Die Stadtteilschule Walddörfer (Archivbild).

Die Stadtteilschule Walddörfer (Archivbild). (Foto: Google Streetview)

„Chanelia bleibt bei uns“: Hamburger Schüler kämpfen gegen Abschiebung ihrer Freundin

Sie haben Plakate gemalt und Unterschriften gesammelt. Jetzt haben die Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Walddörfer gemeinsam mit der Schüler:innenkammer Hamburg eine Online-Petition gestartet, um die Abschiebung ihrer Freundin zu verhindern. Zitat: „Chanelia bleibt hier“.

Die Fotos zeigen Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Walddörfer bei verschiedenen Aktionen. Einmal bemalen sie Schilder. Einmal halten sie ein Plakat mit der Aufschrift „Gemeinsam Klasse – nur mit Chanelia“, das eingerahmt von 30 Händen ist.

Hamburg: Elfjährige Schülerin soll abgeschoben werden

Die Bilder sollen zeigen, was für ein wichtiger Teil der Klassengemeinschaft die Elfjährige ist. „Chanelia, ein elfjähriges Mädchen, steht kurz davor, aus Deutschland abgeschoben zu werden – einem Land, das sie als ihre Heimat kennt, in dem sie Freunde hat und eine beliebte engagierte Schülerin der Stadtteilschule Walddörfer ist. Eine Abschiebung würde nicht nur ihre Chancen auf Bildung, sondern auch ihre persönliche Sicherheit und Zukunftsperspektive gefährden“, heißt es denn auch in der gemeinsamen Pressemitteilung der Schüler:innenvertretung der Stadtteilschule Walddörfer, des Kreisschülerrats Wandsbek 3 und der Schüler:innenkammer Hamburg.

„Wir brauchen Chanelia“: Ein von den Schülern gemaltes Schild. hfr
„Wir brauchen Chanelia“: Ein von den Schülern gemaltes Schild.
„Wir brauchen Chanelia“: Ein von den Schülern gemaltes Schild.

Demnach hat das Mädchen sein ganzes Leben in Deutschland verbracht. Sie sei hier geboren und Deutsch ihre Muttersprache. Nordmazedonien – die Heimat ihrer Eltern, in die sie abgeschoben werden soll – sei Chanelia fremd.



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Da die Eltern der Minderheit der Roma angehören, spreche das Mädchen nicht ein Wort Mazedonisch. Diese Tatsache sowie die allgemein bekannte Diskriminierung der Roma in Mazedonien würden Chanelia bei einer Abschiebung in eine Situation massiver Benachteiligung bringen.

Elfjährige stammt aus Roma-Familie, spricht kein Mazedonisch

„In Nordmazedonien hätte Chanelia kaum Zugang zu einer vergleichbaren Bildung wie hier in Hamburg. Ihre Zukunftschancen würden erheblich eingeschränkt“, heißt es in der Mitteilung. Gerade die Bildung, die sie hier genießt, sei der Schlüssel, um ihr in Zukunft ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. „Hamburg hat die Verantwortung, Kindern wie Chanelia die Chance auf ein Leben in Sicherheit und Würde zu bieten.“

Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Walddörfer halten ein Schild, mit dem sie gegen die Abschiebung ihrer Mitschülerin kämpfen. hfr
Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Walddörfer halten ein Schild, mit dem sie gegen die Abschiebung ihrer Mitschülerin kämpfen.
Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Walddörfer halten ein Schild, mit dem sie gegen die Abschiebung ihrer Mitschülerin kämpfen.

Die von den Schülerinnen und Schülern gestartete Online-Petition hatte am Sonntagnachmittag bereits mehr als 2500 Unterschriften gefunden. Sie sollen der Härtefallkommission aus Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft übergeben werden. Nach MOPO-Informationen wurde bereits eine Eingabe an die Härtefallkommission gestellt.

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„Die Innenbehörde muss die Abschiebung sofort stoppen. Kinder gehören nicht abgeschoben – erst recht nicht in Länder, in denen ihnen keine Perspektive und kein Schutz gegeben wird“, fordern die Schülerinnen und Schüler. Eltern und Lehrer der Stadtteilschule Walddörfer unterstützen den Protest.

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