Ein Mann öffnet ein Auto mit einem Schlüssel
  • Die Diebe klauten den Autofahrern die Schlüssel aus den Schwimmbad-Spinden. (Symbolfoto)
  • Foto: Uli Deck/dpa

Audi und Mercedes im Visier: Bande treibt vor Schwimmbädern ihr Unwesen

Es ist eine Masche, die auch nach Jahrzehnten offensichtlich immer noch funktioniert: Autodiebe legen sich vor Schwimmbädern auf die Lauer, folgen den Besuchern, knacken ihre Spinde, klauen die Autoschlüssel und fahren mit den Luxuskarren davon. Jetzt stehen sechs mutmaßliche Täter vor Gericht.

Die jungen Männer im Alter von 16 bis 24 Jahren müssen sich wegen einer Vielzahl von Bandendiebstählen vor dem Landgericht verantworten. Laut Anklage gingen sie gleich in mehreren Bundesländern auf Beutezug.

Diebe hatten teure Autos im Visier

Bevorzugt hatten es die Diebe auf teure Wagen abgesehen, zum Beispiel auf einen Audi Q5 (circa 35.000 Euro wert), einen Audi A3 (rund 35.000 Euro) oder einen Mercedes GLB 180d (circa 45.000 Euro). Abgestellt waren die Autos vor der Fördeland Therme in Glücksburg, einem Schwimmbad in Wolfsburg und im Bäderland Parkbad in Volksdorf.

Am 30. November vergangenen Jahres wurden die Tatverdächtigen bei einer Razzia gefasst, sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Laut Polizei soll die Bande zwischen November 2022 und November 2023 für acht Autodiebstähle in Hamburg, 18 in Niedersachsen, sechs in Schleswig-Holstein und drei in Mecklenburg-Vorpommern verantwortlich sein.

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Die Beamten gründeten eine Sonderkommission, als sich zeigte, dass eine Tätergruppe aus Hamburg hinter den Diebstählen steckt. Denn die Masche ist nicht neu: Die Täter warten vor Schwimmbädern auf Besucher, die mit teuren Autos vorfahren. Sie folgen ihnen bis in die Umkleide und warten, bis sie ihre Wertsachen im Spind verstaut haben. Während die ahnungslosen Gäste dann drinnen planschen oder in der Sauna schwitzen, knacken die Diebe die Schränke auf und klauen neben den Autoschlüsseln auch Handys, Geld und Kreditkarten.

Spinde geknackt, Schlüssel geklaut: Mutmaßliche Autodiebe vor Gericht

2004 wurde die sogenannte „Bäderland-Bande“ von der Polizei gefasst. Damals mussten sich ebenfalls sechs junge Männer im Alter zwischen 17 und 22 Jahren sowie eine Frau (20) vor Gericht verantworten. Zwischen März 2003 und April 2004 gingen sie in wechselnder Zusammensetzung auf Klau-Tour in Schwimmbädern in Hamburg und Umgebung, vorzugsweise im Norderstedter „Arriba“-Spaßbad und im Harburger „Midsommerland“. Mithilfe der erbeuteten Autoschlüssel umgingen sie die Sicherheitssysteme der Nobelkarossen und verhökerten die wertvollen Fahrzeuge an einen professionellen Hehler.

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Rund 20 Jahre später wird nun erneut ein solcher Fall vor dem Hamburger Landgericht verhandelt. Ab Montag müssen sich die sechs Angeklagten vor der Großen Strafkammer verantworten.

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