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Corona-Ausbruch in Hamburger Bar : „Katze“-Chef wehrt sich – und spricht von „Neid“

Sternschanze –

Die Bar „Katze” am Schulterblatt ist seit vielen Tagen deutschlandweit in den Schlagzeilen – doch freuen kann sich Inhaber Detlef Brunkhorst darüber nicht. Nach dem Corona-Ausbruch mit 13 Infizierten prasselte ein wahrer Shitstorm auf das Lokal ein. Brunkhorst ist sich jedoch keiner Schuld bewusst. Gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“ wehrt er sich nun gegen die schlechten News und spricht auch von „Neid“. Am Donnerstag öffnet die Bar wieder.

Dem Bar-Betreiber wird vorgeworfen, verantwortungslos gehandelt und durch nachlässigen Umgang mit den Corona-Regeln den Ausbruch mitverantwortet zu haben. Inhaber Detlef Brunkhorst sieht das anders: „Die Gesundheitsbehörde hat mir bescheinigt, verantwortungsvoll und umsichtig gehandelt zu haben“, erklärte er im Gespräch mit dem „Abendblatt“.

Corona in Hamburg: Jetzt spricht der Chef der „Katze“

Doch ist das so? Wenn es nach der Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) geht, gab es Lücken bei der Umsetzung der Corona-Regeln. Hinterm Tresen der Bar könne laut Leonard nicht der Corona-Abstand eingehalten werden. Deshalb müssten dort Masken getragen werden – doch die hatte offenbar keiner der Mitarbeiter auf. Warum? Darüber schweigt Brunkhorst in dem Gespräch. Jetzt aber habe er die Maskenpflicht angeordnet.

Corona in Hamburg: Heftige Kritik vom Barkombinat 

Heftige Kritik hatte der „Katze“-Inhaber, der auch die Bars „Goldfischglas” und „Pelican Bar“ in Hamburg betreibt, vom Barkombinat einstecken müssen – ein Zusammenschluss von Gastronomen: „Es wäre um einiges einfacher, wenn alle an einem Strang ziehen würden“, hieß es in einem Schreiben nach Aufkommen der Corona-Fälle in der „Katze“. „Aber während die einen gewissenhaft auf das Tragen von Masken bestehen, die Kontaktdaten abfragen und nur einen Bruchteil ihrer Kapazitäten ausschöpfen, um ihre Gäste und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen, nutzen die anderen die geringen Kontrollmöglichkeiten der Stadt Hamburg aus und führen ihren Betrieb, als würde es Corona nicht geben, und verschaffen sich dadurch Wettbewerbsvorteile zulasten der gesamten Bar- und Kneipenszene.“ Zwar wird Brunkhorsts Bar in dem Statement nicht genannt – es wird aber schnell klar, wer gemeint ist.

Im Video: Das Barkombinat stellt sich vor

Brunkhorst wehrt sich jetzt: „Da steckt vielleicht auch Neid dahinter.“ Man sei seit Jahren erfolgreich. Am Donnerstag öffnet er seinen Laden wieder. Hoffentlich halten sich dann auch die Gäste an die Corona-Regeln – und schreiben keine Fantasienamen mehr in die Kontaktlisten.

Kurz nach Wiedereröffnung am Donnerstag saßen die ersten Gäste wieder draußen vor der Bar in der Nachmittagssonne. „Es ist sehr schön, wieder hier zu sein“, meinte ein Stammgast. Sorge wegen Corona habe er hier keine.

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Diese Woche hatte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) eindringlich an Gäste und Gastronomen appelliert, die Kontaktdaten korrekt zu hinterlassen beziehungsweise zu erfassen. Sie hatte auch mit der Schließung von Bars bei wiederholten Verstößen gegen Corona-Regeln gedroht. Hintergrund waren Ausbrüche in Bars im Schanzenviertel wie der „Katze“. Dort waren 100 von 600 Kontaktdaten, unleserlich, unvollständig oder falsch. (maw)

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