Jens Kerstan
  • Umweltsenator Jens Kerstan wird von der CDU scharf kritisiert: In Hamburg würden zu wenige Bäume nachgepflanzt. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Marcus Brandt

Baumfällungen in Hamburg: Jetzt ist erstmals eine Trendwende sichtbar

Im vergangenen Jahr wurden an Hamburgs Straßen mehr Bäume gepflanzt als gefällt. Die CDU spricht dennoch von einem „gravierenden Versäumnis“ vonseiten des Umweltsenators Jens Kerstan (Grüne).

Genau 1812 Bäume wurden 2023 gefällt, genau 2154 wurden nachgepflanzt. Insgesamt ein Plus von 342 Bäumen. Das geht aus der Straßenbaum-Bilanz 2023 hervor, die der MOPO vorliegt. „Bei meinem Amtsantritt 2015 lag das Pflanzdefizit bei den Straßenbäumen im vierstelligen Bereich“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Seit 2011 habe es keine positive Baum-Bilanz mehr gegeben, 2023 sei es erstmals soweit.

Wandsbek hat die beste Bilanz

Die beste Bilanz hat der Bezirk Wandsbek, der 481 Bäume mehr gepflanzt hat, als gefällt wurden. Danach kommen Bergedorf, Mitte und Harburg. Die Bezirke Eimsbüttel, Nord und Altona haben keine positive Bilanz. Das liege daran, dass dort 272 Neupflanzungen ins Frühjahr diesen Jahres verschoben worden seien.

Insgesamt gibt es in Hamburg 228.859 Straßenbäume (Stand Dezember 2023). Der Baumbestand in Hamburg sei der „Garant zur Anpassung unserer Stadt an den Klimawandel“, schrieb die Umweltbehörde am Dienstag in einer Pressemitteilung. Besonders wichtig seien Bäume, die mindestens 80 Jahre alt sind. Davon gibt es in Hamburg mehr als 30.000.

Kappe (CDU): „Gravierendes Versäumnis“

Bereits im April veröffentlichte der Nabu eine eigene „Baumfällstatistik“ für Hamburgs Straßenbäume. Damals wies der Nabu darauf hin, dass ein alter, großer Baum kaum von einem jungen Baum ersetzt werden könne. Stattdessen müssten gleich mehrere junge Bäume für jeden alten Baum gepflanzt werden.

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Auch von Sandro Kappe, dem umweltpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft, kommt Kritik. „Dieser vermeintliche Erfolg täuscht über ein gravierendes Versäumnis hinweg“, sagte Kappe, unter der Führung von Jens Kerstan seien „seit 2015 insgesamt 3888 gefällte Straßenbäume nicht nachgepflanzt worden“. Die Umweltbehörde schreibt in ihrer Pressemitteilung, seit 2016 sei das Defizit der Vorjahre verringert worden. Seit 2019 sei mit Ausnahme von 2022 eine „eine fast ausgeglichene Bilanz“ erreicht worden.

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