Was den Umgang mit Smartphones an Schulen angeht, bleibt Deutschland ein Flickenteppich.

Was den Umgang mit Smartphones an Schulen angeht, bleibt Deutschland ein Flickenteppich. Foto: imago/MIS

Bundesland will Handys an Schulen einschränken – und Hamburg?

Fast alle Schüler dürften ein Handy in ihrer Tasche haben. Was sie damit machen dürfen, ist nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern häufig auch von Schule zu Schule unterschiedlich. Eine Kultusministerin will nun strengere Regeln. In Hamburg fehlt eine solche Initiative bislang.

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) will die private Nutzung von Handys an Schulen im gesamten Bundesland einschränken. Eine schulgesetzliche Regelung mit klaren Leitplanken für den Umgang mit Smartphones an Schulen sei in Planung, teilte das Ministerium in Stuttgart mit. 

Handy-Verbot an Schulen: Andere Länder greifen durch – und Hamburg?

Bei unseren Nachbarn in den Niederlanden gilt bereits ein Handy-Verbot an Schulen, auch Dänemark will private Smartphones und Tablets aus den Schulen verbannen. Hierzulande gibt es derzeit keine einheitliche Vorgehensweise, auch bei der anstehenden Bildungsministerkonferenz steht das Thema nicht auf der Tagesordnung, trotz einer laufenden Petition, die bereits von mehr als 60.000 Menschen unterstützt wird. Regeln für den Umgang mit Smartphones bleiben oft an den Schulen hängen.

In Hamburg beispielsweise hat das Christianeum mit einem umfassenden Handy-Verbot Schlagzeilen gemacht, eine stadtweite Initiative fehlt aber bisher. Aus der Schulbehörde hieß es dazu im vergangenen Jahr, man halte es für besser, wenn die Schulen selbst über den Umgang mit Smartphones entscheiden.

Handy-Verbot: „Brauchen klare, altersgerechte Regeln“

Anders in Baden-Württemberg: „Es geht mir um den Schutz unserer Kinder und Jugendlichen“, sagte Schopper. Die negativen Einflüsse von Smartphones seien inzwischen ausreichend belegt. Als Beispiele nannte Schopper Folgen für die Konzentrationsfähigkeit, das Lernvermögen und die mentale Gesundheit. Auch könnten diese zu Cybermobbing oder emotionaler Vereinsamung führen. Eine Hamburger Kinderärztin äußerte im Gespräch mit der MOPO ähnliche Bedenken.

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Gemeinsames Ziel müsse sein, dass Kinder und Jugendliche nicht unentwegt mit zerstreuenden Inhalten bombardiert würden. „Deshalb brauchen wir klare, altersgerechte Regelungen an unseren Schulen, die auf breite Akzeptanz stoßen“, sagte Schopper. 

Handy-Verbot soll sich nicht gegen Digitalisierung richten

Wie genau die Regeln aussehen sollen, sagte die Ministerin nicht. Details müssten nun erarbeitet werden, teilte ein Sprecher mit. Bislang kann jede Schule selbst festlegen, ob sie die Nutzung von Handys etwa in der Pause über die Hausordnung der Schule verbietet. 

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Mit ihrem Vorstoß will Schopper die private Nutzung der Geräte angehen. Medienbildung und die sinnvolle Nutzung von Endgeräten im Unterricht seien dagegen in einer zunehmend digitalisierten Welt unerlässlich, so die Ministerin.

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