„Cape Race“ in Hamburg: Deutschlands erster Kreuzfahrt-Kutter
Früher stank es hier nach Fisch. Heute riecht es auf der „Cape Race“ angenehm nach Holz und frischer Seeluft. Der zum Expeditionsschiff umgebaute Fischkutter hat im Hamburger Hafen festgemacht. Dort kann das dem mareverlag gehörende Boot in den kommenden zwei Wochen beim Open Ship besichtigt werden.
Edle Kajüten mit breiten Betten und Holzbalken. Bunte Kissen und Schifferklavier im Salon. Von der Geschichte des 1963 zur Glanzzeit des Atlantik-Fischfangs gebauten Stahltrawlers ist nicht mehr viel zu sehen.
Der Hamburger Verleger Nikolaus Gelpke der Zeitschrift „mare“ erwarb das längst aus dem Fischerei-Dienst genommene Schiff 2017 und ließ es generalüberholen. „Bei der Entscheidung ging es mir vor allem um den Erhalt und die Zukunftsfähigkeit des Schiffs“, erklärte der Meeresbiologe und Umweltschützer, dem vor allem die Nachhaltigkeit der „Cape Race“ am Herzen lag.
Zwischen Frühjahr 2018 und Januar 2019 wurde das Schiff auf einer Werft in Island komplett umgebaut und mit modernsten Sicherheitsstandard ausgerüstet. Der gesamte Crewbereich, Messe, Kombüse, drei Gästekabinen und Brücke wurden überholt. Sämtliche Navigations- und Kommunikationssysteme sowie alle Rettungs- und Brandbekämpfungseinrichtungen sowie das Ankersystem wurden erneuert. Auch die Klär- und Müllanlage ist neu.
Umweltgerechte Reisen in die Arktis
Laut Eigner hinterlässt das Schiff nun nicht die geringsten Spuren im Meer. So können Passagiere ab Sommer 2020 Reisen in die Arktis unternehmen, die nicht nur sehr individuell sind, sondern vor allem komplett umweltgerecht. An Bord untergebracht sind zwei Zodiacs (eisgängige, motorisierte Schlauchboote für jeweils zehn Personen) und Kajaks, die dafür sorgen, dass die Passagiere möglichst nah an die Eisberge herankommen. Und wer abends kalte Füße hat, bekommt eine Wärmflasche ins Bett gelegt.
Wer die „Cape Race“ vorher lieber erstmal inspizieren will, kann das ab sofort im City Sporthafen (Vorsetzen 1) tun. Die Open-Ship-Termine sind: Donnerstag 13.02. (12-16 Uhr), Freitag 14.02. (12-16 Uhr), Donnerstag 20.02. (12-16 Uhr), Freitag 21.02. (12-16 Uhr), Sonntag 23.02. (12-16 Uhr). Der Eintritt ist frei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig