Museumsschiff vor der Elbphilharmonie
  • Hamburger Wahrzeichen: die „Cap San Diego“ liegt vor der Elbphilharmonie
  • Foto: (c) dpa

„Cap San Diego“ in Seenot: Dem Museumsschiff steht das Wasser bis zum Hals

Sie gehört zu den Wahrzeichen Hamburgs wie der Michel oder die Elbphilharmonie: die „Cap San Diego“, die seit bald 40 Jahren als schwimmendes Museumsschiff im Hamburger Hafen liegt. Jetzt hat der ehemalige Stückgutfrachter ein Notruf-Signal ausgesendet.

„Wir brauchen dringend Spenden“, erzählt Ann-Kathrin Ruess, die an Bord der „Cap San Diego“ den Hut auf hat. Hintergrund für die akute Notlage sei eine ungeplante Überprüfung des Brandschutzes gewesen, bei der zahlreiche Mängel festgestellt wurden.

Die Behebung dieser Mängel und Erneuerung der Brandschutzanlage habe Kosten in Höhe von 150.000 Euro verschlungen, so die Geschäftsführerin. Geld, das eigentlich für eine ab März zu eröffnende Ausstellung über die bewegte Geschichte des Frachters, der einst Autos, Chemikalien und Maschinen nach Südamerika brachte und mit Rindfleisch, Äpfeln, Birnen, Weintrauben, Orangen, Textilien, Süßölen und Fruchtsaftkonzentrat zurückkam.

„Das ganze Geld ist in die Erfüllung der Sicherheitsauflagen geflossen“, sagt Ruess. Zwar sei das auf jeden Fall wichtig und unvermeidbar gewesen, aber: „Nun stehen wir mit einer halbfertigen Ausstellung da und haben kein Geld mehr.“

„Cap San Diego“ in Geldnot

Bereits im Oktober war ein alter VW Käfer in einem spektakulären Manöver, das an alte Zeiten erinnerte, an Seilen hängend und per Kran von einer Schute an Bord gehievt worden. Die rund 120 Ehrenamtlichen, die das Schiff am Laufen halten, durchforsteten Archive und sammelten Exponate, um die interaktive Ausstellung zu konzipieren und möglich zu machen.

Das könnte Sie auch interessieren: Gefeuert wegen sexueller Belästigung! Asklepios-Chefarzt wehrt sich gegen Kündigung

Nun herrscht erstmal Stillstand. So wie schon einmal zu Corona-Zeiten hat die privat betriebene „Cap San Diego“, die keine Fördergelder von der Stadt erhält, einen Spendenaufruf im Internet gestartet. „Leider hat die Spendenbereitschaft zuletzt nachgelassen“, berichtet Ruess über die finanzielle Situation des Schiffes. Sie und ihr ganzes Team hoffen, dass sich gerade jetzt zur Weihnachtszeit möglichst viele Spender finden, damit es an Bord weitergehen und die Ausstellung im Frühjahr eröffnet werden kann.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp