• Bei den orangefarbenen Regionen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz unter 50, bei den gelben Regionen unter 25. 
  • Foto: Robert-Koch-Institut

Corona im Norden: Hier hat das Virus keine Chance!

Inzidenzwerte unter 50, das ist das vorläufige Ziel – und die Landkreise im Norden machen vor, wie es geht. Gleich mehrere Regionen fallen durch geringe Infektionszahlen auf, auch im Hamburger Speckgürtel. Doch warum werden dort Werte erreicht, von denen andere Gebiete nur träumen können?

Im Landkreis Harburg lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut am Montag bei 44,4. Damit ist der Inzidenzwert in dem Landkreis, der südlich an Hamburg grenzt, nur etwa halb so hoch wie in der Hansestadt selbst (80,5). „Warum die Zahlen in Harburg aktuell so gut sind, ist seriös nicht zu beantworten. Da kann man nur mutmaßen“, erklärt Katja Bendig, Sprecherin des Landkreises, auf Anfrage der MOPO.

Corona im Norden: Hier hat das Virus keine Chance!

Zwar ist die Bevölkerungsdichte im Umland nicht so hoch, doch das allein scheint keine Garantie für geringe Infektionszahlen zu sein. Blickt man in die Landkreise Pinneberg (157,2) oder Uelzen (245,7), zeigt sich ein ganz anderes Bild. In beiden Regionen hatte es zuletzt Ausbrüche in Heimen, sowie in der Helios-Klinik in Uelzen gegeben. Durch diese Hotspots sind die Infektionszahlen schnell wieder durch die Decke geschossen.

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„Wir sind natürlich sehr froh, dass die Zahlen sinken. Aber wie wir in der Vergangenheit auch schon gesehen haben, kann sich das schnell wieder ändern“, warnt Sprecherin Karin Bendig. Im Landkreis Lüneburg sind die Corona-Zahlen aktuell noch besser als im Landkreis Harburg: Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 39,1.

Inzidenzwert unter 50: Gesundheitsamt in Lüneburg verfolgt effektive Strategie

Für die guten Werte gibt es laut Landkreis verschiedene Gründe. Zum einen hielten sich die Menschen vorbildlich an die Corona- und Quarantäneregeln. Zum anderen arbeite auch das Gesundheitsamt besonders effektiv. „Dazu gehört, dass alle bestätigten Fälle von einem festen Team gesichtet werden, um so umgehend mögliche Zusammenhänge zu anderen Fällen herzustellen“, meint Urte Modlich, Sprecherin des Landkreises. Trotzdem seien die Infektionszahlen nur eine Momentaufnahme.

Die geringsten Corona-Zahlen im Hamburger Umland hat momentan der Heidekreis (20,6). „Wenige Fälle sind natürlich immer ein Indiz dafür, dass sich die Leute an die Maßnahmen halten, aber das tun sie doch in anderen Landkreisen sicherlich auch“, sagt Sprecherin Sandra Michaelis dazu. Erst vor wenigen Wochen hatte es im Landkreis noch einen Corona-Ausbruch in einem Altenheim gegeben, nun seien die Zahlen wieder gesunken.

Vorbild bei der Pandemie-Bekämpfung: Rostock zeigt, wie es geht

Als Paradebeispiel für die Pandemie-Bekämpfung gilt Rostock. Schon seit Beginn der Krise sind die Inzidenzwerte dort auffallend niedrig, zuletzt meldete das RKI für die Stadt einen Wert von 43. Mit 209.000 Einwohnern ist Rostock deutlich dichter besiedelt als die umliegenden Landkreise – trotzdem bleiben die Zahlen stabil. Schon früh wurden Schulen geschlossen und Veranstaltungen abgesagt. „Solche Maßnahmen sind sinnvoll, bevor die Pandemie die Stadt erreicht“, erklärte Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen im Dezember im Gespräch mit der MOPO sein besonderes Vorgehen. Und bis heute geben ihm die Zahlen in Rostock recht.

Insgesamt scheint der Norden jedenfalls auf dem richtigen Weg zu sein. Denn auch die Landkreise Steinburg (42,7), Rendsburg-Eckernförde (38,3), Dithmarschen (27), Plön (30,3), Lüchow Dannenberg (33), Celle (36,9), Verden (33,5), Rotenburg (41,5) Aurich (20) und Emden (12) bleiben unter der 50er bzw. 25er Marke.

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