Bezirksversammlung beschließt: (Fast) autofreies Ottensen wird Realität!
Ottensen –
Nun ist es beschlossen: Ottensen wird in Zukunft ein Stadtteil (fast) ohne Autos sein. Das hat die Bezirksversammlung Altona am Donnerstagabend mit den Stimmen der Grünen und der CDU beschlossen.
Monatelang hatte das Projekt „Ottensen macht Platz“ für Diskussionen gesorgt. Am Ende musste der Verkehrsberuhigungsversuch, der eigentlich bis Ende Februar gehen sollte, sogar abgebrochen werden. Das Hamburger Verwaltungsgericht hatte den Eilanträgen von zwei gewerblichen Anliegern stattgegeben.
Autofreies Ottensen wird Realität
Doch nun wird der Versuch Realität. Die Wünsche der Bevölkerung waren stärker. Unter Hinweis auf eine wissenschaftliche Studie der Technischen Universität Harburg erklärte Tim Schmuckall von der CDU: „Die Mehrheit der Menschen vor Ort wünscht sich ein autoarmes Ottensen.“ Man habe aus dem Modellversuch viele Erkenntnisse gewonnen und auch Optimierungsbedarf feststellen können.
Das könnte Sie auch interessieren: Hamburgs Innenstadt soll autofreie Zone werden
Nach den Plänen von Grün-Schwarz soll das verkehrsberuhigte Quartier sogar noch größer werden als beim Modellversuch „Ottensen macht Platz“. Drei weitere Straßen werden einbegzogen. Öffentliche Parkflächen fallen weg. Nur Radfahrer, Taxis, Anlieger mit privaten Stellplätzen sowie Lieferanten und Zubringerdienstleister sollen weiter Zufahrt erhalten. Weitere Details wie z.B. die Umgestaltung der Straßen sollen über Bürgerbeteiligungsverfahren geklärt werden.
Video: Bezirksamt räumt Versäumnisse bei „Ottensen macht Platz“ ein
Ottensen: Bevölkerung wird bei der Umsetzung beteiligt
„Natürlich wollen wir wieder alle mitnehmen, wie bereits beim Beteiligungsprojekt. Und deshalb fordern wir in unserem Antrag auch gleich Beteiligungsveranstaltungen, in denen die Menschen im Quartier selbst entscheiden können, wie der gewonnene Raum gestaltet werden soll“, betonte Eva Botzenhart von den Grünen.
Der Antrag der SPD-Fraktion, die für eine Tempo-20-Zone als Übergangslösung plädiert hatte, fand keine Mehrheit. Ebensowenig wie der Vorschlag der FDP, die Anträge an den Verkehrsausschuss zu überweisen. Auch die Linke scheiterte mit ihrem Antrag für eine „ganzheitliche Lösung“ unter Einbeziehung des ÖPNV.