Cremonbrücke Hamburg
  • Cremonbrücke Hamburg
  • Foto: Pauli-Pirat/Wikimedia Commons/CC BY-SA 4.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en

Beliebte Brücke wird abgerissen – Verkehrschaos in der City droht

Fast 40 Jahre lang prägte sie das Hamburger Stadtbild an der Willy-Brandt-Straße: die Cremonbrücke. Seit 1982 ist sie dort als Fußgängerüberweg in Betrieb. Jetzt wird das markante blaue Bauwerk trotz Protesten abgerissen. Das bedeutet vor allem eines: umfangreiche Verkehrsbehinderungen.

Zuvor hatte der Denkmalverein Hamburg vergeblich versucht, den Abriss der Cremonbrücke zu verhindern. „Wir bedauern den geplanten Abriss sehr, weil Hamburg damit eine seiner markantesten Brücken verliert, die zugleich wichtige Funktionen als Aussichtspunkt und als ampelfreie Überquerung der Willy-Brandt-Straße hat“, sagte dessen Vorsitzende Kristina Sassenscheidt damals der MOPO.

Cremonbrücke in der Alstadt wird endgültig abgerissen

Die Brücke selbst steht allerdings nicht unter Denkmalschutz, deshalb kann sie ohne Probleme abgerissen werden. Eigentümer ist der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), der am Donnerstag mit dem Abriss beginnt. „Anschließend erstrecken sich die weiteren Arbeiten bis Jahresbeginn 2022“, teilt der LSBG mit.

Ersetzt wird die Brücke durch eine ebenerdige Fußgängerquerung. In der ersten Bauphase am Wochenende müssen der Brückenüberbau, die drei Treppentürme und Rolltreppen dran glauben.

Abriss Cremonbrücke: Willy-Brandt-Straße vollgesperrt

Konkret bedeutet das: Ab Donnerstag, 22 Uhr, bis Montagmorgen um 5 Uhr wird die Willy-Brandt-Straße einschließlich der Nebenstraßen Holzbrücke, Deichstraße, Hopfenmarkt und Kleiner Burstah voll gesperrt. Der LSBG empfiehlt ein weitlräumiges Umfahren in beide Richtungen über den Ring 1, über Holstenwall, Gorch-Fock-Wall, Esplanade, Lombardsbrücke, Glockengießerwall und Wallringtunnel.

Um in der Deichstraße den Anliegerverkehr zu ermöglichen, wird dort ein Parkverbot eingerichtet und die Einbahnstraßenregelung vorübergehend aufgehoben. Busse werden über Adolphsplatz, Alter Wall und Rödingsmarkt umgeleitet.

Die Cremonbrücke in der Hamburger Altstadt wird abgerissen. Derzeit ist sie blau. Die Designerin Ulrike Krages schlug in der Vergangenheit einen Anstrich zum Beispiel in orange oder apricot vor. UK2 Urban Architecture
Die Cremonbrücke in der Hamburger Altstadt wird abgerissen. Derzeit ist sie blau. Die Designerin Ulrike Krages schlug in der Vergangenheit einen Anstrich zum Beispiel in orange oder apricot vor.
Die Cremonbrücke in der Hamburger Altstadt wird abgerissen. Derzeit ist sie blau. Die Designerin Ulrike Krages schlug in der Vergangenheit einen Anstrich zum Beispiel in orange oder apricot vor.

Cremonbrücke in der Altstadt war nicht barrierefrei

Ab November bis Anfang 2022 drohen immer wieder Verkehrsbehinderungen. Über Monate wird dann die Einmündung der Willy-Brandt-Straße in die Holzbrücke und die Deichstraße vollgesperrt, um die Fundamente in den Nebenflächen der Straße Holzbrücke abzubauen. Anlieger können die Deichstraße über die Holzbrücke von Süden kommend nutzen.

Anschließend werden die Fundamente im Bereich der Deichstraße abgerissen. Die Deichstraße wird dann aus Richtung Steintwiete zur Sackgasse, die Einbahnstraßenregelung aufgehoben und ein Parkverbot eingerichtet. Als letztes geht es dann den Fundamenten auf dem Hopfenmarkt an den Kragen. Die Fahrbahn im Kleinen Burstah wird dann auf einen Fahrstreifen reduziert.

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Der Rückbau der Brücke dient laut LSBG verkehrlichen und stadtgestalterischen Aspekten. „Ziel ist zum einen die Schaffung einer barrierefreien Querung der Willy-Brandt-Straße für Fußgänger. Zum anderen wird die Trennwirkung der Willy-Brandt-Straße reduziert und mit dem Übergang zum Cremon ein Herzstück des historischen Hamburg wieder in Wert gesetzt“, heißt es. (aba)

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