Elon Musk hat Twitter gekauft, einen Großteil der Belegschaft vor die Tür gesetzt und die Plattform in X umbenannt.

Elon Musk hat Twitter gekauft, einen Großteil der Belegschaft vor die Tür gesetzt und die Plattform in X umbenannt. (Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Jaque Silva)

Aus Protest gegen Musk: Hamburger Verband macht radikalen Schritt

Der Hamburger Sozialverband SoVD kehrt der Social-Media-Plattform X den Rücken. Nach dem Ausstieg des Bundesverbands folgt nun auch Hamburg – aus Protest gegen Elon Musks politischen Kurs und den Umgang mit Hass und Hetze auf der Plattform.

SoVD-Landeschef Klaus Wicher macht unmissverständlich klar: „Wir können nicht länger tolerieren, dass sich X-Betreiber Elon Musk aktiv in die Politik Europas einmischt, den extremen Rechten Wahlhilfen leistet und Hass, Hetze und Aufrufe zur Gewalt auf seiner Plattform duldet.“

SoVD zu X: „Dort werden Unwahrheiten und Meinungen als Fakten verkauft“

Seit der Übernahme durch Musk habe sich die Diskussionskultur massiv verschlechtert. „Dort werden Unwahrheiten und Meinungen als Fakten verkauft, niemand stellt dort Behauptungen infrage. Zudem versucht Herr Musk, Einfluss auf den deutschen Wahlkampf zu nehmen. Das ist aus Sicht der Hamburger SoVD absolut unseriös“, kritisiert der Verband.

Der SoVD Hamburg betont seine Haltung als demokratischer Verband: „Auf solchen Plattformen mit extremen politischen Inhalten, die nicht hinterfragt werden und die nicht respektvoll gegenüber Schwächeren ist, wollen wir nicht auftreten, geschweige denn kommunizieren. Darum hat sich der Hamburger SoVD dazu entschieden, die Plattform X zu verlassen.“, so der SoVD Hamburg weiter. Nach dem Ausstieg bei X bleibt der SoVD Hamburg online auf Facebook, Instagram und LinkedIn präsent.

X-Ausstieg: SoVD Hamburg zieht Reißleine nach Weidel-Talk

Elon Musk ist seit seiner politischen Kampagne mit dem ehemaligen und künftigen US-Präsidenten Donald Trump in politische Ungnade gefallen. Zunehmend kommentierte er auch die deutsche Politik, beleidigte Kanzler Olaf Scholz nach dem Magdeburg-Attentat als „incompetent fool“ und führte nach seiner Empfehlung, bei der kommenden, vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar die AfD zu wählen, jüngst einen Polit-Talk mit Spitzenkandidatin Alice Weidel.

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Am Freitag wurde bekannt, dass mehr als 60 Hochschulen und Forschungsinstitute deutschlandweit ihre Konten auf der Plattform X stilllegen. Die aktuelle Ausrichtung der Plattform sei nicht vereinbar mit den Grundwerten der beteiligten Institutionen wie Weltoffenheit, Transparenz und demokratischer Diskurs, hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. (apa)

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