Berühmter „Nackt-Igel“ : Krankenbesuch: So geht es dem kleinen Tillit inzwischen
Er wurde als bedauernswerter „Nackt-Igel“ berühmt, sogar die „Times“ in London berichtete über das stachellose Stacheltier. Jetzt kann Finnja Henneke, Tierpflegerin im Wildtier- und Artenschutzzentrum Elmshorn, die gute Nachricht verkünden: „Im Januar sind Tillit bereits die ersten Stacheln nachgewachsen. “
Tillit ist Schwedisch und bedeutet Zuversicht, und die gibt es jetzt: Dem niedlichen Nackedei wachsen Stacheln und Fell nach. „Das liegt sicherlich an den Nahrungsergänzungsmitteln“, sagt seine Pflegerin. „Und wir konnten seine Pilzinfektion heilen.“
Gut, alle 8000 Stacheln, die ein Igel normalerweise besitzt, hat Tillit noch nicht, aber es beginnt rasant zu sprießen.
„Nackt-Igel“ Tillit aus Elmshorn bei Hamburg wieder gesund
Der berühmte Igel wird liebevoll gepflegt: Täglich reibt Henneke Tillits raue graue Haut mit einer Lotion gegen Austrocknung ein. „Tillit mag das nicht so gern. Aber die Behandlung schlägt an. Sein Fell ist auch super nachgewachsen, er ist schon richtig flauschig,“ freut sich Finnja.
Im November wurde der kahle Igel in die Tierstation gebracht. Alles spricht dafür, dass der Kleine illegal als Haustier gehalten wurde und unter der Wärme litt: Igel sind geschützte Wildtiere und dürfen außer zur Rettung nicht in Gefangenschaft gehalten werden.
„Nackt-Igel“ hatte wegen Pilzinfektion keine Stacheln
„Pilzbefall am ganzen Körper bekommen Igel nur, wenn es zu warm ist und zu wenig Frischluft gibt“, erklärt Henneke. „Außerdem waren seine Krallen viel zu lang. Ein Igel durchstreift in freier Wildbahn ein drei Quadratkilometer großes Territorium. Da laufen sich die Krallen von alleine ab.“
Tierpfleger bei Hamburg bereiten „Nackt-Igel“ auf Leben in Freiheit vor
Nun wird Tillit langsam auf ein Igel-Leben in Freiheit vorbereitet. Noch ist das Kerlchen mit den blanken Kopfaugen auf Wärme angewiesen, was weniger mit seiner Nacktheit zu tun hat, als mit Gewöhnung.
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Sobald es draußen frostfrei ist, bekommt Tillit ein Außengehege. „Wenn er sich weiterhin so gut erholt, dann kann Tillit vielleicht zum nächsten Jahr ausgewildert werden,“ sagt Henneke zuversichtlich. Und das ist ja schließlich sein Name: Zuversicht.