• Die Winternotunterkunft Friesenstraße.
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Britische Mutation vermutet: Corona-Ausbruch in Obdachlosen-Unterkunft

Hammerbrook –

Corona-Ausbruch in einer Hamburger Obdachlosen-Unterkunft: Nachdem am Donnerstag sechs positive Fälle in der Winternotunterkunft an der Friesenstraße gemeldet wurden, sind nun insgesamt 42 Bewohner positiv getestet worden.

Nach den Fällen am Donnerstag (MOPO berichtete) war eine Massentestung angeordnet worden – die bittere Bilanz: 42 Bewohner sind positiv, 150 müssen in Quarantäne.

Eigentlich waren die Ergebnisse laut Gesundheitsbehörde erst für das Wochenende erwartet worden, nun ging es schneller. „Um die Ausbreitung zu vermeiden, hat das zuständige Gesundheitsamt für alle Bewohner eine mindestens zweiwöchige Quarantäne angeordnet“, sagte Sprecherin Anja Segert der MOPO. Es handele sich um ein „diffuses Ausbruchsgeschehen“. Die wohnungslosen Personen werden in Quarantänestandorten der Stadt untergebracht.

Corona-Ausbruch in Hamburger Obdachlosenunterkunft – britische Mutation vermutet

Sorgen bereitet außerdem, dass aufgrund von „epidemiologischen Verdachtsmomenten und Voruntersuchungen“ der Verdacht besteht, dass es sich bei den Fällen um die britische Variante B.1.1.7 handelt. Sie gilt als besonders ansteckend und kann zu schwereren Verläufen führen.

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Anders als in Berlin sind Tests vor einer Übernachtung in den Hamburger Unterkünften nicht obligatorisch. Der Virologe Friedemann Weber wies bereits im Dezember in der „Hinz&Kunzt“ darauf hin, dass ein erhöhtes Corona-Risiko in den Obdachlosenunterkünften herrsche wegen der engen Wohnverhältnisse. Einmal die Woche wird in den Winternotunterkünften laut Aussagen des Betreibers „Fördern und Wohnen“ ein freiwilliger Test angeboten.

Die Gesundheitsbehörde spricht von einem „engmaschigen“ Testkonzept, das die Fälle am Donnerstag aufgedeckt hätte. Eine Testpflicht gibt es in Hamburg nicht, da man das Angebot so niedrigschwellig wie möglich gestalten wolle.

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