlerstätte für historische Bücher demonstriert. Motto der Demo: „Schützt das Kleingewerbe, unterstützt die Kultur!“ Weil Betreiber Detlef Stechern erst eine Mietverdopplung und dann die Kündigung erhielt, droht der unweit des Altonaer Bahnhofs beheimateten Schatzkammer für literarische Raritäten Ende März nach 27 Jahren das Aus.
Auf der Auftaktkundgebung vor dem Altonaer Rathaus appellierte Stechern „an die Fraktionen im Bezirksamt Altona“ ihm zu helfen, „neue bezahlbare Ladenflächen“ zu finden, damit das Antiquariat, das 6.000 Bücher beherbergt, eine Zukunft hat.
In seiner Not hat Stechern bereits an die Bezriksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) und diverse Bezirkspolitiker:innen gewandt, erhielt zwar Zuspruch, aber bislang keinerlei konkrete Unterstützung.
Das könnte Sie auch interessieren: Miete verdoppelt, Laden dicht! Wie Erben einen Buchhändler in den Ruin treiben
Nach der Auftaktkundgebung zogen die Halkyone-Unterstützer:innen begleitet von Akkordeonklängen und Trillerpfeifen-Getöse quer durch Ottensen, um die dortigen Anwohner:innen von der drohenden Schließung des kleinen Ladens am Lamp´lweg 10 zu informieren. „Gibt es nicht ganz schnell eine Lösung, muss ich meine über Jahre zusammengetragenen Buchbestände in den nächsten Wochen auflösen“, grämt sich der 67-jährige Stechern. Das letzte verbliebene Antiquariat in Hamburger Westen wäre dann Geschichte.