Corona-Ausbrüche in der Schanze: Anwohner werfen der Politik Versagen vor
Sternschanze –
In der „Katze“ und im „Le Vou“ in der Schanze gab es zuletzt zwei große Corona-Ausbrüche. Nicht-Einhaltung der Maskenpflicht und Hygiene-Regeln standen als Vorwürfe im Raum, über 100 Fantasienamen konnten innerhalb der Gäste-Registrierungen der „Katze“ nicht identifiziert werden. Jetzt erhebt der Anwohnerverein „Standpunkt.Schanze“ schwere Kritik gegen das Bezirksamt.
„Der Stadtteilbeirat Sternschanze und der Vorstand des ‚Standpunkt.Schanze‘ haben immer wieder vor genau diesem Szenario gewarnt“, klagt der Anwohnerverein in einer Mitteilung. Das jetzige Corona-Problem sei ein Problem mit Ansage gewesen.
Corona-Ausbrüche in der Schanze: Anwohnerverein reicht es
„Immer wieder haben wir uns an Bezirksamt und Polizei gewandt, um auf die mit den Verordnungen und Allgemeinverfügungen nicht zu vereinbarenden Zustände auf und um die ‚Piazza‘ hinzuweisen“, schreibt der Verein weiter. „Große Menschengruppen ohne Masken und ohne Abstand, wohin man schaut, dazwischen immer wieder Gastro-Mitarbeiter ohne Maske oder mit den ebenso wirkungslosen ‚Kinnschildchen‘.“
Der Verein hatte sich im Juni in einem offenen Brief den Senat und Bürgermeister Peter Tschentscher gewandt, darin – auch mit Bezug auf die Einhaltung der Corona-Maßnahmen – die Menschenansammlungen in der Schanze kritisiert. Mit Blick auf den Anwohnerschutz in dem beliebten Ausgehviertel hatte man beispielsweise gefordert, „dass die Außengastronomie nur noch innerhalb der zeitlichen und räumlichen Vorgaben betrieben“ werde.
Anwohnerverein Schanze: Vorwürfe an die zuständigen Behörden
„Standpunkt.Schanze“ sieht die Verantwortung für die Ausbrüche in den zwei Bars bei den Behörden, die nichts an den Zuständen im Stadtteil geändert hätten. Das sei nur die logische Konsequenz des Nicht-Agierens der Stadt. Das zuständige Bezirksamt Altona will sich zu den Vorwürfen des Anwohnervereins am Montag äußern.
Im September gab es in zwei Bars in der Sternschanze Corona-Ausbrüche. Zuerst in der „Katze“, in der sich ein Kellner mit dem Virus infiziert hatte. 600 Besucher sollten von der Sozialbehörde kontaktiert werden — 100 davon hatten Fantasienamen wie „Darth Vader“ oder „Lucky Luke“ als Kontaktdaten hinterlassen.
Corona-Ausbrüche in der Schanze: „Le Vou“ und die „Katze“ betroffen
In der Shisha-Bar „Le Vou“ hatten sich ebenfalls einige Gäste mit Corona infiziert. Barbetreiber und Bezirk schoben sich daraufhin gegenseitig die Verantwortung zu. Der Barbetreiber hatte beteuert, die Vorgaben eingehalten zu haben. In den Gästelisten seien laut dem Anwalt der Bar, Frederick Brüning, keine Fantasienamen aufgetaucht.