• Elf Mann stark ist die Band Meute. Hier: Auf dem Konzert im Cruise Inn.
  • Foto: Peter Detje

Meute im Cruise Inn: Gern wieder! Dann aber länger, lauter und ohne die ganzen Regeln

Steinwerder –

Meute live in Hamburg? Da bin ich dabei. Meine Erwartungshaltung war vor dem Konzert so groß wie die Anzahl von Meute-Stickern, die ich in der ganzen Stadt schon gesehen hatte.

Kurz vor acht. Die Bühne im Cruise Inn senkt die Scheinwerfer, es läuft Gesang eines Kirchenchores, jeder sitzt auf seinem Platz. Die Wolken färben sich dunkelgrau, die Beleuchtung der Hafenkräne geht an. War das so abgemacht?

Meute in Hamburg: Beim zweiten Lied stehen fast alle

Dann ein Trommelwirbel, Einsatz der Marschkapelle, gefolgt von den Bläsern. Bass von der Tuba und Trompete für den Auftakt: Sie spielen „Unfolding“ vom im Februar erschienenen Album „Puls“. Nur eine Handvoll Takte später ist aus der Sitzparty ein Stehkonzert geworden.

Es folgt eine wortkarge Begrüßung. „Wir sind Meute, schön euch wiederzusehen“, sagt Gründer Thomas Burhorn. Mehr brauchen die Fans auch nicht, sie wissen, wofür sie hier sind: Basslastige Techno- und Deep-House-Beats einer Blaskapelle der Größe einer Fußballmannschaft. Und um ehrlich zu sein: die etwas mehr Lautstärke hätte vertragen können.

Dann wird es dunkel – und die Meute läuft sich warm. Einige spielen einhändig, einer raucht Zigarette und lacht. Die Soli sitzen. Die Musiker mit Saxofon, Trompete und Xylofon sind in ihrem Element. Im Publikum: Seifenblasen. Meine Highlights: „Purple Noise“, das Boris-Brejcha-Arrangement, und „Hey Hey“ von Dennis Ferrer – das so gefühlvoll gesungen wird, als würde der ganze Frust um Kultur vs. Corona in diesen Song gebündelt.

Meute in Hamburg: Um 22 Uhr ist leider schon Feierabend

Gegen viertel vor zehn verabschiedet sich Meute. Die erste Zugabe, das sehnlich erwartete Cover von Disclosure und Flume „You & Me“. Der Spannungsbogen war vorhersehbar, aber der Song ist halt einfach geil. Es folgen zwei weitere, dann heißt es pünktlich um 22 Uhr Licht und Musik aus. Weil die Matrosen nebenan schlafen müssen.

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Es wäre schön, euch bald wiederzusehen. Dann gern enger, länger und lauter!

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