Baustellen-Chaos in Hamburgs Süden: Tunnel dicht, zwei Autobahnen aufgerissen
Ein paar Monate lang hatten Pendler aus dem Süden gerade mal Ruhe, nur die Dauerbaustelle vorm Elbtunnel stresste. Doch jetzt geht das ganze Chaos wieder los: Deckschichten müssen auf A1 und A39 erneuert werden, Fahrspuren werden verschmälert und gesperrt. Der Elbtunnel ist zudem im März und April noch zweimal voll gesperrt. Aber das ist noch harmlos gegenüber der drohenden Mega-Baustelle mit Brückenabrissen über Süder- und Norderelbe.
Bereits ab kommenden Montag müssen Autofahrer aus Richtung Lüneburg mit Behinderungen rechnen. Denn auf der A39 wird zwischen Winsen-West und Winsen-Ost die Fahrbahn „grundhaft erneuert“, wie es bei der Autobahn GmbH Nord heißt. Die Folge ist, dass der Verkehr aus beiden Richtungen über die Fahrbahn Nord geführt wird und je Richtung dann nur noch eine schmalere Spur zur Verfügung steht.
A39: Fahrbahn wird ab sofort saniert
Auf der dadurch frei werdenden Südfahrbahn kann dann die Straße saniert werden. Der gesamte Straßenkörper soll ausgetauscht werden, die Straßenentwässerung erneuert und der Mittelstreifen instandgesetzt. Das alles auf einer Länge von etwa fünf Kilometern. Die Maßnahme ist bis November geplant.
Die Fahrspur Richtung Norden ist bereits saniert. Die Maßnahme dauerte fast vier Monate länger als geplant, weil es Probleme mit den Straßenbaufirmen gab, neu ausgeschrieben werden musste und dann auch noch der Belag falsch aufgebracht worden war. Diesmal wird offenbar gleich viel mehr Zeit eingeplant.
A1: Maschener Kreuz bis Süderelbbrücken sanieren
Auch auf der A1 muss die Deckschicht der Fahrbahn erneuert werden. Und zwar in Fahrtrichtung Norden: Es geht um den Abschnitt zwischen dem Maschener Kreuz und den Süderelbbrücken. Er ist acht Kilometer lang und er soll ab April angegangen werden.
Die Deckschicht in Richtung Süden wurde bereits im vergangenen Jahr saniert. Damals wurden auch Aus- und Auffahrtsrampen der Anschlussstellen erneuert, das dürfte auch in der anderen Richtung nun nötig sein. Die Maßnahme dauerte planmäßig von April bis Juli 2022. Am Maschener Kreuz kam es morgens häufig zu Rückstaus durch das schwierigere Einfädeln.
A1: Brückenabriss Norderelbbrücken und Süderelbbrücken
Auch in diesem Jahr wird mit einer Bauzeit von drei Monaten geplant. Es bleiben drei Spuren je Richtung erhalten, allerdings schmaler. Das ist alles noch zu verkraften. Die ganz große Baumaßnahme auf der A1 droht erst ab 2025. Dann wird rund fünf Jahre lang die Autobahn zwischen Harburg und dem Dreieck Südost auf acht Spuren ausgebaut und dabei entsteht auch das neue Autobahndreieck Süderelbe mit dem Anschluss der A26.
Für den massiven Spurausbau müssen allerdings die Brücken über die Norder- und Süderelbe abgerissen und neu gebaut werden. Aktuell läuft dazu das Planfeststellungsverfahren, wann es losgeht, wie lange es dauert, das wird im Anschluss entschieden. Für die Erweiterung müssen auch Flächen gekauft werden. Laut Planern ist aber keine Wohnbebauung betroffen, Häuser müssten nicht abgerissen werden.
A7: Elbtunnel im März und April zweimal voll gesperrt
Wenn die Arbeiten auf der A1 beginnen, hilft auch kein Ausweichen auf die andere Elbquerung: Auf der A7 vorm Elbtunnel Richtung Norden bleibt es noch bis zum Jahr 2026/27 bei den Bauarbeiten für den achtspurigen Ausbau der Fahrbahn. Aktuell müssen ab sofort Tunnelröhren gesperrt werden, um dort eine neue LED-Technik einzubauen. Ganz zu schweigen vom Deckelbau hinterm Tunnel Richtung Norden.
Auf der A7 stehen im März und April erneut Wochenend-Vollsperrungen des Elbtunnels für die Arbeiten an. Die Strecke zwischen Heimfeld und Volkspark inklusive Elbtunnel ist vom 24. März (19 Uhr) bis 27. März (5 Uhr) für 57 Stunden gesperrt. Dann sind natürlich auch die Auffahrten zeitnah dicht. Einen Monat später soll die A7 ein weiteres Mal voll gesperrt werden. Für den 28. April bis 1. Mai.