Entsteht bei Hamburg bald ein Atommüll-Endlager?
Auf der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle sollen vier Gebiete in Deutschland spezielle Daten zu Gesteinsformen liefern – auch ein Gebiet bei Hamburg wird untersucht.
Wie die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mitteilte, erstrecken sich diese sogenannten Gebiete zur Methodenentwicklung über fünf Bundesländer. Die Daten sollen nach Angaben der BGE helfen, Methoden zur Eingrenzung der Standortauswahl und entsprechende Sicherheitskonzepte zu entwickeln.
Bekommt Hamburg bald ein Atommüll-Endlager?
Konkret handelt es sich um einen Salzstock bei Bahlburg nahe Hamburg, um Salzlager im Thüringer Becken, um Ton-Formationen in Baden-Württemberg und Bayern (Opalinuston) und um Kristallin-Gestein, das sich über die Länder Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen erstreckt.
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Die genannten Regionen decken demnach die für das Endlager in Frage kommenden Wirtsgesteine ab. Untersucht werden soll etwa die langfristige Stabilität des Gesteins und seine Fähigkeit, hochradioaktives Material abzuschotten und zu binden. Dafür werden laut BGE Experten vorhandene geologische Daten am Computer auswerten und zum Teil auch neue Werte abfragen, etwa Verzeichnisse zu Bohrungen. Die BGE betonte, dass es sich bei den vier Gebieten nicht um eine engere Auswahl bei der Suche nach einem Endlager handele.
Vier Gebiete werden untersucht: Bald Atommüll bei Hamburg?
„Ein Gebiet zur Methodenentwicklung ist nicht besser oder schlechter geeignet als andere Gebiete. Sie dienen uns in dieser Phase des Verfahrens lediglich zur Entwicklung von Methoden für die weitere Eingrenzung der Flächen aller 90 Teilgebiete“, sagte BGE-Geschäftsführer Steffen Kanitz.
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Im Frühjahr 2022 will die BGE auf Basis dieser Daten ein vorläufiges Konzept öffentlich zur Diskussion stellen. Bis 2031 will Deutschland einen endgültigen Standort zur Entsorgung seiner hochradioaktiven Abfälle gefunden haben. Aktuell kommen dafür aufgrund ihrer geologischen Eigenschaften noch 90 Gebiete grundsätzlich in Frage – insgesamt 54 Prozent des Bundesgebiets. Das Endlager soll unterirdisch in Salz, Ton oder Kristallin, also vor allem Granit, entstehen. Über den Standort entscheidet abschließend der Bundestag, die Bürger werden über Dialog-Formate an der Suche beteiligt. (dpa/mp)