Beisenherz‘ wundersame Auferstehung: „Ich bin der Jesus vom Hamburger Berg“
Micky Beisenherz ist TV-Moderator und einer der erfolgreichsten Podcaster des Landes, war mal MOPO-Kolumnist und ist Fan der Zeitung geblieben. Außerdem liebt er Flutlicht an der Lenzsiedlung und die Witze seiner Frau. Der MOPO hat er Einblicke in sein Leben gegeben.
1. Einen Tag Bürgermeister von Hamburg – meine erste Amtshandlung: Stadt überdachen. Und im Interesse meiner Frau: Dom das ganze Jahr.
2. An diesem Ort in Hamburg geht mir das Herz auf: An der Dove Elbe liegen. Am Allermöher Deich. Gerne auf den Stegen an der Regattastrecke. Ist zwar Privatgelände. Aber in Deutschland wird ja jeder schöne Ort schnell Privatgelände.
3. Mein Lieblingshamburger oder meine Lieblingshamburgerin: Außer meiner Tochter? Der obdachlose Herr an der ehemaligen Sparkasse am Großneumarkt mit seinem Hund Johnny. Im Sommer dekoriert er seinen Spot mit Blumen, und im Winter hat er um seinen Platz Kerzen und Weihnachtsdeko aufgebaut. Zeigt wieder einmal: Sinn für Schönheit und Kultur herrscht auch an unvermuteten Orten.
4. Mein liebstes Hamburg-Klischee – und was dran ist: Schweigsame verschlossene Hamburger. Hab ich so nie erlebt.
5. Der schönste Stadtteil Hamburgs: Wahrscheinlich Uhlenhorst. Der spannendste ist vermutlich Ottensen.
6. Diese Hamburger Spezialität ist unverzichtbar – und diese völlig überschätzt: Labskaus im „Thämers“ am Großneumarkt, zusammen mit einem nicht ganz so hanseatischen Augustiner Hellen. Völlig überschätzt: Ein Hamburger Fußballclub. Ich sag aber nicht welcher.
7. Drei Dinge, die mich glücklich machen: In einem der schweren Holzsessel in Planten & Blomen in der Sonne sitzen und dösen. Montagabends nach der Arbeit auf dem Rasenplatz an der Lenzsiedlung Fußball spielen gehen. Kein Stau auf der Max-Brauer-Allee, wenn ich meine Tochter zur Grundschule gebracht habe.
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8. Darüber musste ich zuletzt richtig lachen: Jede zweite SMS, die mir meine Frau schickt. Witziger ist niemand.
9. Dieser Charakterzug nervt mich an mir selbst: Eine gewisse Neigung dazu, mir Momente sich anbahnender Ruhe mit Terminen so vollzuladen, dass doch wieder (Freizeit-)Stress entsteht.
10. Diese TV-Sendung schaue ich gerne und schäme mich (ein bisschen) dafür: „Exclusiv“ mit Frauke Ludowig. Aber schamlos.
11. An diesem Ort hatte ich meinen ersten Kuss – und so war es: Das war mit ziemlicher Sicherheit in Castrop-Rauxel. Zu weit weg, zu lange her.
12. In diesem Laden hatte ich meinen schlimmsten Absturz: Ich bin mal nach einem Weihnachtsmarktbesuch auf der Karstadt-Toilette an der Mönckebergstraße eingeschlafen und irgendwann gegen 3.30 Uhr nachts spektakulär durch die Schwingtür im „Hotel Hongkong“ abseits der Reeperbahn wieder aufgetaucht. Eine Auferstehung. Ich bin der Jesus vom Hamburger Berg.