• Foto: Florian Quandt

Bei Hamburg: Der größte Lost Place des Nordens – Leuchtturm-Projekt geplant

Elmshorn –

Wie eine Trutzburg stehen sie mitten im Zentrum Elmshorns – die „Knechtschen Hallen“. Die alte Lederwarenfabrik ist einer der größten „Lost Places“ im Norden und die Gebäude verfallen seit Jahren. Doch nun soll dem Komplex neues Leben eingehaucht werden – vielleicht auch mit Hilfe von Hamburger Investoren.

„Clever, charmant – Elmshorn“. Der Werbeslogan eines Maklers unweit des Hauptbahnhofs wirkt deplaziert. Die Weltkriegs-Bomben haben den Eisenbahnknotenpunkt hart getroffen. Der Wiederaufbau nach 1945 erfolgte eher planlos. Mit dem „Charme“ Elmshorns ist es nicht weit her. Umso mehr bieten die „Knechtschen Hallen“ der 50.000-Einwohner-Stadt enorme Chancen. Denn der unter Denkmalschutz stehende Komplex liegt im Zentrum, gleich nebenan will die Stadt ihr neues Rathaus bauen. Außerdem gibt es rund um die Fabrikanlage Brachflächen, die sich für Wohnungsbau eignen. 

Knechtsche Hallen

Blick in die alte Fabrik. Im Vordergrund liegt noch der verschlossene Firmentresor.

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Quandt

Eigentümer der Immobilie ist „Teppich Kibek“. Für die MOPO schloss Geschäftsführer Frank Sachau die Tür zum ehemaligen Lager seines 1947 gegründeten Unternehmens auf, verweist mit Stolz auf die grundsätzlich gesunde Bausubstanz.

Knechtsche Hallen

Eigentümer Frank Sachau und Tochter Lisa in den „Knechtschen Hallen“.

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Großbrand 1939 konnte Expansion nicht stoppen

1873 schon hatte Johann Knecht eine Gerberei gegründet. 1904 erwarb er eine Lederfabrik und erweiterte sie am heutigen Standort Jahr um Jahr. Mit 500 Beschäftigten war  die Knechtsche Lederfabrik bald der größte Arbeitgeber Elmshorns. Auch ein Großbrand im Betrieb 1939 konnte die Expansion nicht stoppen. Doch 1953  ging das Unternehmen in Konkurs. 1959 kaufte Kibek-Gründer Walter Sachau das Areal und Kibek nutzte die Hallen bis 2006 als Teppichlager. Heute lagern die Teppiche  in einem Neubau an der A23  und die „Knechtschen Hallen“ stehen leer.

Knechtsche Hallen

Bis 2006 wurde das Areal als Lager von „Teppich Kibek“ genutzt.

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Frank Sachau (52), der Sohn des  Kibek-Gründers, möchte dies dringend ändern. Mehrere Workshops mit Politik, Verwaltung und einem Freundeskreis (Slogan: „Knechtsche Hallen. Chancen nutzen – den Stadtteil beleben“) hat es schon gegeben. Was fehlt, ist ein Investor. Elmshorns Baustadtrat Lars Bredemeier verspricht Investoren wegen der hohen Sanierungskosten „hinreichend Spielraum“. Auch angrenzende städtische Grundstücke können in die Entwicklung einbezogen werden. Frank Sachau denkt an Wohnungen, Büros, Raum für Kleingewerbe und ein Hotel. Er sagt: „Das soll Elmshorns Leuchtturm-Projekt werden.“ 

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Eigentümer der Immobilie ist „Teppich Kibek“. Für die MOPO schloss Geschäftsführer Frank Sachau die Tür zum ehemaligen Lager seines 1947 gegründeten bekannten  Unternehmens auf, verweist mit Stolz auf die grundsätzlich gesunde Bausubstanz.

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