Onkel und Tante Silbersack: Warum sie Kiez-Kids das Boxen beibringen
Manchmal gehen sie ihm tierisch auf die Nerven. Wenn wieder alle durcheinanderbrüllen, sich derbste Beleidigungen um die Ohren hauen oder einfach nur ausflippen. Dann muss er weggehen. Abstand. Kurz durchatmen. Früher kam das häufig vor, heute nur noch selten. Es hat sich was verändert – seit sich der Rapper Reeperbahn Kareem (34) und seine beiden Geschwister Nassy (42) und Jameel (37) um die Kinder des Kiezes kümmern. Fünfmal die Woche trainieren sie mit ihnen auf dem Sportplatz an der Silbersackstraße. Kampfsport als Zuflucht. Nicht nur für die Kinder. Auch der Gangster-Rapper führt seitdem ein anderes Leben.
Mit Mohammed fing alles an. Dem kleinen Jungen, der mit großen Augen am Spielfeldrand hockte und Kareem und dessen Freunden begeistert beim Boxen zusah. Die Männer trafen sich draußen, weil ihr Fitnessstudio während des Lockdowns geschlossen war. Und Jameel seinem Bruder Kareem vorgeworfen hatte, er sei „so fett geworden“ und müsse wieder trainieren. Nicht nett. Aber wahr. So ging es auf den Sportplatz – auf dem sich Mohammed herumtrieb. Irgendwann nahm der Junge all seinen Mut zusammen und fragte, ob er mitmachen dürfe. Er durfte. „Auch wenn schlechtes Wetter war und keiner meiner Freunde Bock hatte, Mohammed war da. Also haben wir beide alleine trainiert.“
- Deutsch (Deutschland)
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