Baby totgeschüttelt? Vater droht jetzt hohe Haftstrafe
Vor dem Hamburger Landgericht muss sich seit Dezember ein Mann wegen Totschlags verantworten. Der 30-Jährige ist angeklagt, seine zwölf Wochen alte Tochter zu Tode geschüttelt zu haben. Am Freitag wurden im Prozess die Plädoyers gehalten.
Die Staatsanwaltschaft hat beantragt, den Angeklagten wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Jahren zu verurteilen. Das teilte ein Gerichtssprecher am Freitag mit, denn die Öffentlichkeit war bei den Plädoyers im Landgericht Hamburg ausgeschlossen.
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Die Anklage wirft dem 30-Jährigen vor, das Mädchen am 15. Mai 2021 durch heftiges Schütteln und Gewalt gegen den Kopf so verletzt zu haben, dass es eine Woche später im Alter von nur zwölf Wochen starb.
Baby zu Tode geschüttelt: Urteil gegen Vater erwartet
Der Verteidiger des Angeklagten geht nach Angaben des Gerichtssprechers nicht von einem Tötungsvorsatz aus. Sein Mandant sei deshalb lediglich wegen fahrlässiger Tötung zu verurteilen. Sollte die Kammer von einem Tötungsvorsatz ausgehen, handelt es sich seiner Meinung nach um einen minderschweren Fall des Totschlags. Die zu verhängende Freiheitsstrafe solle vier Jahre nicht übersteigen. Der Vertreter der Nebenklägerin, die Mutter des Kindes, schloss sich dem Standpunkt des Verteidigers an.
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Am 11. Februar soll das Urteil gesprochen werden. Der nicht vorbestrafte Mann hatte am zweiten Prozesstag eingeräumt, seine Tochter kurz geschüttelt zu haben. Das sei aber in Folge eines Unfalls geschehen. Ein psychiatrisches Gutachten sieht nach Angaben des Gerichtssprechers keine Anhaltspunkte für eine Einschränkung der Schuldfähigkeit des Mannes. (dpa/jek)