Bahnstreik (vorerst) beendet: So ist die Lage im Norden
Die Lokführer haben ihren Warnstreik beendet. Die Deutsche Bahn verspricht ihren Kunden, dass die Züge am Freitag auch im Norden wieder nach Plan fahren. Der Tarifstreit geht aber weiter.
Nach dem Ende des Warnstreiks der Lokführer-Gewerkschaft GDL sollen die Züge am Freitag auch im Norden wieder planmäßig fahren. „Am 17.11. wird wieder das reguläre Zugangebot gefahren“ erklärte die Deutsche Bahn auf ihrer Internetseite. Auch die S-Bahn hat ihren Online-Warnhinweis entfernt und fährt wieder nach Fahrplan.
Die Bahn rechnet aber mit volleren Zügen als gewöhnlich zum Wochenendbeginn. Viele Fahrgäste hatten ihre Reise wegen des Warnstreiks um einen Tag verschoben. Die Bahn empfiehlt daher dringend eine Sitzplatzreservierung im Fernverkehr.
Gewerkschafts-Chef schließt neue Warnstreiks nicht aus
Für die Fahrgäste geht die Ungewissheit auf der Schiene aber vorerst weiter. Neue Warnstreiks schloss GDL-Chef Claus Weselsky am Donnerstag jedenfalls nicht aus. „Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich das nicht“, sagte er in Schwerin bei einer Gewerkschaftskundgebung.
Die Gewerkschaft fordert unter anderem 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Knackpunkt der Verhandlungen ist indes die Forderung der GDL nach einer Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich.
Erste Verhandlungsrunde gescheitert: Einigung nicht in Sicht
Die Bahn lehnt das als unerfüllbar ab. Sie bietet bislang eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten und die von der GDL geforderte Inflationsausgleichsprämie. Von einer Einigung sind beide Seiten nach einer ersten Verhandlungsrunde vergangene Woche und dem ersten Arbeitskampf noch weit entfernt.
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Der 20-stündige Warnstreik hatte den Bahnverkehr in Hamurg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern auch nach dem offiziellen Ende des Ausstandes am Donnerstagabend noch behindert. Im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr erwartete die Deutsche Bahn bis zum Tagesende massive Beeinträchtigungen. Zu einem größeren Chaos war es jedoch nicht gekommen, weil sich die Fahrgäste lange genug darauf vorbereiten konnten. So hatten viele Menschen auf ihre geplanten Reisen verzichtet oder sie verschoben. (dpa)