• Die Burg mit Wachturm erinnert ans Mittelalter – stammt aber aus dem 19. Jahrhundert.
  • Foto: Florian Quandt

Burg in Hamburg: Große Freude: Das Alsterschlösschen ist gerettet

Poppenbüttel –

Wenn man die kleine Burg Henneberg sieht, fühlt man sich gleich ein wenig ins Mittelalter zurückversetzt. Die Burg, die sogar einen eigenen Wachturm besitzt, steht auf einem Hügel, das Gemäuer mit den Zinnen lässt an die Zeit von Ritter und Burgfräulein zurückdenken. Dabei stammt „die kleinste Burg der Welt“, wie Inhaber Helge Hager sie liebevoll nennt, überhaupt nicht aus dem Mittelalter. Und ihre Zukunft war lange ungewiss.

Das Alsterschlösschen wurde von 1884 bis 1887 erbaut und diente damals als Aussichtsplattform. Eigentlich sollte sie den Englischen Garten von Gutsbesitzer Albert Henneberg verschönern. Doch nach dessen Tod verkümmerte das Gebäude, das neben dem Wachturm auch über eine eigene Kanone verfügt. Es sollte abgerissen werden. Durch eine Initiative des Denkmalschutzes konnte das glücklicherweise verhindert werden.

Burg sollte abgerissen werden – und ist jetzt Eventlocation

Burg Henneberg

Burgbesitzer Helge Hager freut sich, dass die Zukunft der Burg gesichert ist.

Foto:

Florian Quandt

2013 kaufte das Ehepaar Hager das kuriose Gebäude. Für die beiden ist das Alsterschlösschen ein „Ort der Begegnung und Inspiration“, sagt Helge Hager. Das Problem: Ein Grundbucheintrag verhinderte die kommerzielle Nutzung der Burg, um sie zu erhalten, war das Paar komplett auf Spenden angewiesen. „Ein Denkmal, das nicht genutzt wird, kann aber auch nicht erhalten werden“, so Helge Hager. Das Paar hatte seine Zweifel, ob die kleine Burg Henneberg überhaupt eine Zukunft hat.

Das Alsterschlösschen steht auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel und besitzt kein Fundament. Das Gebäude sackt jedes Jahr ein Stückchen ab – und muss oft repariert werden. Also gründeten die Hagers die Stiftung „Burg Henneberg“, um Spenden für den Erhalt der Burg zu sammeln.

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Und tatsächlich können die Besitzer des Alsterschlösschens jetzt aufatmen: Der Grundbucheintrag wird geändert, sodass eine kommerzielle Nutzung in Zukunft erlaubt ist. Im Gegenzug soll die Burg auch ein Ort sein, an dem Kultur gefeiert werden kann.

In der Vergangenheit hatten bereits Hochzeiten, Konzerte, Firmen- und Geburtstagsfeiern hier stattgefunden – allerdings nur auf freiwilliger Spendenbasis. „Wir wollten Kultur anbieten, egal wie groß der Geldbeutel ist“, berichtet Helge Hager.

Zukunft gesichert: Alsterschlösschen darf kommerziell genutzt werden

Seit vier Jahren ist die Burg Henneberg auch eine offizielle Außenstelle des Wandsbeker Standesamts. Außerdem bietet das Ehepaar Hager unter anderem auch Burgführungen in traditioneller Burgherrenrüstung an – für Kindergärten zum Beispiel (aktuell leider nicht möglich).

Burg Henneberg Wald

Die Instandhaltung der Burg ist durch die Änderung im Grundbuch gesichert.

Foto:

Florian Quandt

Wann dort auch wieder gefeiert werden kann, ist leider nicht abzusehen. Trotzdem sind die Besitzer froh, dass die Zukunft ihres Schloss-Traums zumindest rechtlich gesichert ist. 

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