Cold Case gelöst: Mann (69) wegen Morden in den 90ern verurteilt
Im Prozess um den Mord an zwei Frauen in den 90ern ist der 69-jährige Angeklagte zu zwölf Jahren Gesamtfreiheitsstrafe verurteilt worden. Er sitzt bereits wegen anderer Verbrechen in Sicherungsverwahrung. „Mord verjährt nie“, sagte die Vorsitzende Richterin Jessica Koerner am Dienstag vor dem Hamburger Landgericht. Es komme selten vor, dass Taten nach so langer Zeit aufgeklärt werden könnten.
Dies sei der Soko „Cold Cases“ zu verdanken, die die beiden Fälle neu bewertet und das Gericht so in die Lage versetzt habe, sie doch noch aufzuklären. Das Gericht geht davon aus, dass der Deutsche die beiden Frauen im Alter von 28 und 79 Jahren in ihren Wohnungen in Hamburg missbraucht, erdrosselt und ausgeraubt hat.
Cold Case gelöst: Mann wegen Mordes verurteilt
Die junge Frau wurde 1993 in Billbrook ermordet, die ältere 1998 in Billstedt. Beide starben gewaltsam in ihren Wohnungen – und der Angeklagten kannte beide Opfer: Die 79-Jährige war seine Vermieterin, die junge Frau eine Bekannte. Schon in den 90ern geriet Willi S. unter Verdacht, doch die Beweise reichten damals nicht aus, und er bestritt die Vorwürfe.
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Als die „Soko Cold Case“ die ungeklärten Morde nach Jahrzehnten neu aufrollte, fielen Parallelen zu früheren Taten des 69-Jährigen auf, etwa dass Willi S. Frauen unterschiedlichsten Alters sexuell missbraucht hat.
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2011 war er vom Landgericht Lübeck wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden – Opfer war seine eigene Nichte. (mp/dpa)