Bashkim Osmani im mallorquinischen Gefängnis
Vor wenigen Wochen residierte Bashkim Osmani noch in seiner Villa mit Pool in der mallorquinischen Gemeinde Andratx. Nun hat der dubiose Hamburger Geschäftsmann eine neue Bleibe – eine Zelle im Gefängnis in Palma. Seit Mittwoch, dem 2. März, befindet sich Osmani in Untersuchungshaft, das bestätigten lokale Behörden der MOPO.
Der 56-jährige Kosovar war zuvor unter hohen Sicherheitsvorkehrungen von Kroatien nach Mallorca gebracht worden. Dort wurde er einem Richter und einem Staatsanwalt für Anti-Korruptionsbekämpfung in der Vía Alemania vorgeführt. Das Gericht beschloss, Osmani während des weiteren Prozesses ins Gefängnis zu sperren. Noch am Abend wurde er dort eingeliefert.
Bashkim Osmani: Kopf eines Kokain-Netzwerks?
Laut den Ermittlungen der Guardia Civil und der Policía Nacional soll Bashkim Osmani ein bedeutender Teil eines Netzwerkes sein, das riesige Mengen Kokain aus Südamerika nach Europa gebracht, und das gewonnene Geld mit Immobiliengeschäften gewaschen haben soll.
600 Ermittler schlugen am 15. Februar gegen das Drogen-Netzwerk zu, die MOPO berichtete. Sie führten insgesamt 80 Hausdurchsuchungen durch, sieben davon in Hamburg. Spanische Behörden nennen die Operation Casino Fautauxia“, „Fantastisches Casino“. Für die Ermittlungen gründeten zunächst belgische und spanische Beamte ein gemeinsames Arbeitsteam, mit der Unterstützung von Europol und Eurojust. Die Ermittlungen begannen 2018 in Spanien mit der Festnahme eines hochrangigen Mitgliedes der Kokain-Bande.
Bashkim Osmani wurde während der Operation „Casino Fautauxia“ vor wenigen Wochen in einem Hotel in Kroatien festgenommen. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, 30 Millionen in Immobilien auf der spanischen Urlaubsinsel gesteckt zu haben. Bei der Durchsuchung beschlagnahmten die Ermittler hunderte Weinflaschen, Gemälde im Wert von fünf Millionen Euro, Juwelen und 200.000 Euro in bar.
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Bashkim Osmani kam mit mehreren Brüdern Ende der Siebzigerjahre nach Hamburg. Die Familie entwickelte sich schnell zu echten Unterweltgrößen. An den Landungsbrücken betrieb Osmani das „Pupasch“.