CDU übergibt Anti-Gender-Initiative mehr als 3000 Unterschriften
Am 21. Juli will die Volksinitiative gegen das Gendern dem Hamburger Senat ihre Unterschriftensammlung im Rathaus übergeben. Nun hat die Initiative Tausende weitere Unterschriften erhalten – dank einer Partei.
Nach dem Willen der Volksinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“ soll die Gendersprache in der Hamburger Verwaltung, an Schulen und in städtischen Unternehmen ausnahmslos verboten werden. Damit die Bürgerschaft sich mit diesem Anliegen befassen muss, will die Initiative innerhalb von sechs Monaten mindestens 10.000 Unterschriften von wahlberechtigten Hamburgerinnen und Hamburgern sammeln.
„Überwältigende Unterstützung” für Engagement gegen Gender-Sprache
Von Anfang an stand die CDU Hamburg fest an der Seite der Initiative, versprach, beim Sammeln zu helfen und hielt Wort: Die Hamburger CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph Ploß und Christoph de Vries hätten ihr 3369 Unterschriften überreicht, sagte Sabine Mertens, die Sprecherin der Volksinitiative. Ploß und de Vries hätten übereinstimmend erklärt, die Hamburger CDU habe in den vergangenen Wochen „eine überwältigende Unterstützung” dafür erfahren, die Gendersprache aus Schulen, Hochschulen und Behörden zu verbannen, sagte Mertens. Sie erklärte, „die ideologische Gendersprache spaltet unsere Gesellschaft und hat an Schulen, Universitäten und anderen staatlichen Einrichtungen nichts zu suchen”. Selbst Doppelnennungen („Bürgerinnen und Bürger“) sowie weibliche Berufsbezeichnungen lehnt die Sprachaktivistin ab, weil bereits das eine unzulässige Abkehr vom generischen Maskulinum sei. Sich selbst nennt sie „Autor und Kunsttherapeut“.
Die Volksinitiative will dem Hamburger Senat am 21. Juli die gesamte Unterschriftensammlung im Rathaus übergeben. Das erforderliche Soll von 10.000 Unterschriften sei zwar schon lange vor Abgabefrist erreicht, bis Mitte Juli könnten Wahlberechtigte aber noch unterschreiben.
Gleichstellungssenatorin Fegebank: Keine Vorschriften für Sprache und Schrift
Hamburgs Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank hatte sich im Januar gegen ein generelles Verbot der Gendersprache in Verwaltung und Behörden ausgesprochen. „Wir wollen keine Vorschriften machen, wie jemand sprechen oder schreiben soll”, hatte die Grünen-Politikerin gesagt. In Hamburg sei weder in der Verwaltung noch in der Schule oder an der Uni die Gendersprache vorgeschrieben. „Es muss aber möglich sein, sie zu benutzen.”
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Nach als queerfeindlich empfundenen Äußerungen von Mertens hatten SPD, Grüne und Linke die CDU im Februar aufgefordert, auf Distanz zu der Initiative zu gehen. Mertens hatte im „Hamburger Abendblatt” bezüglich des Genderns von „feministischer Propaganda” und „PR-Maßnahmen der LGBTQ-Bewegung” gesprochen und die Ansicht vertreten, „dass sich normalerweise Männer und Frauen zum anderen Geschlecht hingezogen fühlen”. Außerdem erklärte sie: „Wenn wir jetzt alle schwul, lesbisch und trans werden sollen, dann ist die Evolution zu Ende.” (dpa/mp)