Betrifft auch Geimpfte: Hamburg verschärft Corona-Regeln
Jetzt trifft es auch Hamburg: Die Corona-Regeln werden verschärft – und sollen bereits für die Weihnachtstage gelten. Grund ist die Sorge über Omikron-Variante.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) erklärte am Montag, dass die Verschärfung auch für Geimpfte und Genesene gilt: Über die Feiertage dürfen sich dann nur noch zehn bis 20 Menschen privat treffen. Tschentscher erwarte, dass die Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag „den Empfehlungen der Expertenkommission folgt und Kontaktbeschränkungen für Geimpfte beschließt – auch schon vor den Feiertagen“, sagte der SPD-Politiker
Hamburg beschränkt Kontakte und schließt Clubs
Die genaue Größe der Zusammenkünfte soll am Dienstag bei Beratungen von Bund und Ländern zur Corona-Lage beschlossen werden. Die Regelung gilt dann bundesweit.
„Wenn Maßnahmen in der Pandemie nötig sind, ist es immer besser, sie früher zu ergreifen als später“, sagte Tschentscher. Die neue Omikron-Variante mache schnelles Handeln erforderlich. „Diese Variante kann sich sehr schnell ausbreiten. Das liegt daran, dass sie sehr ansteckend ist und die Impfung gegen Omikron schwächer wirkt als gegen die bisherigen Varianten.“ Durch Auffrischungsimpfungen werde der Schutz gegen Omikron deutlich erhöht. „Der Bund muss deshalb den erforderlichen Impfstoff beschaffen und bereitstellen, damit wir die Auffrischungsimpfungen beschleunigen können.“
Das könnte Sie auch interessieren: Tschentscher „bedauert“ Corona-Daten-Chaos in Hamburg
Wer sich bereits auf Silvesterpartys auf dem Kiez gefreut hat, muss jetzt also umplanen: Clubs und Diskotheken müssen in Hamburg wieder schließen. Laut Tschentscher werde der Senat das bei seiner Sitzung am Dienstag beschließen.
Doch nicht nur das: Laut Beschlussvorlage der Ministerpräsidenten-Konferenz sind ab dem 28. Dezember private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen nur noch mit maximal 10 Personen erlaubt. Das gilt sowohl für Veranstaltungen drinnen wie draußen. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sind hiervon ausgenommen.
Sollte eine ungeimpfte Person unter den Gästen sein, gelten die Kontaktbeschränkungen für ungeimpfte Personen – für alle. Bedeutet: Das Treffen ist auf den eigenen Haushalt und höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes beschränkt.
Omikron-Anteil in Hamburg wohl bei 30 Prozent
Der Grund für die erneuten Einschnitte ist die Angst vor einer Ausbreitung der neuen Omikron-Variante. Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hat sich bereits für Kontaktbeschränkungen ausgesprochen. Der Städte- und Gemeindebund sieht sogar die Funktionsfähigkeit des Staates bedroht, berichtet der „NDR“.
Die Coronavirus-Variante Omikron könnte bereits für einen erheblichen Teil der Neuinfektionen in Hamburg verantwortlich sein. Das meint der Virologe Adam Grundhoff vom Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie in Eppendorf. Grundhoff verantwortet ein Überwachungssystem, mit dem frühzeitig neue Varianten von Sars-CoV-2 in der Hansestadt erfasst werden sollen.
Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
In 149 Proben vom 29. November bis zum 5. Dezember haben die Virologen nun erstmals in vier Fällen Omikron nachgewiesen. Das entspricht zwar einem Anteil von nur 2,7 Prozent. Doch seitdem sind zwei Wochen vergangen. Unter der Annahme einer Verdopplung alle drei Tage könnte der Anteil von Omikron bei den Neuinfektionen aktuell in Hamburg geschätzt bereits bei 30 bis 40 Prozent liegen, so Grundhoff. (vd)