Warum es in Hamburg jetzt vor XXL-Plüschtieren nur so wimmelt
Verkleiden ist kein Muss – dafür aber die Liebe zu Tieren. Tausende Fans sind bei Europas größtem Treffen der Furry-Fans in Hamburg dabei.
Drachen, Löwen und bunte Wölfe: Tausende Menschen in Tierkostümen sind in Hamburg rund um den Bahnhof Dammtor unterwegs. Grund dafür ist die Eurofurence – das nach Veranstalterangaben größte Treffen der sogenannten Furry-Fans in Europa, das noch bis Samstag im Congress Center stattfindet.
Verkleiden ist kein Muss
Furrys stellen einen tierischen Charakter dar. Verkleiden sei aber kein Muss, betont der Pressesprecher des Veranstalters. „Jeder entscheidet selbst, wie er seinen erdachten Charakter ausleben will – ob man das mit einem Kostüm machen will oder nicht.“
Bei der Eurofurence kommen jedes Jahr Kostümliebhaber, Zeichner, Puppenspieler, Musiker und andere Freunde von Tiergestalten aus über 40 Ländern zusammen.
Besucherin Sissy etwa ist seit 2018 Teil der Furrys, ihr Charakter ist ein lilafarbener Hund. Sie sagt: „Es geht einfach darum, Spaß zu haben. Man kann hier Freunde aus dem Fandom treffen, die man online kennengelernt hat und die weit weg wohnen, das ist wirklich toll.“
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Blazin ist aus der Schweiz angereist und hat 5500 Euro für sein handgemachtes Kostüm bezahlt. Ihn reizt vor allem der künstlerische Aspekt der Veranstaltung. Hier könne man andere Kreative treffen, zusammen zeichnen und an einem umfangreichen Programm teilnehmen.
Furry-Convention soll eine inklusive Veranstaltung für alle sein
Sapp, der sich in einem Drachenkostüm präsentiert, ist für das Festival 800 Kilometer aus Polen nach Hamburg gereist. Er sei bisexuell und sehe in der Verkleidung auch eine Chance, als queerer Mensch von der Gesellschaft akzeptiert zu werden: „Leute mögen und akzeptieren uns mehr, wenn wir die Kostüme tragen und lustige Sachen machen, als wenn wir normal angezogen händchenhaltend durch die Straßen laufen.“
Dass die Furry-Convention eine inklusive Veranstaltung sei, bei der sich alle Menschen wohl- und sicher fühlen sollen, betont auch der Pressesprecher. Nach vier Tagen buntem Programm ist am Samstag Schluss mit dem tierischen Treiben in Hamburg. (dpa/mp)