Müllkoffer für die Grundschule: Hamburger Schwestern haben „saubere“ Ideen für Kids
Der Müll der anderen ist ihre Bestimmung. Um Hamburg von vergammelten Verpackungen, Kronkorken und Kippen zu befreien, haben Hannah Pippert (31) und ihre beiden Schwestern die gemeinnützige GmbH „Oclean“ mit Sitz an der Stresemannstraße (Sternschanze) gegründet. Sie bieten Aufklärung und Müllsammeln im Team. Das kommt an.
Angefangen haben die Schwestern mit einem öffentlichen „Clean-up“ im Monat. Mittlerweile werden sie jede Woche für Müllsammelaktionen gebucht. Alleine seit den Sommerferien waren es 15 „Clean-ups“. „Wir haben uns einen Namen gemacht und bekommen viele Anfragen, besonders von kleinen Firmen und Schulen, die einen Aktionstag mit uns machen wollen“, sagt Hannah Pippert. Aber auch Unternehmen wie Adidas, der FC St. Pauli, Warner Music und Hapag Lloyd wollen mit „Oclean“ Müll sammeln.
Bessermacher: Auch die Haspa unterstützt „Oclean“
Große Unterstützung bekommen die Schwestern von der Haspa, die nicht nur drei Laptops und ein iPad finanziert hat. In erster Linie hilft die Patenfiliale an der Holstenstraße, das Projekt noch bekannter zu machen. Geplant ist, „Oclean“ in der Filiale mit Infotafeln und Kunst aus Müll vorzustellen. Zudem soll in diesem Jahr noch eine Sammelaktion mit der Haspa, Nachbarn und Schülern aus dem Viertel stattfinden.
14 Initiativen wurden im Rahmen der MOPO- und Haspa-Aktion „Die Bessermacher“ vorgestellt. Aber nicht nur das. Die Projekte bekommen auch finanzielle Hilfe und langfristige Unterstützung. Im „Bessermacher-Recall“ zeigen wir, wie es mit den Initiativen vorangegangen ist.
„Menschen zusammenbringen, für das Thema sensibilisieren und den Müll beseitigen, bevor er über die Elbe in die Nordsee gelangt – das ist unser Anliegen“, sagt die 31-Jährige, die momentan mit ihren Schwestern einen Bildungskoffer für Dritt- und Viertklässler zum Thema Müll entwickelt.
Neben Spielen, Geschichten und Aufgaben sind auch kleine Zangen und Müllsäcke enthalten. „Wir wollen den Müllkoffer an Schulen auch außerhalb Hamburgs schicken.“ Denn noch besser als Müll sammeln sei es, ihn direkt zu vermeiden.